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Viele Bahnhöfe in Potsdam sollen saniert werden, zum Teil aber erst in mehreren Jahren. 

© Sebastian Gabsch PNN

Pläne für den Nahverkehr: Wie die Bahn Potsdams Bahnhöfe sanieren will

Viele Bahnhöfe in Potsdam sollen modernisiert werden, teilweise allerdings erst in mehreren Jahren. Was wann geplant ist - und was länger dauert.

Potsdam - Kaputte Fassaden, mangelnde Barrierefreiheit, Vandalismus: Der Sanierungsbedarf an einigen der Bahnhöfe im Potsdamer Stadtgebiet ist unübersehbar. An machen wird bereits gearbeitet, weitere Arbeiten sind geplant. Ein Überblick.

POTSDAM HAUPTBAHNHOF

Die Rolltreppen sind die Problemzonen des Potsdamer Hauptbahnhofs. Immer wieder kaputt, oft wochen- oder sogar monatelang ausgefallen. Bevor die Rolltreppen jedoch erneuert werden, waren erst einmal die Aufzüge dran. Wie eine Bahnsprecherin auf Anfrage mitteilte, sei der Austausch der Fahrstühle zu den Gleisen 2 und 4 nun abgeschlossen. Als nächstes sollen die Rolltreppen zu den Gleisen 6 und 7 erneuert werden, das ist für nächstes Jahr geplant. Ebenfalls 2021, und damit teils sogar etwas früher als zunächst angesetzt, sollen auch die Gleise 2 und 4 sowie 1 und 3 mit neuen Rolltreppen ausgestattet werden. 

Die Rolltreppen sind die Problemzonen des Potsdamer Hauptbahnhofs.
Die Rolltreppen sind die Problemzonen des Potsdamer Hauptbahnhofs.

© Sandra Calvez

BAHNHOF MEDIENSTADT BABELSBERG

Gute Nachrichten für den Bahnhof Medienstadt Babelsberg: Die Bahn plant dort doch Modernisierungsmaßnahmen. 2019 hatte es noch geheißen, in den kommenden zehn Jahren sei dort keine Sanierung geplant. Doch nun taucht der heruntergekommene Bahnhof auf einer bundesweiten Liste mit dem sperrigen Titel „Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen (FABB)“ auf. Der Bahnhof soll umfassend erneuert werden: Die Bahnsteige sollen modernisiert, die Ausstattung und auch die Wege zum Bahnhof verbessert werden, präzisierte die Bahnsprecherin. Kostenpunkt: 2,8 Millionen Euro. Beginnen sollen die Bauarbeiten im Jahr 2024. 

Der Bahnhof Medienstadt soll doch saniert werden. 
Der Bahnhof Medienstadt soll doch saniert werden. 

© Andreas Klaer

BAHNHOF GRIEBNITZSEE 

Schon seit längerem will die Stadt am Bahnhof Griebnitzsee mehr Fahrradständer aufstellen, doch es gab immer wieder Verzögerungen. Schon für 2019 hatte die Stadt die Schaffung von 400 Fahrradstellplätzen angekündigt. Nun scheint es voranzugehen: Der Fördermittelbescheid sei eingegangen, bestätigte Stadtsprecher Markus Klier auf Anfrage. „Wir gehen davon aus, dass noch dieses Jahr die Beauftragung erfolgen kann“, so Klier. „Baubeginn wäre dann voraussichtlich spätestens im Frühjahr 2021.“ Bei einem halben Jahr Bauzeit sollte die Anlage im Herbst 2021 fertig sein. Auch die Bahn plant Bauarbeiten an dem Bahnhof: Im Jahr 2023 sollen die beiden Aufzüge ausgetauscht werden. Auch ist eine „Aufwertung der Personenunterführung“ geplant. Einen Termin dafür nannte die Bahnsprecherin noch nicht. 

S-BAHNHOF BABELSBERG

Der Bahnsteig am S-Bahnhof Babelsberg wurde bereits erneuert. Doch es stehen noch zwei große Etappen der Sanierung an: Das Dach über dem Bahnsteig und das Bahnhofsgebäude sollen komplett saniert werden. Nach Angaben der Bahnsprecherin ist die Erneuerung des Daches für 2022 geplant, die des Zugangsgebäudes für 2024. 

Nächstes Jahr sollen am Bahnhof Griebnitzsee weitere Fahrradständer aufgestellt werden. 
Nächstes Jahr sollen am Bahnhof Griebnitzsee weitere Fahrradständer aufgestellt werden. 

© Sebastian Gabsch PNN

BAHNHOF PIRSCHHEIDE

„Es tut sich was am Bahnhof Pirschheide“ schrieben die PNN 2017. Doch seither haben sich die Pläne zur Sanierung und Aufwertung des ehemaligen Potsdamer Hauptbahnhofes verzögert. Die Bahn begründet die Verspätung mit der Dauer des öffentlichen Genehmigungsverfahrens. Doch nun, so versichert die Bahnsprecherin, „befindet sich das Projekt innerhalb der Terminschiene, die im Zusammenhang mit dem Planungsbeginn festgelegt wurde“. 

