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Landeshauptstadt: Neue Kirche im Bornstedter Feld

Die Siebenten-Tags-Adventisten wollen noch ab 2011 an der Pappelallee ein Gotteshaus errichten

Bornstedter Feld - Wohnhäuser, Kaufhallen, Tankstellen und Kitas sind im Entwicklungsgebiet Bornstedter Feld schon entstanden. Jetzt folgt eine Kirche. Die Siebenten-Tags-Adventisten, eine protestantische Freikirche, plant an der Ecke Pappelallee/August-Bonnes-Straße den Neubau einer Kirche mit Gemeindezentrum. Pfarrer Harald Gäbel rechnet noch 2011 mit dem Baubeginn. Etwa 1,5 Millionen Euro soll der Kirchenbau kosten, erklärte er gestern den PNN. Bislang haben die über 100 Potsdamer Gemeindemitglieder ihren religiösen Mittelpunkt in der Zimmerstraße 12 gegenüber dem St.-Josefs-Krankenhaus, ein angemieteter Gemeindesaal mit lediglich einem Nebenraum. Für das Gemeindeleben wären jedoch mehrere parallel zu nutzende Räume nötig, erklärte Gäbel, etwa für die Senioren- oder auch die Jugendarbeit. Eine Gospelmesse nach 20 Uhr sei im überproportional bewohnten Umfeld der Potsdamer Innenstadt aus akustischen Gründen schwierig. Zudem sagt Gäbel: „Es ist einfach nicht unser Eigentum.“

Weit mehr als zehn Jahre lang hat die Adventistengemeinde nach einem geeigneten Grundstück gesucht und ist im Bornstedter Feld fündig geworden. Die in Hannover ansässige Grundstücksverwaltung der Kirche hat das über 2000 Quadratmeter große Grundstück erworben. Geplant ist die Errichtung eines zentralen Gottesdienstraumes sowie „ausreichend viele Nebenräume“, sagte Gäbel. Gegenwärtig führe der von der Gemeinde berufene Baurat intensive Abstimmungen zu architektonischen Fragen. Die Gemeinde befürwortet mehrheitlich ein Tonnengewölbe als Dachform. Der Potsdamer Gestaltungsrat, der das planerische Vorgehen des Architekten Andreas Mayer-Winderlich lobte, brachte auch eine kubische Form in die Diskussion ein. Gäbel favorisiert das Tonnengewölbe, da die Kirche dadurch als solche erkennbarer sei. Gäbel: „Wir wollen als Kirche in Erscheinung treten.“ Gäbel hofft, dass der neue Kirchenbau auch in die Umgebung hinein ausstrahlt und von den Bewohnern im Bornstedter Feld als Kulturhaus oder Begegnungszentrum angenommen wird. Gäbel: „Ich bin gespannt, was passiert, wenn plötzlich eine Kirche im Dorf ist.“

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist im 19. Jahrhundert in den USA gegründet worden. Ein namhafter Siebenten-Tags-Adventist war John Harvey Kellogg, Erfinder der nach ihm benannten Cornflakes. Die erste Potsdamer Gemeinde gründete sich im Frühjahr 1904. Als Adventisten glauben die Kirchenmitglieder an die baldige Wiederkehr von Jesus Christus. Heilig ist ihnen nach der biblischen Zählung der siebente Tag der Woche, der Samstag (Sabbat) – im Gegensatz zu den anderen Christen, die den ersten Tag der Woche, den Sonntag, als Tag der Auferstehung sehen. Eine Besonderheit ist, wie Pfarrer Gäbel erklärt, die Glaubenstaufe. Kinder und Jugendliche gelten nicht als Gemeindemitglieder und sind auch noch nicht getauft. Die Taufe werde erst in einem Alter vollzogen, in dem die Jugendlichen sich bewusst für die Kirche und ihre Gepflogenheiten aussprechen können. „Man wird erst Vollmitglied durch eine freie Entscheidung“, sagt Gäbel.

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