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Im Pfiff-Kurs (Pflege fördern in Familien) des Bergmann-Klinikums zeigen Profis Angehörigen, wie Pflege praktisch geht. Das neue Angebot der Kurzzeitpflege im Gesundheitspark des Klinikums ist eine weitere ergänzende Maßnahme, um den Pflegenotstand in Potsdam zu lindern.

© Andreas Klaer

Pflege in Potsdam: Neue Kurzzeitpflege im Bergmann-Klinikum gestartet

Das "Ernst von Bergmann"-Klinikum hat eine neue Einrichtung für Kurzzeitpflege geschaffen. Das Angebot wird in Potsdam dringend benötigt, doch reicht es aus?

Potsdam - Auf den Fluren herrscht schon reger Betrieb, behutsam helfen die Pfleger den Patienten auf dem Weg zum Fernsehzimmer oder zu einer Untersuchung: Am gestrigen Dienstag wurde die Anfang April gestartete Abteilung Kurzzeitpflege im städtischen Bergmann-Klinikum in der Charlottenstraße offiziell eröffnet. Das Angebot wird dringend benötigt, wie die Nachfrage zeigt: Von den insgesamt 19 Plätzen seien aktuell bereits 16 belegt, sagte René Schulz, der Abteilungsleiter und zukünftige Geschäftsführer des Trägers, der Ernst von Bergmann Care, einer Tochter der Hoffbauer-Stiftung und des Bergmann-Klinikums. „Der Bedarf ist deutlich höher, als Plätze zur Verfügung stehen“, sagte Schulz.

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Potsdam wächst

In der neuen Kurzzeitpflege haben die Patienten Anspruch auf vier, maximal acht Wochen Kurzzeitpflege. Die Betten sind für Pflegebedürftige aller Altersgruppen geeignet, die zu Hause nicht gepflegt werden können oder die vor Kurzem aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Es gibt derzeit acht Doppel- und drei Einzelzimmer mit Sonderausstattungen, wie zum Beispiel Smart-TV oder Telefon. Zwölf Mitarbeiter, davon neun Vollzeitkräfte, sind angestellt. Das sei ein besserer Pflegeschlüssel als in vielen Heimen, betonte Schulz. „Dafür ist der bürokratische Aufwand höher. Die Aufnahmen wechseln ja viel häufiger.“

In der wachsenden Stadt Potsdam wachse auch die Zahl der Pflegebedürftigen, sagte der Potsdamer Sozialbeigeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende des Bergmann-Klinikums, Mike Schubert (SPD), bei der Eröffnung. „Ich bin froh, dass wir das erste ergänzende Angebot in dieser Richtung geschaffen haben und als teilstädtische Gesellschaft aktiv geworden sind.“ Steffi Schmidt, die Pflegedirektorin des Klinikums, denkt langfristig an eine Ausweitung des Angebots. „Ich glaube nicht, dass es bei den 19 Plätzen bleiben wird.“

In Potsdam herrscht wie berichtet massiver Pflegenotstand. Viele Pfleger arbeiten lieber in Berlin, wo sie für die gleiche Leistung deutlich mehr Lohn bekommen.

Sarah Stoffers

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