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Landeshauptstadt: „Ninja Assassin“: Gestern fiel die erste Klappe Dreh für Hollywood-Actionfilm bis Ende Juni

Babelsberg – Gestern fiel im Studio Babelsberg die erste Klappe für die neue Hollywood-Produktion „Ninja Assassin“. Bis Ende Juni soll der Actionfilm des US-Studios Warner Bros.

Babelsberg – Gestern fiel im Studio Babelsberg die erste Klappe für die neue Hollywood-Produktion „Ninja Assassin“. Bis Ende Juni soll der Actionfilm des US-Studios Warner Bros. in den Filmateliers und in Berlin gedreht werden. Das sagte Henning Molfenter, Chef von Studio Babelsberg Motion Pictures, den PNN. Die Hauptrollen spielen der südkoreanische Popstar Jung Ji Hoo, genannt „Rain“, die britische Schauspielerin Naomi Harris – bekannt als Hexe Tia Dalma aus „Fluch der Karibik“ – und der Schauspieler Collin Chou aus Taiwan. Regie führt James McTeigue.

Mit „Ninja Assassin“ produzieren die renommierten Hollywood-Filmemacher Joel Silver und die Brüder Andy und Larry Wachowski bereits zum dritten Mal in drei Jahren in Babelsberg. Zuvor drehten sie in Potsdam den Polit-Thriller „V for Vendetta“ und den Familienfilm „Speed Racer“, der heute in Berlin Europapremiere feiert.

Für „Ninja Assassin“ bauen bereits seit Wochen rund 150 Filmhandwerker gigantische Außenkulissen, sagte Studio-Vorstandschef Carl Woebcken. Das traditionelle Filmhandwerk sei für die Produktion genauso gefragt wie hochwertige Technik für Aufnahmen, die später am Computer bearbeitet werden. Im Feld dieser „Visual Effects“ habe sich Studio Babelsberg mit der Produktion „Speed Racer“ besonders profiliert, erklärte Molfenter. Für den Film, bei dem die Wachowskis Regie führten – seit ihrer „Matrix“-Trilogie sind die Brüder Legenden im Filmgeschäft – habe eines der weltbesten Visual Effects-Teams in Babelsberg gearbeitet. Für „Ninja Assassin“ sei nun geplant, erstmals Aufträge zur digitalen Filmbearbeitung an lokal ansässige Firmen zu vergeben. Dass die Produzenten sich dazu entschieden hätten, sei auch der Ansiedlung der „Babelsberg Film School“ zu verdanken. Das Studio hatte die in Insolvenz gegangene frühere German Film School gerettet und Anfang April nach Babelsberg geholt. An der privaten Hochschule werden sogenannte „Digital Artists“ – Spezialisten für animierte Filme wie „Nemo“ – ausgebildet. Für die Ansiedlung der Hochschule am Standort habe es bereits Lob vom US-Studio Warner Bros. gegeben, so Woebcken. Gleichzeitig habe sich jüngst mit „Pixomondo“ eine große Visual Effects-Firma in Babelsberg angesiedelt, eine weitere werde wahrscheinlich folgen. Das trage zur Profilierung des Filmstandorts Babelsberg bei, betonte Molfenter. Auch werde noch mehr Geld vor Ort ausgegeben. Im Jahr 2007 seien von den 250 Millionen Euro Gesamtbudget der vier in Babelsberg produzierten Hollywood- Filme 110 Millionen Euro in der Region ausgegeben worden, so Woebcken.

Beflügelt wird die gute Lage in Babelsberg vom Deutschen Filmförderfonds (DFFF), der 2007 eingeführt wurde. Über das Förderprogramm können internationale Filmproduktionen sich 20 Prozent ihrer in Deutschland ausgegebenen Kosten erstatten lassen. Ein Großteil der jährlich 60 Millionen Euro war im vergangenen Jahr in Babelsberger Produktionen geflossen – dabei wurde in Einzelfallentscheidungen mehrmals eine höhere Förderung als die Maximalsumme von vier Millionen Euro gewährt. Dadurch sei eine „Neiddiskussion“ entstanden, räumte Studio-Chef Woebcken ein. Er hoffe, dass es dennoch künftig keine „Abweichungen von der Vergabepraxis“ gebe. Dass sich das neue, zunächst auf drei Jahre befristete Förderinstrument wirtschaftlich rechtfertige, zeige sich vor allem in Babelsberg. „Wir haben hier ein Mehr an Filmwirtschaft.“ Der Bedarf sei weiterhin groß: „Es wäre schön, wenn der Fonds aufgestockt werden könnte“, so Woebcken. SCH

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