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Das Oberlinhaus in Potsdam will sich erweitern.

© Sebastian Gabsch

Neues Gesundheitsquartier: Oberlin gibt Namen der Investoren bekannt

Das Oberlinhaus will sich vergrößern und ein neues Gesundheitsquartier an der Potsdamer Glasmeisterstraße bauen. Nun stehen weitere Details der Erweiterung fest.

Potsdam - Für das geplante neue Wohn-, Sozial- und Gesundheitsquartier des Oberlinhauses an der Glasmeisterstraße stehen nun auch die Investoren fest. Wie der diakonische Träger jetzt auf PNN-Anfrage mitteilte, handelt es sich dabei um die Jenaer Investoren Lars Eberlein und Jochen Voigt.

An der Glasmeisterstraße in Potsdam will das Oberlinhaus ein neus Wohn-, Sozial- und Gesundheitsquartier bauen.
An der Glasmeisterstraße in Potsdam will das Oberlinhaus ein neus Wohn-, Sozial- und Gesundheitsquartier bauen.

© Manfred Thomas

Eberlein ist den Angaben zufolge als Geschäftsführer der Leventura Family Office tätig. Der Fokus des Unternehmens liege neben der Verwaltung des eigenen Vermögens in der nachhaltigen und langfristigen Investition in Firmen, Beteiligungen und Immobilien. Öffentlich bekannt wurde Eberlein unter anderem als Geschäftsführer des Basketball-Zweitligisten Science City Jena. Außerdem ist er am Umbau des Jenaer Ernst-Abbe-Sportfelds zu einem Fußballstadion beteiligt.

Jochen Voigt sei Unternehmensgründer der ICJ-SIVG-Gruppe, die neben wohnungswirtschaftlichen Immobilien seit zehn Jahren auch gewerbliche Immobilien entwickele, teilte das Oberlinhaus mit. Auf seiner Webseite gibt das Unternehmen an, ungefähr 4000 Wohn- und Gewerbeeinheiten im Firmenportfolio zu halten. Das Unternehmen sei in Thüringen, Sachsen, Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern tätig.

Die offizielle Kaufsumme wird weiter geheim gehalten

In der nächsten Woche soll es zu dem Projekt zusammen mit Eberlein und Voigt einen Termin zu weiteren Abstimmungen mit der Stadt geben, so Oberlin-Sprecherin Andrea Benke. Zunächst werde für das Grundstück in der Glasmeisterstraße in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden der notwendige Umfang der Altlastensanierung festgelegt und im Anschluss geplant und ausgeführt.

Wie berichtet hatte das Oberlinhaus im September angekündigt, auf dem Gelände gemeinsam mit zwei Investoren aus Jena ein neues Quartier mit sozialer Infrastruktur zu planen. Die Namen wollte man seinerzeit nicht nennen, weil der Kaufvertrag noch nicht rechtskräftig war. Zur Kauf- und Investitionssumme machte das Oberlinhaus auf Nachfrage keine Angaben. Die „Märkische Allgemeine“ (MAZ) hatte im Oktober unter Berufung auf die Spitze des Oberlinhauses von einer Investitionssumme von knapp 100 Millionen Euro berichtet. Es gehe um bis zu 250 Wohnungen, hieß es seinerzeit.

Es könnte noch mindestens ein Jahr dauern

Mit den Plänen soll es nun offenbar schnell vorangehen. Gemeinsam mit der Stadt solle das Bebauungsplanverfahren angestoßen werden, so Benke. „Mit einem entsprechenden Aufstellungsbeschluss wird bereits im März/April nächsten Jahres gerechnet.“ Bei der Stadtverwaltung ist man noch etwas zurückhaltender. Das Verfahren habe noch nicht begonnen, hieß es auf Nachfrage. Mit einer Vorlage für einen Aufstellungsbeschluss könne im Jahr 2020 gerechnet werden. Wann das Vorhaben tatsächlich Gestalt annimmt, ist indes noch offen. Verfahren für Bebauungspläne dauern erfahrungsgemäß mindestens ein Jahr, meist aber länger.

Wie berichtet soll auf dem rund 18.500 Quadratmeter großen Gelände in die Erweiterung der inklusiven Oberlin-Kindertagesstätte investiert werden. Auch Arztpraxen und Rehabilitationsangebote sind vorgesehen, ferner günstige Wohnungen, vor allem für Behinderte und Senioren. Darauf hätten sich der Verein Oberlinhaus und die Investoren in einer Vereinbarung darauf verständigt, sagte Sprecherin Benke.

Dem Bedarf an Kitaplätzen soll nachgegangen werden

Komplett abgeschlossen ist die Arbeit am Konzept noch nicht, Grundzüge sind dennoch klar: „Da ein hoher Bedarf an Kitaplätzen in Babelsberg besteht, plant das Oberlinhaus eine Erweiterung seiner inklusiven Oberlin Kindertagesstätte Babelsberg.“ Auch die Einrichtung neuer Hortplätze für die Oberlinschule werde derzeit geprüft. „Darüber hinaus sind auf dem großzügigen Gelände Gebäudekomplexe für eine ambulante medizinische Nutzung wie Arztpraxen und Rehabilitationsangebote vorgesehen.“ Ein weiterer Schwerpunkt werde die Schaffung von barrierefreien Wohneinheiten für Menschen mit Behinderung oder Pflegebedarf sein.

Im Rathaus stoßen die Pläne unterdessen auf offene Ohren. Man beurteile die Bereinigung und Entwicklung der brachliegenden Flächen ebenso wie die Stärkung der auch für den Stadtteil zentralen Funktionen des Oberlin-Campus sehr positiv, teilte die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mit. Über Fragen der städtebaulich gestalterischen Qualifizierung werde im Verlauf des Verfahrens noch detailliert zu sprechen sein.

Ein großer Teil des Areals zwischen Daimler-, Johannsen- und Glasmeisterstraße wird momentan von dem mittelmärkischen Nahverkehrsunternehmen Regiobus als Betriebshof genutzt. Wie berichtet will Regiobus den Standort im nächsten Jahr aufgeben.

Für die angrenzende Fläche im Norden der Glasmeisterstraße gibt es noch keine genaueren Überlegungen zur weiteren städtebaulichen Entwicklung. Man konzentriere sich nun erstmal auf den südlichen Teil, so Stadtsprecherin Christine Homann.

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