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Landeshauptstadt: Obelisk auf dem Mittelstreifen

Der Bürgerverein Freies Tor will die Breite Straße verschönern und dazu neue Sichtachsen schaffen

Innenstadt - Die Breite Straße soll schöner werden. Darin ist sich der Bürgerverein Potsdamer Innenstadt / Freies Tor e.V. mit dem Rathaus durchaus einig. Die Bauverwaltung hat umfangreiche Bauarbeiten in der Breiten Straße bereits geplant. Wie Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) jüngst sagte, sollen mit einem Umbau der Magistrale „städtebauliche Missstände“ beseitigt werden. Dabei sollen die zwei Fahrspuren für den Autoverkehr in der Mitte zusammengerückt werden. An den Seiten sollen breitere Geh- und Radwege angelegt sowie Bäume gepflanzt werden.

Neue Vorschläge für den Umgang mit der in den 1960er und 1970er Jahren ausgebauten Breiten Straße macht jetzt der Bürgerverein, der heute sein fünfjähriges Bestehen begeht. Dazu hat der Verein, der durch Ute Samtleben, Uwe Meybohm und Ellen Chwolik-Lanfermann vertreten wird, ein Thesenpapier erarbeitet. Es soll bei einem Werkstattgespräch am heutigen Dienstag diskutiert werden.

Das Thesenpapier bezieht sich auf den Bereich der Breiten Straße zwischen Dortu- und Zeppelinstraße, der nicht mehr zum Sanierungsgebiet Potsdamer Mitte gehört. Obwohl es dort einige Bauten von architektonischer Bedeutung gebe – die Hiller-Brandtschen Häuser, das Predigerwitwenhaus, das Naturkundemuseum im früheren Ständehaus sowie die „Seerose“ und das Pumpwerk „Moschee“ – stehe der Abschnitt hinter dem Bereich nahe des Alten Markts zurück. Das will der Bürgerverein ändern und mit der Öffentlichkeit diskutieren. Im Fokus steht bei den Vorschlägen des Vereins die Gestaltung der Einmündung der Lindenstraße in die Breite Straße. Dort soll eine sogenannte „axiale Wirkung“ hergestellt werden, indem der Obelisk vom Neustädter Tor, der derzeit auf dem Vorplatz des unsanierten Studentenwohnheims steht, auf den Mittelstreifen der Breiten Straße direkt in Höhe der Schnittstelle Breite Straße und Lindenstraße umgesetzt wird. Damit erhalte die Lindenstraße eine Sichtachse vom Jägertor zum Obelisk, ähnlich wie die Brandenburger Straße vom Brandenburger Tor zur Kirche St. Peter und Paul.

Für das Studentenwohnheim selbst schlägt der Bürgerverein vor, bei einer Sanierung des Riegels am Teil des Gebäudes an der Lindenstraßen-Einmündung eines oder zwei Geschosse abzutragen. Diese könnten dann in der Mitte des Baus „aufgestockt“ werden. Damit würde der Wohnheimblock besser aussehen, die Verbindung zum benachbarten Hochhaus aufnehmen und den Blick in die Lindenstraße freigeben. Auch müsse der Platz vor dem Wohnheim ansprechender gestaltet werden, finden die Vereinsmitglieder. Dort könnte beispielsweise das Wandmosaik „Eroberung des Weltalls“ von Fritz Eisel aufgebaut werden. Das Mosaik befindet sich derzeit am Rechenzentrum an der Breiten Straße Ecke Dortustraße. Der DDR-Bau wird jedoch abgerissen, das Mosaik soll erhalten werden.

Befreien will der Bürgerverein Freies Tor auch die Kiezstraße. An ihrer Einmündung befinden sich derzeit Flachbauten. Diese könnten abgerissen werden, damit die städtebaulich bedeutende Kiezstraße wieder wahrgenommen werde. Damit könnte außerdem auf beiden Seiten der Breiten Straße ein neuer, kleiner Stadtplatz entstehen.

Werkstattgespräch heute 18 Uhr, Restaurant „Froschkasten“, Kiezstraße 3-4.

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