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Das Versickerungsbecken sieht derzeit so aus

© Sebastian Gabsch

Neues Versickerungsbecken in Golm: Hohn und Spott für "Maikies Mulde"

Ein neues Versickerungsbecken für Golm sorgt für Irritationen im Ortsteil, Spott für den Oberbürgermeister inklusive. Die kommunalen Bauholding Pro Potsdam verteidigt das 200.000-Euro-Projekt.

Potsdam - Ein neues Versickerungsbecken im Ortsteil Golm sorgt für Spott, die zuständige kommunale Bauholding Pro Potsdam hingegen verteidigt die Anlage. Des Beckens angenommen hat sich die in Golm wohnende Bundes- und Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig (CDU) in ihrem aktuellen Newsletter. „In bester Lage mit wenigen Schritten zum Bahnhof und unweit eines Rewe-Marktes soll nun also ein Krater zum Stadtbild gehören“, frotzelt Ludwig.

200.000 Euro hat die Anlage gekostet

Die zuständige Pro Potsdam verteidigt die für 200.000 Euro errichtet Anlage. Anlass für den Bau sei die Erkenntnis, dass der Boden vor Ort die zu erwartenden Wassermengen bei Starkregen nicht aufnehmen kann, erläuterte ein Sprecher den PNN auf Anfrage. Nach Voruntersuchungen sei so ein zentrales Regenwasserbecken als beste Option vor Ort angesehen worden, was auch die Neubildung von Grundwasser sichere. Das Wasser werde „über eine belebte Bodenschicht vorgereinigt“, um dort zu versickern. Es sei geplant, den derzeitigen Aushub mittelfristig zu bepflanzen und so „in die vor Ort vorhandenen Strukturen landschaftlich zu integrieren“. Das schaffe auch wertvolle Biotopstrukturen.

"Der Krater von Golm".
"Der Krater von Golm".

© Sebastian Gabsch

Ortsbeirat bei Standortwahl außen vor gelassen

Die Anlage sorgt allerdings schon länger für Verwunderung. So bestätigte Ortsvorsteherin Kathleen Krause (SPD), in die Standortsuche sei der Ortsbeirat nicht einbezogen worden, man habe das auch nicht befürwortet. Demnach war die Mulden-Planung erstmals im März bekannt gemacht worden. Im Rathausprotokoll von damals heißt es, als Bemessungsgrundlage sei ein 100-jähriges Regenereignis angesetzt worden. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht müsse die Anlage eingezäunt werden. Die Grundlage seien rechtskräftige Bebauungspläne, dort sei die Mulde als Verkehrsfläche ausgewiesen. 

Ludwig frotzelt weiter

Politikerin Ludwig überzeugt das offensichtlich nicht. Sie schrieb, „vielleicht" könne der ebenfalls in Golm wohnhafte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) "bei einem seiner nächsten Sonntagsläufchen mal einen kritischen Blick auf den Krater werfen und auf einem Bierdeckel kreative Änderungen skizzieren, die aus einer Mulde einen Meilenstein der Landschaftsgestaltung macht.“ So heiße die Anlage bei den Golmern schon „Maikies Mulde“, schrieb Ludwig - eine Verhohnepipelung des Vornamens Mike. 

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