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Das Foto ist nicht aus Potsdam - könnte es aber sein.

© Kitty Kleist-Heinrich

Online-Unterricht in Potsdam: Digitalhilfe für Schulen erst nach Pandemie

Wegen der Corona-Pandemie wird teilweise wieder mehr Unterricht online nötig sein. Doch das Potsdamer Onlineportal für Schulen wird erst im nächsten Jahr einsatzfähig sein - unter anderem, weil Personal fehlt. 

Potsdam - Die Stadtverwaltung hätte Potsdams Schulen deutlich besser auf Onlineschooling vorbereiten können als nun, mitten in der zweiten Corona-Welle, möglich ist. So wird angesichts der Coronakrise bundesweit erneut darüber diskutiert, ob Schulen wieder Unterricht zu Hause anbieten sollen – doch eine wichtige Einrichtung zur Unterstützung solcher Modelle wird wohl in Potsdam erst voll funktionsfähig sein, wenn die Pandemie dank angekündigter Impfstoffe ihre Wucht verlieren sollte. 

Es geht um die sogenannte Schulmedienstelle, angesiedelt im Bildungsdezernat von Noosha Aubel (parteilos). Diese sollte eigentlich schon dieses Jahr ein Online-Medien-Portal für Schulen zur Verfügung stellen – allerdings hat sich dies nun „bedauerlicherweise“ verschoben, wie Rathaussprecherin Christine Homann den PNN bestätigte. Anlass für die Anfrage waren Leserhinweise, warum die Schulmedienstelle nicht stärker zur Unterstützung von Schulen bei digitalen Unterrichtsmodellen einbezogen würde.

Unkomplizierter Zugriff wird kompliziert

Die Schulmedienstelle, ansässig im Haus 1 auf dem Rathauscampus in der Hegelallee, präsentiert und verleiht derzeit hauptsächlich audiovisuelle Medien wie DVDs, Videos oder CDs für Schule und Unterricht. Ziel des geplanten Portals war es demnach, „neben den konventionellen Medien auch Online-Medien anbieten zu können“, so die Sprecherin. Damit sollte der Schulträger „seinen Beitrag zur Digitalisierung des Unterrichts leisten und den Nutzern einen unkomplizierten Zugriff auf qualifizierte Bildungsinhalte ermöglichen“. 

Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport in Potsdam.
Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport in Potsdam.

© Andreas Klaer

Doch die Voraussetzungen dafür wären laut der Sprecherin die Neuausschreibung und Installierung der dafür notwendigen Software, die Überarbeitung und Anpassung der Benutzerordnung und die Schulung der zuständigen Mitarbeiter. Doch der dafür gesetzte Zeitrahmen konnte wegen fehlender personeller Ressourcen sowie der corona-bedingten längerfristigen Schließung der Medienstelle nicht eingehalten werden, erklärte die Sprecherin. Allerdings halte man an den Plänen sowie der Anbindung an die Schul-Cloud Brandenburg fest – der Zeithorizont für die Umsetzung liege nun im zweiten Quartal 2021, also irgendwann zwischen April und Juni.

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Auch in anderer Hinsicht hapert es wie berichtet noch bei der Digitalisierung in Potsdams Schulen – gerade was die Möglichkeit von Videokonferenzen angeht. Demnach ist nach einer Einschätzung des Rathauses aus dem Sommer nur an drei der 50 Schulen eine „optimale Versorgung“ mit W-Lan gewährleistet. 23 Schulen erreichen 67 Prozent der optimalen Bandbreite und sieben Einrichtungen kommen bislang auf weniger als 33 Prozent der optimalen Bandbreite. 

Lehrer müssen zum Online-Unterricht nach Hause gehen

Das bedeutet, dass Lehrer die Online-Beschulung notfalls von zu Hause stemmen müssen. Solche Unzulänglichkeiten will die Stadt mit rund zehn Millionen Euro aus dem Digitalpakt des Bundes ändern, die Gelder werden gerade beantragt und sollen auch für zusätzliche Rechner in den Schulen sorgen. Allerdings wird auch das vielfach erst nach der aktuellen Corona-Welle zur Verfügung stehen. 

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