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Corona-Lockdown, Teil II - Potsdam schaut aus dem Fenster

© privat

PNN-Leseraktion: Corona-Ausblicke in Potsdam

Der zweite Corona-Teil-Lockdown geht in die Verlängerung - und die PNN-Leseraktion "Ausblicke" ist zu Ende. Genießen Sie noch einmal einen Blick in Gärten, Hinterhöfe oder den Himmel.

Corona schränkt unser Leben derzeit ein. Feiern, Freunde treffen, ein Theaterbesuch oder ein Essen im Restaurant sind momentan nicht möglich. Lassen Sie uns gemeinsam aus dem Fenster schauen. Wir sammelten Potsdamer Ausblicke. Diese Serie ist nun zu Ende. Wir danken allen Einsendern für ihre Ein- und Ausblicke auf Gärten, in Hinterhöfe, in Straßenzüge und in den Himmel. 

Günter Lewanzik

Ein Blick nach Teltow.
Ein Blick nach Teltow.

© PNN

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?

„Von meinem Fenster blicke ich auf den parkähnlichen Garten einer Kita mit Bäumen, deren Grün im Sommer bis fast an den Balkon heranreicht“, schreibt er, darunter „spielende, tobende und lachende Kinder“. Und im Winter sehe er dort den Sonnenaufgang.

Burkhard Baese

Ein goldener Teppich

Der Ausblick von Burkhard Baese.
Der Ausblick von Burkhard Baese.

© PNN

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?

„Bis vor wenigen Tagen hatte ich diesen Blick von meiner Wohnung auf das gegenüber liegende Grundstück in der Gregor-Mendel-Straße. Da schien an trüben Tagen die Sonne. Kinder, Erwachsene und Radler hielten inne und sammelten Blätter vom Gehweg, der nun von einem goldenen Teppich bedeckt war.“ 

Heike Drohla

Ein Blick in den Garten

Herrliche Aussicht.
Herrliche Aussicht.

© Stefan Bittrich

Aus ihrem Küchenfenster in der Siedlung Eigenheim blickt PNN-Leserin Heike Drohla auf ihren Garten. „Die Gärten der in den 1920er Jahren entstandenen Siedlung im Potsdamer Süden sollten den Menschen nach dem Ersten Weltkrieg genügend Platz zur Schaffung einer eigenen Ernährungsgrundlage bieten“, schreibt sie. Zwar seien manche Gärten in zweiter Reihe bebaut und es werde heute nur noch wenig Gemüse gezogen. Aber: „Geblieben ist die tägliche Freude an der Natur und den Wildtieren, die den Garten besuchen.“ 

Stefan Bittrich

Potsdam ist nicht nur flach und eben

Ein Blick in den Garten.
Ein Blick in den Garten.

© PRIVAT

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?

„Sobald die Blätter gefallen sind, haben wir den perfekten Weitblick. Der Blick geht vom Ehrenpfortenberg über das Wohngebiet Am Alten Rad in Eiche auf den gegenüberliegenden Berg in Richtung Bornstedt. Ein tolles Gefühl von Ferne“, schreibt Stefan Bittrich. Aber auch die Jahreszeiten mit Laub an den Bäumen hätten Charme. „Zwar ist die Ferne dann verschwunden, aber dafür alles grün.“ 

Uwe Meybohm

Historische Ausblicke

Im Hintergrund ist die Erlöserkirche zu sehen.
Im Hintergrund ist die Erlöserkirche zu sehen.

© PRIVAT

Wenn PNN-Leser Uwe Meybohm aus seinem Fenster blickt, sieht er sowohl den Turm der Erlöserkirche als auch die Fassade eines seit über 20 Jahren leerstehenden Hauses. „Das historische Juwel drohte zu verfallen“, erzählt Meybohm. Doch fast zeitgleich mit dem Beginn der Corona- Pandemie hätten Arbeiten an dem Haus begonnen. „Mit Freude schaue ich nun auf die Veränderungen und hoffe, dass parallel zur ,Gesundung' des Hauses auch die Pandemie überwunden wird“, hofft Meybohm. 

Bettina Lange
Sie muss an Albert Einstein denken

Wenn Bettina Lange aus dem Fenster sieht...
Wenn Bettina Lange aus dem Fenster sieht...

© Privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Ich sehe und höre Gänseschwärme, die hinter dem Haus landen und starten.

Woran denken Sie dann?
Ich denke, dass ich zur Zeit, nicht reisen kann.

Was würden Sie hier gerne sehen?
Ich würde gerne Wasserbilder sehen. Ich bin aber mit der Situation, zufrieden.

Mechthild Gasch
 

Gänse-Himmel
Gänse-Himmel

© Mechtild Gasch/privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Heute einen herbstlich grauen Himmel, der Stille und Frieden mimt. Farbige Bäume mit wenig Laub, die fallenden Blätter hatten nur ein Jahr um sich zu entfalten, ein rasanter Kreislauf.

