„Nobelpreis für Umweltforschung“: Schellnhuber mit Blue Planet Preis geehrt

Tokio/Potsdam - Der Potsdamer Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hat den renommierten Blue Planet Preis erhalten. Die Auszeichnung, die mit 50 Millionen Yen (rund 377 000 Euro) dotiert ist, wurde ihm in dieser Woche in der japanischen Hauptstadt Tokio verliehen, wie das das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Donnerstag mitteilte.

Der Preis, laut Japans Umweltminister Masaharu Nakagawa „der Nobelpreis für Umweltforschung“, wird an Denker vergeben, die helfen, Herausforderungen planetaren Ausmaßes anzupacken. „Professor Schellnhuber hat in einem neuen Gebiet der Klimawissenschaft Pionierarbeit geleistet“, sagte der Vorsitzende des Auswahlkomitees, Yoshihiro Hayashi, der auch Generaldirektor des Nationalen Museums für Natur und Wissenschaft in Tokio ist, bei der Verleihung. Der PIK-Direktor habe „bahnbrechende interdisziplinäre Forschung“ voran gebracht, sagte Hayashi. Schellnhuber sei der Vater der sogenannten Zwei-Grad-Grenze für die globale Erwärmung, auf die sich die Staaten der Welt im Klimavertrag von Paris geeinigt hatten, erklärte Hayashi.

Eine der größten Leistungen von Schellnhuber sei es, das Ausmaß der Herausforderung der Klimastabilisierung einer breiten Öffentlichkeit und Entscheidungsträgern kommuniziert zu haben. In seiner Rede forderte Schellnhuber von der Politik ein noch stärkeres Vorgehen gegen den Klimawandel. Auf der Grundlage des Pariser Abkommens, die Erderwärmung auf weit unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, sei jetzt ein großer, globaler Wirtschaftswandel nötig. „Deutschland und Japan müssen bei diesem Wettrennen gegen eine globale Katastrophe die Führung übernehmen“, sagte der 67-Jährige. Der Physiker gründete das PIK im Jahr 1992 und ist Direktor des Instituts. (mit dpa)