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In den Räumen der FH könnten unter anderem Büros, wissenschaftliche Start-ups und das Extavium unterkommen.

© A. Klaer

Nutzungskonzept für FH-Gebäude in Potsdam: Gegenwart statt Rückbesinnung

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens haben nun konkretere Ideen, was aus der Fachhochschule werden soll, wenn sie doch nicht abgerissen wird. Als "Haus der Gegenwart" soll es ein zentraler Ort der Wissenschaft, Innovation und Kultur werden. Über die Details.

Potsdam - Es geht auch anders. Zumindest wenn es nach den Vorstellungen der Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“ geht: In Potsdams Mitte soll sich künftig ein Zentrum für Wissenschaft und Kultur etablieren. Die Initiative lehnt den von der Rathausmehrheit geplanten Abriss des Fachhochschulgebäudes, des Hotels Mercure und des Staudenhof-Wohnhauses ab und hat dagegen ein Bürgerbegehren gestartet, das mittlerweile von etwa 16 000 Menschen in Potsdam unterschrieben worden ist. Kritiker des Bürgerbegehrens forderten seit dessen Start im April ein Nutzungskonzept, falls das FH-Gebäude stehen bleiben soll.

Erweiterung der Bibliothek, Start-ups, Veranstaltungen, Tagungen

Nun stellte am Donnerstagabend der Sprecher der Initiative, André Tomczak, bei einer Veranstaltung der Potsdam School of Architecture im Schaufenster der FH am Alten Markt das Nutzungskonzept vor. Unter dem Motto „Haus der Gegenwart“ soll das Gebäude als öffentlicher Raum erhalten bleiben. Es soll sich in mehrere Abschnitte gliedern. Anschließend an das bestehende Gebäude des Bildungsforums an der Straße Am Kanal soll in den Obergeschossen Platz für eine Erweiterung der Stadt- und Landesbibliothek sowie der Volkshochschule sein. Der mittlere Teil des 18 000 Quadratmeter großen Baus soll ein sogenanntes Innovationshaus werden. In den Obergeschossen sollen Seminarräume und Büros für wissenschaftsnahe Start-ups untergebracht werden. Dafür müsse die Raumstruktur kaum verändert werden, so Tomczak. Das dem Alten Markt zugewandten Kopfgebäude soll für Veranstaltungen und Tagungen genutzt werden. Im Obergeschoss soll aus dem bestehenden Hörsaal und der Turnhalle ein Veranstaltungssaal für Tagungen und Kongresse entstehen. Auch die Stadtverordnetenversammlung könne dort ihre monatlichen Sitzungen abhalten.

Hier gibt es die Präsentation zum Nachlesen: 

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Die bestehende Cafeteria und der kleine Hörsaal sollen erhalten bleiben. Im Erdgeschoss soll beispielsweise Platz für eine Galerie, ein Schaufenster des Landes Brandenburg vis-à-vis des Landtages und ein Schaufenster der Hochschulen sein. Daneben könnte das wissenschaftliche Mitmachmuseum Extavium unterkommen sowie ein Co-Working-Café, das Studenten und Wissenschaftlern einen Platz bietet, an dem sie sich rund um die Uhr treffen können.

Tomczak: Geplanter FH-Abriss weder nachhaltig noch sozial

Zuvor hatte Tomczak auf der Veranstaltung, bei der es eigentlich um die architektonischen Pläne nach einem Abriss der FH gehen sollte, ein Plädoyer für den Erhalt des Gebäudes gehalten. Der Alte Markt sei auch mit der Fachhochschule ein geschlossener Stadtplatz. Die 1990 beschlossene behutsame Annäherung an den historischen Stadtgrundriss sei abgeschlossen. Der geplante Abriss sei weder nachhaltig noch sozial. Für das Nutzungskonzept habe man mit diversen Personen und Institutionen Gespräche geführt, um den Bedarf zu ermitteln, hieß es aus der Initiative. 

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