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Potsdam ist beliebt – als Reiseziel wie auch als Stadt zum Leben. Für die künftige Entwicklung soll nun ein Leitbild erarbeitet werden.

© L. Hannemann

Neues Leitbild für Potsdam: Das zweite Themenforum: "Potsdam als eine Stadt"

Bei der zweiten Runde der Themenkonferenzen für das neue Leitbild ging es um "Potsdam als eine Stadt". Sie waren nicht dabei? Kein Problem, wir haben hier die wichtigsten Punkte des zweiten Forums.

Potsdam - Wie soll sich Potsdam in den nächsten zehn Jahren entwickeln? Damit beschäftigen sich Bürger und Stadt im Rahmen der Leitbilddiskussion im Beteiligungszelt auf der Freundschaftsinsel statt. Es war der zweite von insgesamt fünf Themenabenden. Die Schwerpunkte der Foren wurden auf Grundlage von mehr als 2000 eingesandten Bürgervorschlägen festgelegt. Im November soll als Ergebnis ein Leitbild für Potsdam vorliegen. Es soll vom Stadtparlament beschlossen werden und dann in die Arbeit von Politik und Verwaltung einfließen. Die Themenforen, die noch bis zum 16. Juni auf der Freundschaftsinsel stattfinden, stehen Interessierten offen. Vertreter der Verwaltung stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Die PNN begleiten die Foren und geben jeweils anhand eines Fragenkatalogs Einblick in die Geschehnisse.

Wie verlief der Abend?

Start um 18.04 Uhr, Ende kurz vor 21 Uhr – für manche schon deutlich früher. Zu Beginn wurde ein kurzer Audiobeitrag abgespielt, der die bisherige Leitbilddiskussion zusammenfasste. Die Stimme aus dem Off hört sich an wie die von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), wurde aber als die eines NDR-Sprechers entlarvt. Psychischer Nutzen der Stimmähnlichkeit bei Abwesenheit von Jakobs: hoch. Ende eines Frage-Antwort-Spielchens mit der Sportbeigeordneten Iris Jana Magdowski (CDU), die dankenswerterweise ihre Grußworte skippte: 18.24 Uhr. Sie verabschiedete sich vor der Diskussion mit einem Gang zum Büffet und einem Sommerspaziergang durch den Garten der Freundschaftsinsel. Länge der Themendiskussionen an den Tischen: zwischen 30 Minuten und anderthalb Stunden. Zum Abschlussforum um 20.30 Uhr waren einige schon weg. Hauptmoderation: Matthias von Popowski.

Wie viele Potsdamer nahmen teil?

46. Leichte Schwankungen aufgrund von „Wegschleichern“. Gefühlt: mehr „echte Bürger“ als beim letzten Mal, weniger „Füllpersonen“ von Stadt und Presse. Allerdings entpuppten sich zahlreiche Anwesende dann doch als von Vereinen geschickte Mitglieder. Freiwillig Anwesende: höchstens 20. Potsdamer, die schon beim ersten Mal dabei waren: drei.

Was wurde diskutiert?

Es gab vier Thementische, einen im Zelt, zwei draußen, einer kapitulierte frühzeitig. Die Teilnehmer konnten zwischen den Themen Kultur, Stadtteile, Identität und Bürgerkommune wählen. Den größten Zulauf hatte die Gruppe Stadtteile mit 16 Interessierten, am hitzigsten war die Diskussion bei der Gruppe Kultur. Die drei am Tisch Bürgerkommune enttarnten sich als Beobachter der Veranstaltung – der Tisch wurde wegen „Bürgermangel“ aufgelöst.

Gab es interessante Inhalte?

Die Potsdamer interessierten vor allem Stadtteil- versus Stadtidentität und die architektonische Erscheinung ihrer Stadt. Viel Einigkeit herrschte beim Thema Stadtteile, wenig beim Thema Kultur. Künstlerförderung war einer der Streitpunkte.

Die beste Publikumsfrage

Was ist eine Mindmap? (Antwort: Stichworte werden gesammelt, kategorisiert und überschaubar zu Papier gebracht. Wörtlich: Gedanken-Karte.)

Wie finden Gäste die Themenkonferenz?

„Es war schwer, sich für ein Thema zu entscheiden und es gibt zu viele Unterpunkte. Manchmal kommt die Diskussion erst spät in Fahrt, einige Teilnehmer haben einen dominanten Redeanteil“, sagte Teilnehmerin Jeanette Wachholz.

Lacher des Abends

Am meisten zu lachen hatte der Tisch Stadtteile. Ein Beispiel: Ein Teilnehmer beschwerte sich über die „unschöne Glasmeisterstraße“ in Babelsberg. Antwort der Stadt: „Aber Sie wollen doch Gewerbe und dort sind Arbeitsplätze.“ Teilnehmer: „Na, da arbeitet doch keiner!“ Den besten Abgang legte eine Teilnehmerin mit den Worten „aber die Klebezettel nehme ich noch mit“ hin.

Was gab es sonst noch?

Publikumstipp: Das Zelt erweckt den Eindruck, als handle es sich um eine elitäre Veranstaltung. Etwa das Sommerfest einer Firma. Nur die Mutigsten trauen sich ran, der Rest müsste angesprochen werden. Ausgefüllte Formulare in der Lob- und Kritikbox: sieben.

Gesamtnote für die Veranstaltung

Zwei, gut. Die Themen Stadtteile, Identität und Kultur bewegen die Bürger, der Austauschbedarf war groß. Lärmpegel: zu hoch. Büffet top – und kostenlos.

Wie geht’s weiter?

Das Themenforum „Die junge Stadt“ am Freitagabend wurde mangels Publikum nach einer halben Stunde abgebrochen. Das nächste Forum findet am Montag ab 18 Uhr unter dem Motto „Wissen schafft Stadt“ statt, wie immer im Beteiligungszelt auf der Freundschaftsinsel.

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Rita Orschiedt

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