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Landeshauptstadt: Neues Wohnquartier in den Roten Kasernen

Investor will Areal rund um das denkmalgeschützte Exerzierhaus entwickeln

Bornstedter Feld - Im östlichen Bereich der Roten Kasernen mit dem unter Denkmalschutz stehenden Exerzierhaus entsteht ein neues Wohngebiet. Der Bauausschuss empfahl am Dienstagabend, die vorliegenden Planungen umzusetzen. Die Stadtverordnetenversammlung muss sie noch absegnen.

„Nachdem uns der vormalige Investor abhanden gekommen ist, will ein neuer Eigentümer das Exerzierhaus für Wohnzwecke umbauen“, informierte Dieter Lehmann vom Bereich Stadterneuerung und Denkmalpflege. Auf dem rund 20 000 Quadratmeter umfassenden Gelände sollen zirka 50 Wohnungen in zehn Doppel- und zwölf Reihenhäusern entstehen. Vorgesehen ist ferner eine Tiefgarage mit zwei Zufahrten. Wie Lehmann außerdem erläuterte, solle der Baumbestand an der Nedlitzer Straße wegen der Schallschutzwirkung erhalten bleiben. Zudem solle vor der Exerzierhalle eine angemessene Grünfläche die freie Sicht auf das Denkmal ermöglichen. Wenn die Stadtverordneten das Vorhaben beschließen, dürfte es in anderthalb Jahren reif zur Verwirklichung sein.

Der Bereich um das Exerzierhaus hat eine merkwürdig bunte Geschichte. Ursprünglich legten die Planungen eine „private Grünfläche für kulturelle Zwecke“ fest. Dahinter verbargen sich die hochfliegenden Pläne der Zwillingsbrüder Harald und Rainer Opolka vom Solinger Unternehmen „Zweibrüder Optoelectronics“, an der Nedlitzer Straße einen neuen Kulturstandort zu schaffen. Sechs Millionen Euro wollte das Brüderpaar auf dem Gelände investieren.

Entstehen sollte ein ansehnliches Amphitheater und ein Theatersaal mit 600 Publikumsplätzen, ein Aktionskino und kulturell nutzbare Freiflächen. Angeblich sahen sich die Zwillinge mit ihren nach eigenen Angaben jährlich 27 Millionen Euro Gewinn aus ihrer Firma finanziell in der Lage, das gigantische Projekt zu finanzieren und zu unterhalten. 2006 wollten sie den Kulturstandort eigentlich eröffnen. Doch einen Bauantrag stellten sie nie. Stattdessen ließen sie das Gelände brach liegen und verkauften es am Ende wieder. Günter Schenke

Günter Schenke

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