zum Hauptinhalt
Die Eröffnung der Fröbel-Kita am Campus Jungfernsee in Potsdam. 

© Andreas Klaer

Neue Fröbel-Kita in Potsdam: Kinder lernen Digitalisierung spielerisch

In Kooperation mit SAP sollen die Kinder der neuen Fröbel-Kita am Campus Jungfernsee an digitale Medien herangeführt werden. Noch ist das Konzept nicht ausgereift.

Potsdam - Der „magische Teppich“ lädt offenbar zum Spielen ein: In dem kleinen Raum im oberen Geschoss der neuen Fröbel-Kita am Jungfernsee herrscht Gedränge bei der Einweihung am Mittwoch. Kinder, aber auch der künftige Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wollen ein Tor schießen mit dem virtuellen Ball, der dort auf dem ebenfalls virtuellen und auf den Boden projizierten Fußballfeld rollt.

Digitale Bildung ist einer der Schwerpunkte der neu eröffneten Einrichtung. „Die Kinder sollen spielerisch an IT und die Digitalisierung herangeführt werden“, sagt Kerstin Schmidt, kommissarische Leiterin der neuen Einrichtung. Dazu sollen, neben dem „magischen Teppich“, auch Tablets und eine interaktive Wand eingesetzt werden. „Natürlich nicht zu viel, unsere Aufgabe ist es, die gute Mitte zu finden“, erklärt Schmidt. Die neue Kita für insgesamt 120 Kinder kooperiert dazu auch mit dem benachbarten Softwarehersteller SAP.

Verantwortungsvollen Medienkonsum vermitteln

Noch ist das Konzept nicht ausgereift, aber die Idee ist klar: In regelmäßigen Abständen sollen Mitarbeiter von SAP die wenigen Meter vom Innovation Center zur Kita hinüberkommen und die Kinder an die Technik heranführen. „Das ist auch für uns Neuland, bisher haben wir eher mit Schulen kooperiert“, erklärt Michael Perscheid, Manager für Strategische Projekte bei SAP. „Es geht uns auch darum, einen verantwortungsvollen Medienkonsum zu vermitteln“, betont er. Er sei selbst gespannt, wie die Kinder an die Technik herantreten. Darüber hinaus hat der Konzern eine Vereinbarung für so genannte Belegplätze. Zehn Plätze in dieser und zehn weitere in anderen Fröbel-Kitas werden gegen eine Zahlung durch die Firma für Mitarbeiterkinder vorgehalten.

Das Gebäude mit großem Garten ist auch innen innovativ: Vom Essensraum können die Kinder durch eine Scheibe in die Küche schauen und es gibt eine Art Forschungslabor zum Experimentieren. Bisher sind die 40 Krippenplätze der Kita bereits voll belegt, im Kindergartenbereich sind noch einige frei.

Kita-Bau durch einen Investor

Weitere Besonderheit: Die Kita wurde nicht über den Kommunalen Immobilien-Service (KIS) finanziert, wie ein Großteil der Einrichtungen, sondern von einem Investor und Bauherren. Die Firma Jungfernsee Invest, so erklärt Geschäftsführer Ingolf Hegner, habe das Projekt frei finanziert: „Ohne Zuschüsse“. Einen einstelligen Millionenbetrag habe das Unternehmen investiert, das Gebäude in einem Jahr Bauzeit nach Plan fertiggestellt. Der Träger Fröbel ist nun Mieter für mindestens 25 Jahre. „Ich bin sicher, es handelt sich um ein nachhaltiges Projekt“, betonte Hegner.

Die Kita, in der seit 1. Oktober die ersten Kinder eingewöhnt werden, liegt direkt an der Tram- und Bushaltestelle Campus Jungfernsee und ist derzeit noch umgeben von Kränen und Gerüsten. Hier wächst ein neuer Stadtteil. Die „Traumlage zwischen See und Innovation“, betont Fröbel-Geschäftsführer Stefan Spieker. Auch Noch-Sozialdezernent Mike Schubert lobt die Entwicklung des Gebiets. „Früher, wenn ich hier joggen war, war da außer SAP nichts“, erinnert er sich. Nun, im wachsenden Potsdamer Norden werde die neue Kita mit Sicherheit in Zukunft immer voll sein, prognostiziert er. 

Zur Startseite