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Eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal gegen den Faschismus.

© Andreas Klaer

Neue Gedenkdebatte in Potsdam: CDU will Faschismusdenkmal umwidmen

Die Potsdamer CDU will das Mahnmal gegen Faschismus und Krieg zu einem Mahnmal für alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im 20. Jahrhundert machen.

Potsdam - Die CDU-Fraktion im Potsdamer Stadtparlament unternimmt einen neuerlichen Vorstoß für eine Umwidmung am Platz der Einheit. Diesmal soll aus dem zu DDR-Zeiten errichteten Mahnmal gegen Faschismus und Krieg ein Mahnmal für alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft im 20. Jahrhundert werden. 

Einen entsprechenden Prüfantrag hat die CDU nun für den 4. November in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. So soll das Mahnmal künftig unter anderem an den Genozid an den Armeniern im Ersten Weltkrieg, den Völkermord an den Juden, Sinti und Roma, an Gewalt gegen politisch Andersdenkende und an die Opfer der deutschen Teilung durch Trennung, Mauer und Schießbefehl erinnern. Ziel sei es, den Denkmalwert "zu erweitern", heißt es in dem Antrag.

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Das Denkmal steht seit 1975

Zur Begründung erklärt die Fraktion: "Es ist im 30. Jahr der Einheit Deutschlands an der Zeit, dass sich die Landeshauptstadt Potsdam geschichtsbewusst und weltoffenen zeigt und würdevoll an einem Platz aller namhaften und unbekannten Opfer des 20. Jahrhunderts gedenkt. Unvollkommene oder politisch einseitig ausgerichtete Denk- und Mahnmale sollten eigentlich seit 1990 der Vergangenheit angehören." Nach PNN-Informationen stammt der Antrag aus der Feder des Stadtverordneten Wieland Niekisch, der zu den besonders konservativen Kräften in der CDU gezählt werden kann.

Die CDU ist die größte Oppositionsfraktion in Potsdam, unlängst war bereits ein Antrag zur Umbenennung des Platzes der Einheit in Platz der Deutschen Einheit gescheitert. Das Denkmal stammt aus dem Jahr 1975, prägend ist die Inschrift an der Sandstein-Mauer: "Unser Opfer - unser Kampf - gegen Faschismus und Krieg - den Lebenden zur Mahnung und Verpflichtung".

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