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So soll es am alten Tramdepot an der Heinrich-Mann-Allee einmal aussehen.

© Visualisierung: Pro Potsdam

Pläne der kommunalen Wohnungsholding Pro Potsdam: Mehr als eine halbe Milliarde Euro für Sozialwohnungen

Potsdams kommunale Wohnungsholding Pro Potsdam hat in diesem Jahr und darüber hinaus große Pläne. Tausende Wohnungen sollen in diesem Jahrzehnt gebaut oder saniert werden. Und es gibt noch mehr.

Potsdam - Die kommunale Wohnungsholding Pro Potsdam ist nicht nur Potsdams größter Vermieter sondern in vielen Bereichen tätig. Für die nächsten Jahre hat man sich viel vorgenommen. Allein in den Bau von Sozialwohnungen sollen bis zum Jahr 2030 rund 521 Millionen Euro investiert werden. Das teilten die Geschäftsführer Bert Nicke und Jörn-Michael Westphal am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens mit. Die PNN geben einen Überblick über die Vorhaben.

Wohnungsneubau

Derzeit werden 615 neue Wohnungen an der Georg-Hermann-Allee am Volkspark und an der Heinrich-Mann-Allee in der Teltower Vorstadt gebaut. Letzteres ist aktuell das größte Projekt. Am Standort werden 341 Wohnungen für 78 Millionen Euro gebaut. Später sollen in einem weiteren Bauabschnitt 440 weitere dazukommen. Ende des Jahres und Anfang 2022 sollen 117 beziehungsweise 157 Neubauwohnungen in zwei Bauprojekten im Gebiet Rote Kaserne West um die Georg-Hermann-Allee fertiggestellt werden.

Bis zum Ende des Jahrzehnts soll mehr als ein halbe Milliarde Euro in den Bau von Sozialwohnungen investiert werden. Damit sollen bis zum Jahr 2030 allein 2000 geförderte Wohnungen entstehen. Fast 500 ungeförderte Neubauwohnungen kommen noch dazu.

Sanierung

Bis 2030 sollen Am Schlaatz 2480 Wohnungen saniert werden. Los geht es im April im Binsenhof 2-8 und gegen Jahresende im Bisamkiez 2-6 und 16-20. Das Riesenprojekt hätte eigentlich schon im vergangenen Jahr beginnen sollen, wurde jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben. Nun hoffe man, dass in den Sommermonaten Arbeiten im Inneren der Gebäude möglich sind. Saniert wird nämlich teilweise in bewohntem Zustand. Nur für die Kernbauzeit stehen 40 möblierte Appartements zur Verfügung.  

Durch die Pro Potsdam sanierte Altbauten (1935) am Brauhausberg Potsdam
Durch die Pro Potsdam sanierte Altbauten (1935) am Brauhausberg Potsdam

© Andreas Klaer

Bis 2030 sollen insgesamt 3115 Wohnungen saniert werden. Damit würde der Anteil sanierter Wohnungen im Bestand von derzeit 73 auf 92 Prozent wachsen. In diesem Jahr soll die Sanierung von mehreren Häusern abgeschlossen werden. So wird in diesem Jahr die Sanierung von 24 Wohnungen Am Brauhausberg und 23 in der Albert-Einstein-Straße abgeschlossen. Am Stern werden 60 Wohnungen im Leibnizring 26-36g und 38 Wohnungen in der Gaußstraße 51-58 saniert. 

Entwicklungsgebiete

Im Bornstedter Feld und in Krampnitz agiert die Pro Potsdam im Auftrag der Stadt als Entwicklungsträger - engagiert sich aber auch selbst als Bauherr. Im Bornstedter Feld nähert sich die Entwicklungsmaßnahme ihrem Ende. "Wir haben fast 50 Kilometer Straßen gebaut. Jetzt kommen noch wenige hundert Meter dazu", so Nicke. Zwei Kitas in der Gartenstadt Nord und im Bereich Rote Kaserne West sollen in diesem Jahr gebaut werden.

In Krampnitz soll es in diesem Jahr mit den Straßenbauarbeiten losgehen. Wie berichtet ist das Großprojekt wegen Unstimmigkeiten insbesondere bei der Planung der Verkehrsanbindung in Verzug. Das Land hatte zuletzt Bebauungspläne auf Eis gelegt und Unterlagen nachgefordert. Bei der Pro Potsdam ist man optimistisch, dass in diesem Jahr zumindest der Bau einer Schule beginnen könne. Archäologische Vorarbeiten auf dem Grundstück seien bereits im Gange. Für die Gestaltung des Bergviertels im Süden des Areals hatte es im vergangenen Jahr einen Wettbewerb gegeben. Bis zum Sommer sollen Entwürfe vorgestellt werden.

Potsdamer Mitte

In der Potsdamer Mitte ist die Pro Potsdam als Sanierungsträger von der Stadt beauftragt. Seit dem Herbst wird zwischen Landtag und Nikolaikirche im sogenannten "Block III" gebaut, im Dezember startete die Grundstücksvergabe für "Block IV" an der Stadt- und Landesbibliothek. Wie berichtet sollen die Stadtverordneten nun darüber entscheiden, wie es im sogenannten "Block V" weitergeht. Dahinter verbirgt sich die Frage, ob der Staudenhof abgerissen wird und von der Pro Potsdam durch ein neues Karree mit Sozialwohnungen ersetzt werden soll.

Rechts neben der Nikolaikirche wird schon gebaut, vorn soll es danach weitergehen. Über den Staudenhof (links) muss noch entscheiden werden.
Rechts neben der Nikolaikirche wird schon gebaut, vorn soll es danach weitergehen. Über den Staudenhof (links) muss noch entscheiden werden.

© Andreas Klaer

An der Plantage soll im Sommer der zweite Bauabschnitt fertiggestellt werden und den Ort "zu einer grünen Oase mit ruhigen Bereichen und einem echten Ort der Begegnung" machen, hofft der Sanierungsträger. 2020 hatte ein Werkstatt- und Dialogverfahren zum Kreativ- und Kulturquartier auf dem Areal der Alten Feuerwache stattgefunden. Nun sucht Investor Glockenweiß wie berichtet nach Betreibern für das Areal. 

Bestand und Mieten

Die Pro Potsdam ist der größte Vermieter der Stadt. Mit 17.640 Wohnungen hat sie derzeit rund 20 Prozent aller Wohnungen in Potsdam in ihrem Bestand. Das soll auch so bleiben. Wer bei der Pro Potsdam wohnt, wohnt im Durchschnitt jedenfalls günstig. 6,53 Euro Kaltmiete je Quadratmeter kostet eine Wohnung des Kommunalen Unternehmen im Jahr 2020 durchschnittlich. Die Durchschnittsmiete in der Stadt laut Mietspiegel 2020 betrug 6,99 Euro pro Quadratmeter. 

Am günstigsten wohnt es sich in den bis 1991 errichteten 13.441 Plattenbauwohnungen. Dort kostet der Quadratmeter im Schnitt 5,99 Euro, am höchsten sind die Mieten in den 953 nach 1991 ohne Förderung errichteten Neubauwohnungen mit 10,41 Euro ja Quadratmeter. Doch auch Pro Potsdam erhöht  Mieten hin und wieder. Das sorgte im vergangenen Jahr für Protest. Seit Beginn der zweiten Corona-Welle und den damit verbundenen Einschränkungen im November habe die Pro Potsdam allerdings keine weiteren Mieterhöhungen verschickt, heißt es.

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