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Neue Anklage gegen Ex-Pogida-Chef: Pogida-Gründer Christian Müller schlug Nachbarn und Freundin

Der Pogida-Gründer Christian Müller saß bereits fünf Jahre im Gefängnis, er hat über 170 Einträge bei der Polizei. Nach PNN-Informationen muss er sich bald wieder für eine Prügelattacke aus dem vergangenen Jahr vor Gericht verantworten. Noch ist er auf Bewährung.

Potsdam - Der Pogida-Gründer und Intensivstraftäter Christian Müller ist erneut wegen einer Gewalttat angeklagt. Das bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Potsdam auf PNN-Anfrage. Nach einem Trinkgelage am 20. April 2015 soll der 32-jährige Potsdamer am nächsten Morgen um 5.40 Uhr zugeschlagen haben. Diesmal soll es erst einen Nachbarn in seinem Wohnblock, der auf dem Weg zur Arbeit gewesen war, dann seine Freundin Anika K. getroffen haben.

Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Potsdam soll der Mann Müller, der gerade nach Hause kam, einen guten Morgen gewünscht haben. Müller soll den Nachbarn daraufhin geschubst und zwei Mal gegen Hals und Brust geschlagen haben. Bis auf eine Schürfwunde am Daumen blieb der Mann unverletzt.

Müller schlug auf seine Freundin ein - nicht nur einmal

Auch auf seine Lebensgefährtin Anika K. soll Müller losgegangen sein. Zuvor soll er sie aufgefordert haben, seinen Hund aus der Wohnung zu holen. Sie habe sich geweigert, hieß es. Deshalb soll er zugeschlagen haben. Laut Anklage hatte Müller zur Tatzeit 2,26 Promille Alkohol intus. Wann der Fall vom Amtsgericht verhandelt wird, ist noch unklar.

Möglicherweise wird der Fall mit Müllers jüngster Gewalttat zusammengezogen. Anfang Juni hatte der 32-Jährige in Potsdam auf offener Straße am Bassinplatz im Rausch Anika K. brutal verprügelt – wieder am Morgen um 4.45 Uhr nach einem Saufgelage in einem Dönerimbiss. Sollten diese Fälle vor Gericht zur Anklage kommen und Müller verurteilt werden, hätte dies Folgen für seine Berufung zu einem anderen Urteil vom Februar.

Ermittler halten ihn für eine tickende Zeitbombe

Darauf setzen auch Polizei und Justiz, Ermittler halten ihn für eine tickende Zeitbombe. Trotz mehrerer Urteile und wiederholten Gewalttaten ist er weiter auf freiem Fuß. Müller war erst im Februar vor dem Amtsgericht Potsdam wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Er will aber eine Bewährungsstrafe erreichen. Pikant: 2013 war er im Zuge einer Weihnachtsamnestie vorzeitig aus der Haft entlassen worden – trotz Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung, es ging um Folter und eine Scheinhinrichtung.

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