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Platzmangel in Potsdamer Studentenwohnheimen: Kommentar: Nur für Reiche

Schon jetzt gibt es viel zu wenige Plätze in den Studentenwohnheimen. Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, ist ein Studium in Potsdam bald den Reichen vorbehalten, meint PNN-Redakteurin Jana Haase.

Da gibt es nichts mehr zu beschönigen: Die Situation auf dem Potsdamer Wohnungsmarkt für Studierende ist untragbar. Die Szenen, die sich am Dienstag beim Studentenwerk abgespielt haben, müssten den Verantwortlichen beim Land die Schamesröte ins Gesicht treiben: Verzweifelte Studierende haben teils die Nacht im Schlafsack vor dem Büro verbracht – in der Hoffnung, einen der letzten Wohnheimplätze zu ergattern. Das Problem ist nicht etwa neu. Das Studentenwerk drängt seit Jahren auf eine Verbesserung, will selbst bauen – aber darf nicht. Auch jüngst gab es vom Wissenschaftsministerium wieder nur das vage Versprechen, im Rahmen eines neuen Wohnungsbauprogrammes Lösungen „anzustreben“. 

Die Uni soll erweitert werden - und das Problem verschärft

Das reicht nicht. Denn angesichts unverschämter WG-Zimmer-Preise von bis zu 800 Euro auf dem freien Markt wächst der Ansturm auf die Wohnheimplätze enorm – schon jetzt gibt es bei der Nachfrage ein Plus von 65 Prozent im Vergleich zu 2013. Die Situation wird sich mit dem geplanten Ausbau der Uni Potsdam verschärfen. Wer hier nicht nachhaltig gegensteuert, nimmt in Kauf, dass ein Studium in Potsdam de facto fast nur noch Reichen vorbehalten ist.

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