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Ein Banner des Bündnisses "Potsdam bekennt Farbe" - bei einer Protestdemo gegen rechts.

© Ralf Hirschberger/dpa

Neue Struktur für Anti-Rechts-Bündnis: „Potsdam bekennt Farbe“ wird neu gedacht

Das  Anti-Rechts-Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" soll eine neue Struktur erhalten. Diese Reform im Jubiläumsjahr hat Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) angekündigt.

Potsdam - Zu seinem 20. Geburtstag erhält das parteiübergreifende Anti-Rechts-Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ eine neue Arbeits- und Kommunikationsstruktur. Das teilte die Stadtverwaltung jetzt mit. Oberbürgermeister Mike Schubert sagte den PNN am Samstag, das neue Konzept sei „in den letzten Zügen“. Der Markenkern des Bündnisses werde bestehen bleiben, ebenso eine organisatorische Anbindung an das Rathaus.

Stadtsportbund-Chefin Anne Pichler
Stadtsportbund-Chefin Anne Pichler

© Varvara Smirnova

Gleichwohl sei das Bündnis seit seiner Gründung vor 20 Jahren durch den damaligen Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) stark gewachsen, von 13 auf nun 56 Mitglieder – unter anderem alle Fraktionen im Stadtparlament mit Ausnahme der AfD, die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt, der Fanfarenzug, der Stadtsportbund und auch die Polizeiinspektion Potsdam. Ebenso vertreten sind der Kreisschülerrat, der Mieterverein oder das Hans Otto Theater. Schubert erklärte, die Größe des Bündnisses mache Änderungen notwendig. So könnte es einen weiteren externen Partner für die Koordination der Bündnisarbeit geben, deutete er an – wie dies die Verwaltung schon bei ihrer „Werkstatt für Bürgerbeteiligung“ praktiziert.

Das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" hatte unter anderem erfolgreich eine NPD-Kundgebung blockiert.
Das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" hatte unter anderem erfolgreich eine NPD-Kundgebung blockiert.

© Manfred Thomas

Das 20-jährige Bestehen des Bündnisses wird gefeiert

Schubert zufolge will die Stadt den Vereinsmitgliedern mehr als bisher die Chance geben, sich auch jenseits von Demonstrationen bei Themen wie Anti-Rassismus und Toleranz einzubringen. Mit der neuen Struktur solle das 20-jährige Bestehen des Bündnisses dann noch einmal größer gefeiert werden, kündigte er an.

Auf den Geburtstag des Bündnisses hatte das Rathaus am Freitagabend per Pressemitteilung hingewiesen. Der Vorläufer des Bündnisses, der „Beirat zur Umsetzung des Lokalen Aktionsplans für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“, war am 2. Juli 2002 gegründet worden – als Reaktion auf Neonazi-Übergriffe auch in Potsdam. 2010 nahm bekam das Bündnis den heutigen Namen, der bei einer Aktion des Stadtsportbunds gefunden wurde.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD)
Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD)

© Ottmar Winter

Dessen Geschäftsführerin Anne Pichler ist eine der federführenden Mitglieder im Bündnis: „Mich erfüllt mit Stolz, was dieses Bündnis in 20 Jahren erreicht hat und dass es so gewachsen ist.“ So hatte das Bündnis unter anderem regelmäßig gegen rechtsextreme Demonstrationen mobil gemacht, diese teilweise auch friedlich blockieren können. Dazu wurden Feste für Toleranz veranstaltet, bei denen auf Themen wie Demokratie und Weltoffenheit aufmerksam gemacht wird. 

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