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Landeshauptstadt: Neue Unterkunft für Flüchtlinge am Stern

Pro Potsdam errichtet Neubau – Vorbild ist das Wohnprojekt in Potsdam-West

Von Katharina Wiechers

Am Stern soll eine neue Unterkunft für Flüchtlinge entstehen. In dem fünfgeschossigen Neubau, den die kommunale Wohnungsbaugenossenschaft Pro Potsdam derzeit errichten lässt, wird ein weiterer sogenannter Wohnungsverbund wie in der Haeckelstaße in Potsdam-West eingerichtet. Ende des Jahres soll das Gebäude fertig sein, wie Pro Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius am Mittwoch sagte.

Stadtsprecher Jan Brunzlow bestätigte das Vorhaben. Ende 2014 beziehungsweise Anfang 2015 könnten die ersten Bewohner in den Neubau einziehen. Wo genau im Wohngebiet der Neubau für das Wohnprojekt entstehen soll, sagte der Sprecher nicht. „Zuerst sollen die Anwohner vor Ort informiert werden.“ Er rechne damit, dass dies Mitte Mai geschehen werde.

Mit diesem Vorhaben setzt die Stadt ihren Kurs fort, Flüchtlinge zunehmend in Wohnungen statt in Heimen unterzubringen. Neben dem Projekt in der Haeckelstraße, wo seit Ende 2013 Flüchtlinge Tür an Tür mit Potsdamern leben, sollen ab diesem Sommer 25 Wohnungen im Wohnblock am Staudenhof nahe dem Alten Markt für Flüchtlinge bereitgestellt werden. Ein weiteres Projekt dieser Art soll demnächst vorgestellt werden – dann wären es insgesamt vier in ganz Potsdam. Das Neubauvorhaben in der Heinrich-Mann-Allee 105b – dort sollten ab 2016 sowohl Potsdamer als auch Flüchtlinge unter einem Dach unterkommen – liegt hingegen auf Eis, wie Brunzlow sagte. „Das ist in der kurzen Zeit nicht zu realisieren, es gibt dort noch nicht mal Baurecht.“

Entgültig beerdigt sei das Vorhaben Heinrich-Mann-Allee nicht, so Brunzlow. Mit den vier Wohnprojekten für Flüchtlinge sei der Bedarf dann aber ohnehin erst mal gedeckt – obwohl das Projekt in der Haeckelstraße Ende 2015 ausläuft. „Das reicht aus, um alle Flüchtlinge unterzubringen“, sagte er.

Potsdam steht wie viele Kommunen vor dem Problem, dass die Zahl der neuen Flüchtlinge seit Jahren zunimmt. Allein 2014 werden der Stadt 250 Flüchtlinge vom Land Brandenburg zugewiesen – 2013 waren es 195 Asylbewerber. Während die Flüchtlinge vielerorts zunächst in großen Sammelunterkünften untergebracht werden, setzt Potsdams Stadtverwaltung auf die Unterbringung in Wohnungen von Anfang an. Um dennoch eine Betreuung anzubieten, soll jeweils eine Wohnung im Haus als Gemeinschaftsraum dienen, eine weitere als Büro für den jeweiligen Träger der Einrichtung.

Auch in dem Neubau am Stern sei eine solche Aufteilung geplant, sagte Brunzlow. In dem geplanten Fünfgeschosser sollen 16 Zwei-Zimmer-Wohnungen zwischen 52 und 56 Quadratmetern und vier Drei-Zimmer-Wohungen mit je 63 Quadratmetern Fläche entstehen. 1,98 Millionen Euro gibt die Pro Potsdam dafür aus. „Die Planungs- und Baukosten sind hier besonders niedrig“, sagte Müller-Zinsius. Daraus ergebe sich ein Quadratmeterpreis von knapp unter zehn Euro. Sollte das Wohnhaus eines Tages nicht mehr für Flüchtlinge benötigt werden, könne es auf dem herkömmlichen Markt zur Vermietung angeboten werden.

Das Gebäude am Stern ist nicht das einzige Neubauprojekt der Pro Potsdam in diesem Jahr. Auch im Bornstedter Feld ist Baustart für einige neue Gebäude, insgesamt 180 Wohnungen beziehungsweise Einfamilienhäuser sollen dort entstehen. Größtes Vorhaben ist das Neubaugebiet Am Schragen. Bis zum dritten Quartal 2015 sollen an der Georg-Hermann-Allee 76 Wohnungen enstehen – die meisten mit zwei Zimmern. Knapp zehn Millionen Euro gibt die Pro Potsdam dafür aus. In direkter Nachbarschaft, in der Horst-Bienek-Straße, entstehen bis Anfang 2016 weitere 24 Wohnungen – für 5,1 Millionen Euro. 24 Weitere Wohnungen entstehen an der Bartholomäus-Neumann-Straße, außerdem baut die Pro Potsdam 30 Ein-Zimmer-Apartments für betreutes Wohnen an der Viereckremise sowie 26 Reihenhäuser an der Vogelweide.

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