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Das Kunst-und Kulturzentrum "Rechenzentrum" an der Dortustraße in Potsdam.

© Andreas Klaer

Oberbürgermeister kann auf Mehrheit hoffen: Potsdams Grüne gegen Abriss des Rechenzentrums

Das Ziel von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert das Rechenzentrum zu erhalten, rückt wieder ein Stück näher.

Potsdam - Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) kann für seinen Kurs zur Garnisonkirche und zum Erhalt des Rechenzentrums auf eine Mehrheit im Stadtparlament hoffen. Denn nun haben sich auch die Grünen bei einer Sondermitgliederversammlung am Donnerstagabend klar positioniert, den bisher vorgesehenen Abriss des DDR-Gebäudes aus dem Bebauungsplan zu streichen. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt präferieren wir den weitestmöglichen Erhalt“, heißt es in dem von der Grünen-Kreisvorsitzenden Carolin Herrmann initiierten Beschluss, der damit auch für die Fraktion im Stadtparlament Richtschnur ist.

So schlagen die Grünen eine Werkstatt von Fachleuten vor, um Nutzungsvarianten für das Gelände zu entwickeln. Solch einen öffentlichen Beteiligungsprozess müsse auch die Stiftung für den Wiederaufbau der Kirche anstoßen – dabei soll ein Verzicht auf jegliche Bautätigkeiten auf dem Areal des einstigen Kirchenschiffs debattiert werden. Sollte neu gebaut werden, müsse „es im Sinne der Abgrenzung zur Geschichte der Garnisonkirche einen deutlichen architektonischen Unterschied zum Turm geben“ – durch eine moderne Architektursprache oder eine neue Kubatur.

Nahe bei Vorstellungen von Rathauschef Schubert

Bisher hatten die Grünen eine klare Positionierung vermieden – auch weil es parteiintern Streitigkeiten über den Umgang mit dem Wiederaufbau der Kirche und dem Rechenzentrum gibt. Bei der stundenlangen Debatte am Donnerstag, die die rund 60 Parteimitglieder im Rechenzentrum führten, gab es mehrfach Kampfabstimmungen zu Details. So hatte die Grüne Jugend den originalgetreuen Wiederaufbau des Kirchturms, der bereits im Gange ist, kritisiert und auch dort einen deutlichen architektonischen Bruch gefordert. Davon findet sich im Beschluss nun nichts wieder. Mit dem Votum liegen die Grünen nahe bei den Vorstellungen von Rathauschef Schubert, der zuletzt auch den weitgehenden Erhalt des Rechenzentrums als Ziel ausgegeben hatte. Dafür hatte sich auch schon die Linke ausgesprochen. Die SPD will ihre Position noch bei einer Mitgliederdebatte festzurren – zuvor hatte die Fraktion im Stadtparlament wie auch schon Schubert einen Architekturwettbewerb angeregt und den bisher feststehenden Abriss des Rechenzentrums wieder infrage gestellt. Zusammen bilden die drei Parteien eine rot- grün-rote eine Mehrheit im Stadtparlament.

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