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Die Pogida-Kundgebung am 2. März fiel aus. Am Bassinplatz fand dennoch eine Gegenkundgebung statt.

© C. Fratzke

Nopogida am Bassinplatz: Gegendemo auch ohne Pogida

Die Gegenkundgebung am Mittwochabend fand statt, obwohl die geplante Pogida-Kundgebung abgesagt wurde. Am 9. März macht Pogida aber weiter.

Potsdam - Rund 60 bis 70 Potsdamer fanden sich am Mittwochabend unter dem Motto „Mach den Schnabel auf: Der Bassi bleibt bunt“ auf der Aktionsfläche am Bassinplatz ein. Ursprünglich war die Kundgebung als Gegenveranstaltung zur geplanten Pogida-Demonstration gedacht, die am Bassinplatz starten sollte. Sie war allerdings wegen „Sicherheitsbedenken“ abgesagt worden.

„Wir haben überlegt, ob wir unsere Veranstaltung auch absagen, und viele sind sicher froh, mal wieder einen freien Mittwochabend zu haben“, sagt Katja Altenburg, Geschäftsführerin des Stadtjugendrings Potsdam. „Aber es war uns wichtig zu zeigen, dass wir nicht nur gegen etwas sind, sondern für etwas stehen. Die Aktionsfläche am Bassinplatz ist kein Platz für Rechte, sondern steht für bunte Jugendkultur und Weltoffenheit.“

"Gefühlt ist Pogida seit Langem gescheitert"

Neben kurzen Redebeiträgen gab es eine Feuershow und viel Musik. Unter anderem präsentierten die Potsdamer Singer-Songwriter Ernstgemeint ihren Song „Haut ab!“. Zuvor hatte Katharina Tietz vom Stadtjugendring erläutert, warum es sich bei Pogida nicht nur um eine rechtspopulistische, sondern um eine rechtsextreme Bewegung handele: Sie zählte mehrere Kriterien für Rechtsextremismus auf, etwa Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Anti-Pluralismus, Geschichtsrevisionismus und den Wunsch nach einem Führerstaat. Bis auf den Wunsch nach einem Führerstaat sieht Tietz alle Kriterien bei Pogida gegeben. Sie zitierte dazu entsprechende Passagen aus Reden von Christian Müller sowie anderen Pogida-Sprechern. Ergänzend wurden kurze Video-Sequenzen von vergangenen Pogida-Kundgebungen gezeigt.

Für den 9. März ist die nächste Pogida-Demonstration vom Hauptbahnhof zum Filmmuseum angemeldet. In der Woche darauf, am 15. März, soll es wieder nach Babelsberg gehen. Bis in den Mai hinein sind Pogiga-Kundgebungen angemeldet. Wie lange Pogida aber wirklich noch demonstrieren werde, sei schwer zu sagen, meint Altenburg: „Aber gefühlt sind sie schon seit Langem gescheitert.“

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