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Das Foto zeigt Einheimische am Strand auf Sansibar, Tansania.

© Carola Frentzen/dpa

Partnerstadt Potsdams: Debatte über Festnahmen Homosexueller auf Sansibar

Auf Sansibar wurden jüngst zehn Männer aufgrund ihrer Homosexualität festgenommen. Weil Sansibars Hauptstadt eine Partnerstadt von Potsdam ist, sollten die Missstände angesprochen werden, fordert Linke-Politiker Sascha Krämer.

Von Katharina Wiechers

Sansibar/Potsdam - Die Insel Sansibar sorgt dieser Tage für Negativ-Schlagzeilen: Zehn Männer sollen dort allein wegen ihrer Homosexualität festgenommen worden sein. Auch in Potsdam sorgte der Fall für Debatten, schließlich ist die Hauptstadt der Insel seit 2017 offiziell Partnerstadt.

Öffentlich gemacht hatte den Vorfall die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Am 4. November feierten die Männer in dem Strandort Pongwe – etwa 30 Kilometer von Sansibar Stadt entfernt – eine gleichgeschlechtliche Hochzeit, als es zu den „schockierenden“ Festnahmen kam. Homosexualität ist in Tansania offiziell verboten. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 30 Jahre Haft, die Regierung von Präsident John Magufuli nahm zuletzt eine immer intolerantere Position zur Homosexualität ein.

Krämer: Potsdam sollte als Partnerstadt Kritik üben

Die Landeshauptstadt Potsdam sollte als Partnerstadt diese Missstände ansprechen, sagte der Potsdamer Linke-Politiker Sascha Krämer, der zurzeit in Südafrika lebt. „Wir bekennen nicht nur in Potsdam Farbe, sondern überall. Menschenrechte sind unteilbar und gelten überall“, schrieb er über den Kurznachrichtendienst Twitter. 

Die Potsdamer Stadtverwaltung betonte, dass die Freiheit der sexuellen Orientierung ein hohes Gut sei. „Durch die Städtepartnerschaft mit Sansibar wirkt die Landeshauptstadt darauf hin, unterschiedliche Wertvorstellungen und Lebensweisen im Dialog der Kulturen auszutauschen und die Verbreitung pluralistischer Ansichten zu fördern“, hieß es auf PNN-Anfrage. 

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