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Newsblog: Pogida-Protest am 27. Januar in Potsdam: So lief der dritte Pogida-Protest

Am Mittwoch demonstrierten hundert Pogida-Anhänger wieder in Potsdam - diesmal am Hauptbahnhof. Und erstmals konnte Pogida durch die Stadt marschieren. Immerhin: Eine Sieben-Tage-Demo wird es nächste Woche nicht geben. Lesen Sie hier nach, was am Abend in Potsdam los war.

Potsdam - Zum dritten Mal versammeln sich Pogida-Teilnehmer in Potsdam. Es gibt Gegenproteste. Lesen Sie hier die Ereignisse im Liveticker:

28. Januar, 10.30 Uhr: Offenbar macht Christian Müller seine Ankündigung wahr, fortan jeden Mittwoch in unterschiedlichen Stadtbezirken einen Pogida-"Abendspaziergang" durchführen zu wollen. Auf Facebook findet sich eine Veranstaltung, die am 3. Februar im Bisamkiez am Schlaatz um 18.30 Uhr stattfinden soll. 

22.00 Uhr: Nachtrag: Das Polizeipräsidium hat nun die Bilanz in einer Mitteilung veröffentlicht. Wir zitieren: "Einsatzkräfte sicherten im Verlauf des Abends sowohl den planmäßigen Aufzug der „Pogida“ als auch die angemeldete Gegenversammlung. Die Versammlungsteilnehmer der verschiedenen Lager wurden zuverlässig getrennt. Es gab wenige Störversuche von Personen des linken Spektrums, z.B. durch vereinzelte Eier-, Böller- und Steinwürfe. Dadurch wurde auch ein Polizeifahrzeug beschädigt. Unmittelbar nach Abschluss der Versammlungen kam es zu Angriffen von Personen der linken Szene gegen Polizeibeamte, die den Abbau des Equipments der „Pogida“ sicherten. Die Polizei nahm im Verlauf des Einsatzes zwei Anzeigen gegen Angehörige der linken Szene auf. Einer der Verdächtigen hatte sich Maßnahmen der Polizei gewaltsam widersetzt, der zweite hatte Personen aus dem „Pogida“-Aufzug tätlich angegriffen. Beide wurden vorläufig festgenommen. Eine weitere Person wurde nach einem Eierwurf in Gewahrsam genommen. Gegen zwei Personen aus dem „Pogida“-Spektrum wurden Anzeigen wegen des Mitführens verbotener Gegenstände aufgenommen." Anmerkung: Es waren Pogida-Ordner - und sie trugen Quartzhandschuhe

20.56 Uhr: Laut Polizei ist die Lage nach den Demonstrationen ruhig, es habe nach derzeitigen Informationen keine weiteren Zusammenstöße gegeben. 

20.28 Uhr: Im Potsdamer Stadtgebiet sind offenbar noch Pogida-Anhänger unterwegs, heißt es auf Twitter, angeblich auch in Babelsberg.

20.15 Uhr: Einsatzleiter Michael Scharf zieht im Gespräch mit dem rbb eine grundsätzliche positive Bilanz des Abends: Beide Proteste sind friedlich geblieben, es gab allerdings vereinzelte Störversuche, "die wegen der starken Polizeipräsenz verhindert werden konnten" und einige Festnahmen, unter anderem wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch. Verletzte gab es laut Scharf aber dieses Mal nicht. (Wobei wir uns fragen: Festnahmen wegen Körperverletzung, aber keine Verletzten?) Es wurden auch Eier und Steine auf Polizeiautos geworfen. Scharf sagt weiter, dass von Pogida keine Gewalt ausgegangen sei, "wobei dort auch eine gewisse Gewaltbereitschaft festzustellen war".

Zum Nachschauen:

20.02 Uhr: Einige Pogida-Teilnehmer treten die Heimreise nach Berlin an - und essen im Bahnhof noch eine Kleinigkeit.

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20 Uhr: Zum Abschluss wird noch einmal die Deutschland-Hymne mit allen drei Strophen gesungen. Die Pogida-Veranstaltung ist nun offiziell vorbei. Einige Teilnehmer sind allerdings schon während der Reden von Müller und Weirich gegangen. 

19.55 Uhr: Im Hauptbahnhof geht es turbulent weiter. Augenzeugen beschreiben auf Twitter, dass Reisende hin- und hergeschickt werden.

