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Erstes Gesicht. Die Grünen haben als erste Partei in Potsdam begonnen, Plakate ihrer Kandidatin im Stadtgebiet aufzuhängen. Insgesamt sollen es 1000 werden.

© Manfred Thomas

Oberbürgermeisterwahl in Potsdam: Ab jetzt wird Gesicht gezeigt

Zwei Monate vor der Oberbürgermeisterwahl dürfen die Kandidaten mit dem Plakatieren beginnen. Noch werben so nicht alle Parteien. Ein Überblick über Geplantes und Erlaubtes im Plakatwahlkampf.

Potsdam - Die ersten Plakate für die Oberbürgermeisterwahl am 23. September hängen. Damit darf die nächste Phase des Wahlkampfes durchaus als eingeläutet gelten – auch, wenn die Sommerferien erst zur Hälfte vorbei sind. Was die Potsdamer in den nächsten Wochen an Wahlwerbung erwartet, was die Kandidaten fürs Plakatieren ausgeben und welche Regeln sie einhalten müssen – hier ein Überblick:

Martina Trauth (Linke)

Die Linke beginnt erst vier Wochen vor der Wahl mit dem Plakatieren. „Wir wollen unsere Kraft für die heiße Phase aufsparen“, sagte Roland Gehrmann aus dem Wahlkreisbüro. Aufgehängt werden die 1800 Plakate der Kandidatin Martina Trauth von etwa 50 ehrenamtlichen Helfern. Diese plakatieren, so Gehrmann, nach Feierabend im gesamten Stadtgebiet, vor allem in Wohngebieten. 3500 Euro kostet der Druck. Dazu kommen noch 15 Großflächenplakate sowie eine Wahlkampfzeitung. Diese wird mit einer Auflage von 100 000 Stück gedruckt und in die Briefkästen aller Haushalte verteilt.

Mike Schubert (SPD)

Noch hängen keine Plakate von Kandidat Mike Schubert in der Stadt. Wann genau sich das ändert, will die SPD diese Woche bekannt geben. „Zum Ende der Sommerpause“, heißt es. Zur Oberbürgermeisterwahl sollen wieder etwa so viele Plakate aufgehängt werden wie bei der Bundestagswahl für Direktkandidatin Manja Schüle, also etwa 1500. Das teilte Daniel Wetzel aus Schuberts Organisationsbüro mit. „Die Plakatierung wird ehrenamtlich durch unsere Mitglieder durchgeführt“, so Wetzel. Auf Nachfrage machte die SPD keine Angaben zum Budget.

Götz Friederich (CDU)

Mit dem Aufhängen der Plakate an Straßenlaternen hat die CDU am vergangenen Freitag begonnen. Richtig beginnen soll die „Plakatwelle“, wie es Kreisgeschäftsführerin Tabea Gutschmidt nennt, am heutigen Montag. Dann will Kandidat Götz Friederich selbst auf der Grünfläche vor dem Schwimmbad blu ein Plakat kleben. Insgesamt sollen 800 Plakate in allen Stadtteilen aufgehängt und zudem mehrere Großaufsteller an markanten Straßenecken aufgestellt werden. Zum Budget macht die CDU keine Angaben. Die Planung sei noch nicht komplett abgeschlossen und man wisse noch nicht, „welche Kosten durch Vandalismus auf uns zukommen“.

Janny Armbruster (Grüne)

Janny Armbrusters Plakate hingen als erste: Auf den Punkt genau zwei Monate vor der Wahl, am Montag vor einer Woche, haben die zehn ehrenamtlichen Teams der Kandidatin begonnen, in den Stadtteilen zu plakatieren. 1000 Wahlplakate sollen es am Schluss werden. Dazu noch 13 größere Flächen – „nicht die ganz großen, die können wir uns nicht leisten“, sagt Armbruster. 4200 Euro kostete die Herstellung. „Die Plakate sind recyclebar, das ist uns wichtig“, betonte die Kandidatin. Die Werbung soll im ganzen Stadtgebiet verteilt werden, auch in den Kiezen.

Lutz Boede (Die Andere)

Die Andere begann am vergangenen Wochenende mit der Plakatierung. Auch Kandidat Lutz Boede ist es wichtig zu betonen: „Wir verwenden noch immer wiederverwendbare Plakatpappen.“ Etwa 1000 Plakate sollen es einmal werden, gleichmäßig verteilt auf alle Stadtteile. Die Kosten für Druck, Plakatträger und Leim liegen laut Boede bei etwa 3500 Euro. Aufgehängt werden die Plakate von ehrenamtlichen Helfern.

Dennis Hohloch (AfD)

Die AfD will wahrscheinlich gar keine Plakate aufhängen. „Die letzten Wahlen haben gezeigt, dass diese sowieso heruntergerissen werden“, sagt Kandidat Dennis Hohloch. Und die Mittel zum Nachplakatieren hätten sie nicht. Stattdessen, so Hohloch, wolle die AfD im Oberbürgermeisterwahlkampf auf Digitalanzeigen setzen. Diese Anzeigen sollen erst in einigen Wochen geschaltet werden, Mitte oder Ende August. Das genaue Budget stehe derzeit noch nicht fest. Mehrere Tausend Euro sollen es aber werden.

Was erlaubt ist und was nicht

Wann und wo Wahlplakate aufgehängt werden dürfen, ist in einer Verfügung des Landesinfrastrukturministeriums festgeschrieben. Demnach dürfen Plakate frühestens zwei Monate vor der Wahl hängen, nach dem Wahltag müssen sie „unverzüglich“ wieder entfernt werden. Die Kandidaten und ihre Teams können die Plakatwerbung an Straßenlaternen anbringen. Ausgenommen sind nur einige historische Lampenmasten, wie ein Stadtsprecher sagte. Auch an Bäumen darf plakatiert werden, aber nicht mit Nägeln. Nicht erlaubt sind Standorte an der Autobahn. Auch dürfen die Plakate keine Schilder oder Ampeln verdecken oder direkt an Kreuzungen oder Einmündungen stehen. Vorgaben zur Größe gibt es nicht, auch wird keine Gebühr an die Stadt fällig.

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