Woran denken Sie dann?
An das Zitat von Albert Einstein „Der einzige Grund, weshalb Zeit existiert, ist, damit nicht alles auf einmal passiert."

Was würden Sie hier gerne sehen?
Hoffentlich kommt uns wieder der Igel besuchen, der in den letzten Jahren fröhlich nachts durch das Laub raschelte, das Licht des Bewegungsmelders immer an- und ausschaltete und mit seinem herrlich ruhigen Gang meinen Kater extrem herausforderte.

Markus Schneider
Blickt aus dem Fenster und muss dann oft die Luft anhalten

Blick auf die Kirche Bornim - und den Verkehr davor.
Blick auf die Kirche Bornim - und den Verkehr davor.

© Markus Schneider/privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Ich schaue auf eine Kirche - genauer gesagt auf die Kirche Bornim. Gerne lasse ich den Blick über die roten Ziegel der Fassade schweifen und dann den Glockenturm empor klettern. Gerade in dieser Zeit hilft mir der Blick zur Kirche, um meine Dankbarkeit im Fokus zu behalten. Die Kirche bringt Ruhe in meine Gedanken, unbewegt und friedlich hält sie stand im Herbstwind, der gerade gelbe Blätter umherwirbelt.

Und dann muss ich wieder schnell wegschauen, kann kaum hinschauen, wie beinahe ein Grundschulkind vom LKW erfasst wird... Oft schon hielt ich für eine Sekunde die Luft an, schlug mein Herz einen Schlag schneller. Eine Kreuzung, so gefährlich, so befahren... und für die Stadt doch unsichtbar. Sie sehen nicht was ich tagtäglich sehe. Sehen nicht, wie die Ampel nicht zu sehen ist... Hören nicht das Reifenquietschen und das Hupen der Beinahekollisionen. Sehen nicht die Angst der Radfahrer*innen und Kinder, die selbst nicht gesehen werden...

Woran denken Sie dann?
Der Lock-down hat vieles genommen und das ist wahrlich schlimm. Doch hat er uns hier an der Kirche auch etwas Verkehr genommen und eingetauscht gegen etwas mehr Ruhe und Sicherheit. 

Was würden Sie hier gerne sehen?
Was ich gerne sehen würde, wäre eine Stadtverwaltung die meine Anfragen nicht weiter ignoriert. Was ich gerne sehen würde, wäre eine Polizei die meine Hilferufe nicht weiter ignoriert. Was ich gerne sehen würde, wären Leute der Stadt Potsdam, die Verantwortung übernehmen und uns zum Weihnachtsfest eine neue Ampelanlage schenken...

Beate Kessler

Sie freut sich auf weitere schöne Ausblicke auf den fantastischen Himmel über Brandenburg im Herbst und Winter. 

Blick über das Bornstedter Feld.
Blick über das Bornstedter Feld.

© Beate Kessler/privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Aus dem Arbeitszimmer im Erdgeschoss sehe ich die Häuser und den Himmel über dem Bornstedter Feld. Aus dem Zimmer im Dachgeschoss verändert sich die Perspektive: der Himmel wird noch großartiger die Häuser wirken kleiner.

Woran denken Sie dann?
Ich denke dann, dass dieser Himmel hier in Potsdam und im Land Brandenburg einfach wunderschön und fantastisch ist: die Weite, die Farben und die ganze Schönheit der brandenburgischen Natur spiegelt sich für mich darin wider. „Der Himmel über Brandenburg“ wäre auch ein schöner Filmtitel ;-)

Was würden Sie hier gerne sehen?
Gern würde ich hier in den nächsten Tagen noch einige Zugvögel-Formationen sehen, deren fliegerische und navigatorische Künste ich jedes Jahr im Herbst bestaune. Ihre Flugroute zu betrachten, erinnert mich an schöne Reisen und daran, dass diese Welt viele schöne Orte hat und ich an einem davon leben kann. 

Christina Anlauff
Vermisst das Leben im Hof

Tini Anlauffs Blick sus dem Küchenfenster.
Tini Anlauffs Blick sus dem Küchenfenster.

© Tini Anlauff/privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Aus meinem Küchenfenster habe ich einen geteilten Blick. Einerseits auf das Hinterhaus, in dessen Brandmauer im Frühling ein Fink gebrütet hat, andererseits direkt in den herbstlich gefärbten Park Sanssouci, an den unser Hof grenzt.

Woran denken Sie dann?
Welch unverschämtes Glück ich habe, in einer solchen Gegend wohnen zu dürfen!

Was würden Sie hier gerne sehen?
Das Leben, das sich in den wärmeren Jahreszeiten von morgens bis nachts im Hof abspielt. Da wird gefrühstückt, gefeiert, gespielt oder einfach geplaudert- irgendwer ist immer da.

