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Parken wird teurer. Wie hier am Schillerplatz in der Brandenburger Vorstadt stehen in Potsdam schon an vielen Stellen Parkscheinautomaten.

© Soeren Stache/dpa

Parken in Potsdam: Höhere Gebühren wohl schon im Sommer

Verkehrswende-Befürworter loben die Pläne für höhere Parkgebühren in Potsdam. Es gibt aber auch Kritik

Potsdam - Die Parkgebühren in Potsdam sollen noch dieses Jahr deutlich erhöht werden. Einen entsprechenden PNN-Bericht bestätigte eine Rathaussprecherin am Montag. Nach einem entsprechenden Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung – vermutlich im Juni – müsse nur die neue Gebührenordnung im Amtsblatt veröffentlicht werden, sagte die Sprecherin. Das könne noch im Sommer passieren.

Wie berichtet sollen die Gebühren das erste Mal seit 2016 erhöht werden. Geplant ist, die Parkzone in der Innenstadt auszuweiten und die Gebühren dort von derzeit zwei Euro je Stunde auf drei Euro zu erhöhen. Das übrige Stadtgebiet soll künftig in der Parkzone 2 erfasst werden – hier bei einer Gebühr von 1,50 Euro pro Stunde. Deutliche Ermäßigungen soll es für Carsharing-Fahrzeuge geben.

Debatten in sozialen Netzwerken

In den sozialen Netzwerken haben die Pläne für rege Debatten gesorgt. So sprach die Initiative „Potsdam autofrei“ von einem überfälligen Schritt. „Billiges Parken im öffentlichen Raum muss endlich der Vergangenheit angehören.“ Stattdessen sollten Kapazitäten in den Parkhäusern genutzt werden. Auch Jan Kuppert, Ortsgruppensprecher des ökologischen Verkehrsclubs (VCD) in Potsdam, sprach sich für die Pläne aus – meinte aber auch: „Im Prinzip immer noch zu billig. Gerade Anwohnerparken kostet nur ein paar Cent am Tag.“ Schon jetzt sei klar, dass in den nächsten Jahren in der Innenstadt Hunderte Parkplätze wegfallen würden, erinnerte Kuppert. Diese Pläne für eine möglichst autofreie Innenstadt hat bekanntlich auch die rot-grün-rote Rathauskooperation in ihrem Koalitionsvertrag fest verankert.

An den Plänen gab es aber auch Kritik – schon vor dem Hintergrund der aktuell ohnehin stark steigenden Lebenshaltungskosten. Andere Nutzer argumentierten auch, schon jetzt seien auch die Busse und Straßenbahnen in Potsdam voll – so könnten kaum noch mehr Menschen in den öffentlichen Nahverkehr umsteigen.

Rubelt: Höhere Gebühren für lebenswertere Innenstadt

Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) hingegen erklärte in einer Mitteilung, die Pläne seien auch ein Beitrag für eine lebenswertere Innenstadt. „Zugeparkte Straßen und Plätze stehen dem offensichtlich entgegen.“ Man hoffe auch, dass nun Parkhäuser und Tiefgaragen am Rand der Innenstadt stärker genutzt werden, „da es dann keinen Preisvorteil für das Abstellen der Fahrzeuge im öffentlichen Straßenraum mehr gibt“, so Rubelt.

Unterstützung dafür kommt von den Potsdamer Grünen. Deren Co-Fraktionsvorsitzende Saskia Hüneke sagt dazu: „Endlich folgt Potsdam dem Beispiel vieler anderer Städte und unternimmt erste Schritte, die Innenstadt vom Druck parkender Autos zu befreien." 

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