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Landeshauptstadt: Neuer Stadtplatz vor Porta gefordert

Möbelhaus-Geschäftsführer Kurt Jox erklärt Vertrag als „durchverhandelt“ / Kritik am Zeitplan

Er durfte gleich nach dem Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs und Landesvater Matthias Platzeck bei der Eröffnung des 5. Stadtteilfest am Stern ans Mikrofon: der Geschäftsführer des Porta- Einrichtungshauses Kurt Jox. Freudestrahlend erklärte er, dass der „städtebauliche Vertrag durchverhandelt“ sei und dass man beim 6. Stadtteilfest die Sternbewohner vielleicht schon im und am Möbelhaus begrüßen könne. Strittige Probleme seien – laut Jox – geklärt und dem Abschluss des Vertrages stünde aus seiner Sicht nichts mehr im Wege.

Ganz so sehen es aber nicht alle. Und beim Umgang mit dem Vertrag und der Möglichkeit, noch einige Veränderungen anzubringen, gibt es diverse Ungereimtheiten. So erklärte zum Beispiel der Geschäftsführer des Sanierungsträgers Stadtkontor, Rainer Baatz, er sei erst sehr spät und auf mehrfache Nachfrage über das Vertragswerk informiert worden und habe sich dazu noch nicht äußern können. Der mit fachkompetentem Vorschlagsrecht ausgestattete Bauausschuss tagt am 11. September, der Beirat Stern/Drewitz aber erst am 17. September. Gerade der aber macht erhebliche Einwände zur Platzgestaltung vor dem Möbelhaus geltend, wie der Stadtverordnete und Beiratsmitglied Harald Kümmel (SPD) betonte. Er schlägt vor, an der Stadtachse zwischen dem Stern-Center und dem Porta-Einrichtungshaus einen Stadtplatz mit Bäumen, Grünflächen und Sitzmöglichkeiten anzulegen, um so wenigstens in Ansätzen die Verbindung von Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld zu schaffen. Konträr zur Verbindungsidee soll es auch künftig nur die vorhandene Fußgängerbrücke zwischen den beiden Einkaufszentren und dem Wohngebiet Am Stern über die Nuthestraße geben. Selbst in der Stadtverwaltung regt sich bei den Stadtentwicklern Widerstand gegen eine schematische Einpassung des für Aachen entworfenen Möbelhauses in das Potsdamer Areal ohne die städtebauliche Qualität zu bedenken. Bereits in der Oktobersitzung soll die Stadtverordnetenversammlung das Gesamtprojekt absegnen, damit das Möbelhaus noch 2008 öffnen kann.

Zum Stadtteilfest gab es aber erst einmal ein Porta-Engagement an allen Ecken und Enden. Man konnte mit Fahrrad-Profi Jens Fiedler um die Wette strampeln, im luftgepolsterten Übungsfeld den Fußball kicken und die Hüpfburg zum Schwanken bringen. Die Porta-Unternehmensspitze selbst war mit Kind und Kegel angereist und feierte am Samstag vor dem Sternzeichen kräftig mit.

Der langjährigen Sprecherin der Bürgerinitiative Helga Hefti, die noch immer viele Fäden in der Hand hält, lag bei der Zusammenarbeit mit dem Investor weniger die bauliche Qualität als das soziale Engagement für den Stadtteil am Herzen. Es habe Zusagen gegeben, sich an sozialen Angeboten zu beteiligen, sagte Hefti, und die werde sie einfordern. Während Platzeck (SPD), gefordert auch durch den Tag der offenen Tür in der Landesregierung, nur einen Blitzbesuch machte, nahm sich Stadt-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg (Die Linke) mehr Zeit, versuchte schon für die Kommunalwahl 2008 zu punkten und begrüßte, dass es am Stern-Schulcampus vorangeht. Die Linke protegiert die Porta-Ansiedlung und möchte so bald als möglich Erfolge auf der Brache zwischen den drei Stadtteilen sehen.

In eigener Sache war der Jagdschlossverein tätig und verkauft Steine für den Backofen. Den ersten erwarb der Ministerpräsident, so viel Zeit nahm sich Platzeck denn doch. Und der Fanfarenzug, der schmetternd mit einer sehr jungen Mannschaft das Fest eröffnete, versuchte die Werbung neuer Mitglieder, die sich im Treffpunkt Freizeit melden können.

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