Christine "Tini" Anlauff, Schriftstellerin aus der Brandenburger Vorstadt, hatte uns bereits im ersten Lockdown von ihrem Corona-Alltag berichtet

Ulfrid Mattig
Er hofft schon jetzt auf Schneezauber

Wenn Ulfrid Mattig aus seinem Fenster blickt, sieht er weit über den Babelsberger Park hinaus.
Wenn Ulfrid Mattig aus seinem Fenster blickt, sieht er weit über den Babelsberger Park hinaus.

© privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Von unserem 12. Stock im Humboldtring, Zentrum Ost, haben wir gerade diesen atemberaubenden Blick auf den herbstbunt verzauberten Babelsberger Park mit seinem Flatowturm und den umrahmenden Gewässern der Havel und des Kindermannsees.

Woran denken Sie dann?
Ich war längere Zeit im tropischen Südamerika mit seinem jahreszeitlichen Gleichmaß und denke, welche Besonderheit es ist, Jahreszeiten wie eben diesen Herbst erleben zu können.

Was würden Sie hier gerne sehen?
Ich wünsche mir, dass ich um die Weihnachtszeit herum und noch lange in das neue Jahr hinein auf einen dann von Schnee verzauberten Babelsberger Park sehen kann und Eisläufer auf den zugefrorenen Gewässern.

Hendrikje Beschnidt
Der Blick aus dem Fenster gibt ihr Kraft

Hendrikje Beschnidt sieht beim Blick aus ihrem Fenster das Wasser der Havel blitzen.
Hendrikje Beschnidt sieht beim Blick aus ihrem Fenster das Wasser der Havel blitzen.

© privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Ich sehe auf die Havel im Bereich der Fähre nach Hermannswerder. Seit ich geboren bin, lebe ich in dieser Siedlung und auf Hermannswerder bin ich auch acht Jahre zur Schule gegangen.

Woran denken Sie dann?
Ich denke, dass ich in einer sehr schönen Gegend wohne und dieser Blick gibt mir auch Kraft in manch schwieriger Zeit. Es gibt immer wieder wunderbare Momente, gerade bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen oder auch im Winter, falls es mal wieder schneit.

Was würden Sie hier gerne sehen?
Ich wünsche mir, dass die sogenannte Bastion, die man andeutungsweise links im Bild sieht, doch recht bald fertig gestellt werden kann, dazu benötigen unser Verein und die Stadt, der das Denkmal gehört, aber noch viel Geld. Heute rückte ein Kranauto an und einen Moment lang hatte ich den Traum, dass uns ein Engel ihn geschickt habe, um die Bastion fertigzustellen, es war leider nur ein Traum.
 

Arne Lenk
Wünscht sich ein wenig mehr Sonne

Der Blick von Arne Lenk.
Der Blick von Arne Lenk.

© Arne Lenk/privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Eine der schönsten Straßen in Potsdam, wie ich finde.

Woran denken Sie dann?
Das Viertel in Hamburg in dem ich aufgewachsen bin, an das mich Potsdam-West manchmal erinnert und daran, dass ich wegen des Lockdown bald viel Zeit hier verbringen werde.

Was würden Sie hier gerne sehen?
Etwas Sonne wäre schön, ansonsten gibt es nichts hinzuzufügen.

Arne Lenk, Schauspieler am Hans-Otto-Theater, spielte zuletzt bei "Die Mitwisser" mit und stand auf der "Maria Stuart" auf der Bühne - der letzten Premiere vor dem aktuellen Lockdown.

Katrin
Sie machte das Foto während ihres Dienstes

Der Blick auf ein Dixie-Klo auf der Garnisonkirchen-Baustelle an der Breiten Straße.
Der Blick auf ein Dixie-Klo auf der Garnisonkirchen-Baustelle an der Breiten Straße.

© PRIVAT

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Das vermutlich höchstgelegene Mobilklo Potsdams.

Woran denken Sie dann?
Dass der BER die Garnisonkirche noch überholt, ist bemerkenswert. Oder doch nicht?

Was würden Sie hier gerne sehen?
Jedenfalls würde ich lieber den Blick auf die Stadt vom Kajak aus genießen, von mir aus auch auf das Klo.

Martina Erxleben
Sie vermisst das Leben

Marita Erxleben blickt in einen Hof in Babelsberg. 
Marita Erxleben blickt in einen Hof in Babelsberg. 

© Marita Erxleben/privat

Was sehen Sie, wenn Sie aus dem Fenster schauen?
Wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ich unseren Hof und die Straße Alt Nowawes.

Woran denken Sie dann?
Es ist alles so still und traurig. Ich vermisse Kinderlachen, fröhliche Worte, Eltern, Tänzer*innen welche ankommen und gehen.

Was würden Sie hier gerne sehen?
Ich möchte die Menschen und das Leben sehen. 

Das Krisentagebuch vom ersten Lockdown

Erinnern Sie sich: Während des ersten Lockdowns hatten wir gefragt, wie Potsdamerinnen und Potsdamer die Coronakrise erleben. Viele Zuschriften hatten uns erreicht. Hier gibt es die Krisentagebücher zum Nachlesen

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