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Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz am Montag

© Andreas Klaer

Neue Attraktionen für Potsdams Freizeitpark geplant: Filmpark Babelsberg investiert trotz Coronakrise

Der Filmpark Babelsberg konnte dieses Jahr nur 100.000 Besucher empfangen – nun hofft Parkinhaber Friedhelm Schatz auf 2021. Dann sind neue Attraktionen geplant

Potsdam - Trotz stark gesunkener Besucherzahlen infolge der Corona-Pandemie setzt der Filmpark Babelsberg auf Investitionen statt auf einen Sparkurs. Das machte Parkchef Friedhelm Schatz am Montag bei einer Pressekonferenz zum Ende der Saison deutlich. Allein für die Ausstattung des Freizeitparks würden bis zu zwei Millionen Euro ausgegeben – und auch an den noch kostspieligeren Plänen für das Umfeld in der Medienstadt will Schatz festhalten. „Wir werden hier nicht nachlassen“, sagte der 69-Jährige. Geplant ist unter anderem ein Spielplatz mit Motiven des Kino-Erfolgs „Jim Knopf & Lukas der Lokomotivführer“.

Nur 100.000 Besucher in diesem Jahr

Wegen Corona hatte der Filmpark in dieser Saison erst im Juni öffnen können, also mehr als zwei Monate später als geplant. Außerdem konnte Schatz wegen Hygieneauflagen nicht so viele Besucher wie gewohnt begrüßen. So kamen insgesamt nur rund 100.000 Gäste – in normalen Jahren sind es 300.000 bis 400.000. „Doch ich will nicht von gestern reden“, sagte Schatz, der den Termin für eine filmreife Vorführung nutzte und – angezogen wie Filmfigur Lukas, mit einer Zigarre im Mundwinkel, zu Rockmusik von AC/DC – die Lokomotive in ein neues Gleisbett hieven half. Als weitere neue Attraktionen kündigte Schatz eine erneuerte „Straße der Giganten“ an, in der ungewöhnlich große Exponate aus bekannten Filmen wie „Monuments Men“ zu sehen seien sollen. „Dazu laufen aber auch noch Verhandlungen“, sagte Schatz. In der ehemaligen U-Boot-Halle wolle er zudem das Thema Horror stärker ausspielen. Sofern es die Pandemie zulässt, soll auch die Caligarihalle mit der am Montag noch nicht näher beschriebenen Ausstellung „Cinefantastic“ weitere Gäste locken.

Die Frage nach der Eintrittshöhe

Aktuell seien keine Eintrittserhöhungen geplant, sagte Schatz auf Nachfrage – jedoch werde man das abschließend erst nächstes Jahr genau sagen können. Allerdings ist eben auch vieles noch ungewiss. Schatz sagte, man arbeite mit drei verschiedenen Szenarien. Selbst für den Fall, dass der Filmpark nicht wie erhofft wieder ab April öffnen kann, sei man notfalls vorbereitet – im ersten Lockdown hatte Schatz für große Teile der Belegschaft Kurzarbeit angemeldet.
Keine Auswirkungen hat die Krise auf Schatz’ Pläne für die Medienstadt. Ein Depotgebäude für 12 Millionen Euro sei fast fertig, dort soll bis Weihnachten unter anderem das Lager des Filmparks und der Kostümfundus unterkommen. Begonnen haben auch die Arbeiten für ein Sammlungsgebäude für das Filmmuseum – das könnte schon Ende 2021 fertig sein, hier sind mehr als 20 Millionen Euro veranschlagt. Ferner sei im Bereich des jetzigen Parkplatzes ein größeres Parkhaus geplant. Auch für die in Babelsberg dringend benötigte Grundschule stünden die Zeichen nach langen Verhandlungen mit dem Rathaus gut, sagte Schatz. Wie berichtet will er die Schule für die Stadt bauen, es wäre die erste öffentlich-private Partnerschaft dieser Art seit Jahren in Potsdam.

Symbolische Miete für die Metropolishalle

Auch zu seiner Metropolishalle, die seit Beginn der Pandemie bis auf Einzelveranstaltungen leer steht, äußerte sich Schatz. Diese dient seit Montag als Corona-Testzentrum. Hier habe man mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBB) des Landes zunächst bis März einen Mietvertrag für das Foyer vereinbart – allerdings mit Option für eine Verlängerung. Zudem könnte ein weiterer Teil der Halle auch als ein Impfzentrum zur Verfügung stehen, bestätigte Schatz auf Nachfrage. Allerdings rechne sich diese Vermietung für ihn nicht, er nehme einen symbolischen Betrag, „der deutlich unter den normalen Listenpreisen für die Halle liegt“, sagte er.

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