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Oberlinklinik: Georgischer Junge kann dank Behandlung in Potsdam laufen

Der zehnjährige Markozi konnte seine Beine nicht richtig bewegen. Nur dank mehreren aufwendigen Operationen an der Oberlinklinik kann er jetzt richtig laufen.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Die Potsdamer Oberlinklinik hat einem Georgischen Kind das Laufen ermöglicht. Der zehnjährige Junge sei mit einer Fehlstellung der Füße zur Welt gekommen und habe seine Beine nicht benutzen können, teilte die Orthopädische Fachklinik mit. Die Hilfsorganisation Friedensdorf International habe den Kontakt zu Markozi hergestellt, insgesamt drei Mal wurde er aufwendig in der Kinder- und Neuroorthopädie der Oberlinklinik Potsdam operiert - auf Kosten der Klinik. Jetzt könne er ohne Hilfsmittel laufen und freue sich nach erfolgreicher Reha auf die Rückkehr zu seiner Familie.

Markozi kommt aus der Provinz Kutaissi in Georgien. Eine Behandlung in seinem Heimatland war aufgrund der Komplexität der Beeinträchtigung unmöglich, so die Oberlinklinik. Schon 2010 kam er über die Hilfsorganisation das erste Mal zur Behandlungen nach Deutschland, im Februar 2011 wurde der damals Zweieinhalbjährige das erste Mal an beiden Beinen operiert. Schon kurz danach konnte er mit Unterstützung durch orthopädische Maßschuhe seine ersten richtigen Schritte laufen. 

Das linke Beine musste verlängert werden

In den nächsten Jahren blieb das stärker betroffene linke Bein allerdings im Wachstum zurück – am Ende war es über sieben Zentimeter kürzer als sein rechtes Bein. 2018 wurde deshalb in einer zweiten Operation die Verkürzung des linken Beines ausgeglichen. „Eine Beinverlängerung ist ein langwieriger Prozess. Für die Stabilisierung des Knochens, der sich über Monate hinweg allmählich aufbaut, musste Markozi lange Zeit ein externes Fixierungsgestell tragen, welches einige Einschränkungen mit sich brachte“, erklärt Oberarzt Ulrich Drohla. Er war es auch, der gemeinsam mit Facharzt Tom Hellriegel in einer weiteren Operation im Mai dieses Jahres das Gestänge am Unterschenkel entfernt und eine innere Fixierung des Unterschenkelknochens eingesetzt hat, sodass Markozi sein Bein nun endlich normal benutzen kann. 

ie entstandenen Behandlungskosten in Höhe von rund 55.000 Euro wurden von der Oberlinklinik übernommen. „Wir sind ein diakonisches Unternehmen – unser Auftrag ist es, Menschen zu helfen. Deshalb behandeln wir regelmäßig kleine Patientinnen und Patienten, die über eine Hilfsorganisation zu uns kommen. Diesen Kindern eine bessere Entwicklung zu ermöglichen und ihre ersten Erfolge mitzuerleben, ist uns eine große Freude“, erklärt Robert Krause, Ärztlicher Direktor der Oberlinklinik. Bislang wurden schon sechs Kinder über Friedensdorf International behandelt – sie kamen neben Georgien aus Angola, Gambia und Afghanistan.

Seit 1967 hilft Friedensdorf International Kindern aus Kriegs- oder Krisengebieten. Die medizinische Einzelfallhilfe für kranke und verletzte Kinder, denen in ihrer Heimat nicht geholfen werden kann, stellt einen Bereich der Arbeit von Friedensdorf International dar. „Ebenso wichtig wie die medizinische Versorgung der kleinen Patienten in einer der kooperierenden Kliniken in Deutschland ist die Rehabilitation im Friedensdorf in Oberhausen. Danach können die Kinder mit einer neuen Chance auf eine bessere, gesündere Zukunft zu ihren Familien in die Heimat zurückkehren“, erklärt Christian Heisig von Friedensdorf International. Jedes Jahr können rund 250 verletzte oder kranke Mädchen und Jungen durch das Engagement des Friedensdorfes in Deutschland behandelt werden.

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