19.40 Uhr: Christian Müller redet weiter. Er fordert einen Austausch der Bundesregierung und ein Bundesverdienstkreuz für Pogida-Teilnehmer. Zwischendurch ertönen erneut "Merkel muss weg!"-Rufe. Müller träumt von einem größeren Pogida-Protest mit 2000 bis 3000 Teilnehmern. Dafür wolle er zukünftig am Schlaatz demonstrieren, in der Waldstadt und in Rehbrücke, "um mehr Bürger zu erreichen". Die Pogida-Proteste sollen jeden Mittwoch stattfinden, denn am Montag wolle er weiterhin Bärgida unterstützen - und "an den anderen Tagen ein wenig Ruhe haben". Müller arbeitet übrigens für ein Sicherheitsunternehmen.

19.27 Uhr: Pogida-Chef Christian Müller hält seine Rede. Er habe eine stressige Woche gehabt, dankt aber seiner Frau für die Unterstützung. Dann geht´s ans Eingemachte. "Wir werden in Potsdam standhaft bleiben. Wir kommen wieder", sagt Müller. "Merkel muss weg!"-Rufe zwischendurch. Außerdem kündigt Müller einen gemeinsamen Protest von Pogida, Pegida Havelland und Bärgida am 6. Februar vor dem Kanzleramt in Berlin an.

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19.25 Uhr: Pogida-"Medienkoordinatorin" und Veranstaltungsleiterin Daniela Weirich ergreift das Wort. Sie nimmt Bezug auf das Dossier der Antifa-Recherchegruppe Potsdam und will sich kurz erklären: Es sei ihre patriotische Pflicht, Pogida zu unterstützen. Außerdem sei sie kein Nazi, sie habe schließlich türkische und russische Freunde. Sie vertritt "alte Werte", wie "Zucht und Ordnung", "was die Antifanten nicht kennen".

19.20 Uhr: Pogida ist zurück am Hauptbahnhof angekommen. Gleich beginnt die Pogida-Abschlussrede.

19.10 Uhr: Nach etwa 500 Metern kehren Pogida-Teilnehmer zurück zum Hauptbahnhof. Pogida-Gegner rufen lautstark: "Nazis raus!" Die russische Nationalhymne ertönt beim Pogida-Protest.

19.07 Uhr: Am Lustgarten ist die Stimmung angespannt. Pogida-Anhänger rufen: "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen." Es gab laut PNN-Reporter kurz eine brenzlige Situation, doch die Polizei ist sofort eingeschritten. Sie trennt die beiden Lager vehement. Ein Böller wird geworfen. 

19.05 Uhr: Etwa 500 Gegendemonstranten rufen zurück: "Haut ab!

19 Uhr: Pogida-Teilnehmer gehen gerade am Landtag Brandenburg vorbei. "Wir sind keine Nazisten", heißt es. Außerdem rufen sie: "Merkel nach Sibirien, Putin nach Berlin." Und: "Nazis raus!"

18.50 Uhr: Die Pogida-Teilnehmer gehen los. In den vergangenen Wochen kamen noch deutlich mehr Anhänger, bis zu 200 waren dabei. Heute sind es schätzungsweise 100 Teilnehmer. PNN-Reporter Alexander Fröhlich beschreibt, dass auch Hooligans und Neonazis unter den Teilnehmern sind. "Man kann hier nicht von einem bürgerlichen Abendspaziergang sprechen", so Fröhlich.

18.45 Uhr: Der Pogida-Protest formiert sich, offenbar geht es gleich los Richtung Filmmuseum.

18.38 Uhr: Pogida-Chef Christian Müller spricht vor etwa 100 Teilnehmern. Potsdam sei "rot vergiftet", aber er werde nicht aufgeben. "Ich werde weitermachen", sagt Müller bestimmt. Der Pogida-Chef ist übrigens wegen mehrerer Delikte verurteilt worden.

18.36 Uhr: PNN-Reporter Alexander Fröhlich wird von einem Pogida-Teilnehmer angegriffen, die Polizei muss dazwischen gehen. Die Stimmung am Bahnhof ist gereizt. 

18.30 Uhr: Nun ist die Route des "Abendspaziergangs" bekannt: Die Pogida-Anhänger wollen vom Hauptbahnhof über die Lange Brücke zum Filmmuseum marschieren und anschließend wieder zurück zum Hauptbahnhof.