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Konkret bedeutet das, dass das Projekt, bei dem unter anderem zwei neue Außenbahnsteige gebaut werden sollen, sich derzeit im Genehmigungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) befindet. Die Bahn rechnet mit einer Genehmigungsdauer von rund einem Jahr. Ziel der Baumaßnahmen ist es, den Bahnhof bis 2023 wieder zu einem Umsteigepunkt zu machen, unter anderem für Pendler auch aus Geltow und Werder (Havel). In Pirschheide sollen einmal die Züge von und zum Flughafen BER halten. 

Der Bahnhof Pirschheide soll wieder an Bedeutung gewinnen.
Der Bahnhof Pirschheide soll wieder an Bedeutung gewinnen.

© Sebastian Gabsch PNN

BAHNHOF CHARLOTTENHOF

Allen Bemühungen der Potsdamer Stadtverordneten zum Trotz hält die Bahn an ihrer Zeitplanung für die Sanierung der stark heruntergekommenen Unterführung am Bahnhof Charlottenhof fest. Zwischen 2023 und 2025 soll die Fassade des Bahnhofs erneuert und die Unterführung saniert werden. Weitere Pläne für den Bahnhof hat die Bahn aktuell nicht. Auf Antrag der Linken hatten die Stadtverordneten im März 2019 ohne Gegenstimmen beschlossen, dass die Stadtspitze sich bei der Bahn darum bemühen soll, dass der Bahnhof früher instand gesetzt wird. Dieser biete ein „unwürdiges, von starkem baulichen Verfall gezeichnetes Bild“ schrieb die Linke damals.

Bis die kaputte Fassade am Bahnhof Charlottenhof saniert wird, dauert es noch. 
Bis die kaputte Fassade am Bahnhof Charlottenhof saniert wird, dauert es noch. 

© Sebastian Gabsch PNN

BAHNHOF GOLM/UNIVERSITÄT 

Es ist eher eine Kleinigkeit, die jedoch immer noch nicht überall zum Standard gehört: 2021 soll der Bahnhof Golm/Universität mit sogenannten Zuginfo-Monitoren ausgestattet werden, also Bildschirme, die anzeigen, wann der nächste Zug kommt. Auf einen größeren Umbau müssen die Fahrgäste länger warten: Es geht um die Verlängerung der Bahnsteige. „Die Umsetzung wird voraussichtlich für 2022/2023 angestrebt“, heißt es von der Bahn. 

BAHNHOF MARQUARDT

Perspektivisch soll der Bahnhof Marquardt, derzeit kaum benutzt, an Bedeutung gewinnen. Vor allem wenn in einigen Jahre tausende Menschen nach Krampnitz ziehen, soll Potsdams Norden über diesen Bahnhof an die Regionalbahn angeschlossen werden. Allerdings hieß es noch vor einem Jahr von der Bahn, der Bahnhof stehe „nicht im Fokus“. Immerhin hat mittlerweile eine Begehung zur Vorbereitung des Projekts von Vertretern der Stadt Potsdam und der Bahn stattgefunden. Aktuell würden weitere Abstimmungen durchgeführt, heißt es von der Bahnsprecherin. „Geplant ist die Bahnsteigerneuerung und Aufhöhung der Bahnsteige.“

Der Bahnhof Marquardt soll perspektivisch Potsdams Norden besser anbinden.
Der Bahnhof Marquardt soll perspektivisch Potsdams Norden besser anbinden.

© Andreas Klaer

BAHNHOF PARK SANSSOUCI

Die Sanierung des Bahnhofs Park Sanssouci ist zwar geplant – aber noch in weiter Ferne. Zwischen 2026 und 2028 sollen zwei Fahrstühle ausgetauscht werden. Auch das Bahnsteigdach soll erneuert werden, hierfür kann die Bahn aber noch kein Zeitfenster nennen. Ebenso für den Ersatz der Unterführung. Dieser sei „mittelfristig geplant“. Leser hatten den PNN zudem gemeldet, auf der Rückseite des Bahnhofs würden häufig Müll und Schrott abgeladen. Die Stadt hat dazu aber nach eigenen Angaben in diesem Jahr erst eine Bürgerbeschwerde erhalten. Wenn entsprechende Hinweise stadteigene Flächen betreffen, werde das Ordnungsamt tätig, die Straßenreinigung beseitige dann den Müll, so die Pressestelle auf Anfrage. 

Müll und kaputte Räder am Bahnhof Park Sanssouci.
Müll und kaputte Räder am Bahnhof Park Sanssouci.

© Sebastian Gabsch PNN

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