18.23 Uhr: Augenzeugen berichten von etwa 50 bis 100 Pogida-Teilnehmern am Potsdamer Hauptbahnhof. 

18.17 Uhr: Unser Reporter Alexander Fröhlich berichtet live vor Ort. Zum Nachschauen:

18.12 Uhr: Die Gegenproteste am Lustgarten beginnen. Schätzungsweise sind 250 Menschen vor Ort, größtenteils aus dem bürgerlichen Spektrum. Und es wird getrommelt. Oberbürgermeister Jann Jakobs, Vorsitzender des Bündnisses "Potsdam bekennt Farbe", freut sich, dass so viele gekommen sind, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu setzen. "Potsdam ist eine Stadt der Toleranz", sagt er weiter. Er ruft außerdem zur Gewaltlosigkeit auf. Hier kann man sich die Rede von Jakobs noch einmal anschauen:

18.02 Uhr: Es kommt zu Einschränkungen im Nahverkehr: Die Straßenbahnen halten nicht an der Station Alter Markt.

18.00 Uhr: Augenzeugen berichten über Twitter, dass sich erst wenige Pogida-Anhänger am Bahnhof versammelt haben. Ab 18 Uhr soll auch die Pogida-Gegenveranstaltung am Lustgarten beginnen. Hier gibt es ebenfalls Taschenkontrollen.

17.56 Uhr: Kein Durchkommen: Über Twitter ist zu lesen, dass die Babelsberger Straße und die Lange Brücke sowohl für Autos als auch Fußgänger gesperrt sind.

17.45 Uhr: Laut "Ticker Potsdam" über Twitter kontrollieren Polizisten im Bahnhof nun auch Personen. Es soll bereits zu Platzverweisen gekommen sein.

17.30 Uhr: Noch gibt es keine Behinderungen des Bahnverkehrs, Passanten können sich auch in den Bahnhofs Passagen frei bewegen, so PNN-Reporter Jan Kixmüller. Es gibt allerdings Kontrollen im Bahnhof.

17.20 Uhr: In der Innenstadt ist die Polizei sehr präsent, schildert PNN-Reporter Jan Kixmüller. Vor allem am Hauptbahnhof Potsdam, an der Langen Brücke und am Lustgarten. Außerdem wurden Hamburger Gitter aufgestellt. Wie in der vergangenen Woche gibt es auch heute ein Glasflaschenverbot: Das Mitbringen von Glasflaschen ist zwischen Hauptbahnhof und Lustgarten ab 17 Uhr nicht erlaubt. 

15.55 Uhr: Die Polizei ist bereits am Bahnhof präsent. Ab 18.30 Uhr wollen sich Anhänger von Pogida, dem Potsdamer Pegida-Ableger, am Hauptbahnhof Potsdam - Ausgang Babelsberger Straße - hier treffen. Noch ist unklar, welche Route sie für ihren "Abendspaziergang" nehmen wollen. Vermutlich geht es in Richtung Innenstadt.

Pogida-Gegenproteste am Lustgarten

Die Polizei zieht am heutigen Mittwoch wieder ihre Kräfte zusammen: Nach PNN-Informationen sind insgesamt 1300 Beamte in Potsdams Innenstadt vor Ort, um gewalttätige Ausschreitungen zu verhindern. Darunter sind 900 Bereitschaftspolizisten im Einsatz, davon vier Einsatzhundertschaften aus Brandenburg. Verstärkung gibt es außerdem von den Kollegen aus Berlin, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen mit insgesamt fünf Einsatzhundertschaften. Außerdem werden zwei Wasserwerfer aus Berlin in Potsdams Innenstadt gebracht, einer steht am Ausgang Richtung Babelsberger Straße. 

Auch Gegenproteste haben sich vorab angekündigt. Das parteiübergreifende Anti-Rechts-Bündnis  allerdings kam ihm das Bündnis wie berichtet mit der Anmeldung zuvor.

In einem Video sagte Pogida-Anmelder Christian Müller vorab, dass der Hauptbahnhof für seine "angereisten Gäste" noch besser geeignet sei. Und er sagte weiter: „Wenn ihr ’mal richtig Action haben wollt, wo die rote Front lebt, kommt nach Potsdam." Laut BILD-Informationen ist Christian Müller wegen mehrerer Delikte verurteilt worden, unter anderem wegen Körperverletzung, Nötigung, Verkehrsdelikten und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Allerdings gab es laut BILD-Informationen in Brandenburg keine Haftstrafen, sondern Bewährungsstrafen.

Es tickert Christine Fratzke.

Hinweis in eigener Sache:  Unsere Reporter Alexander Fröhlich und René Garzke sind heute vor Ort, wir berichten live über unseren Twitter-Account >> 

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