zum Hauptinhalt
Vision der autofreien Innenstadt: Der Potsdamer Klimarat will dieses Ziel - wie die Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße als "Boulevard" - befördern.

© Stadtlabor/Stadt Potsdam

Neubesetzung in städtischem Gremium: Drei Neue im städtischen Klimarat

Das Gremium hat sich neu aufgestellt und will das Modellprojekt Krampnitz unterstützen. Außerdem will der Rat Ideen für eine autofreie Innenstadt in Potsdam fördern.

Potsdam - Neuzugänge im Potsdamer Klimarat: Das zehnköpfige Gremium, das sich nach eigener Darstellung als Anwalt für den „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ versteht, laut dem Potsdam bis 2050 klimaneutral werden will, hat sich neu aufgestellt. Die Diplom-Landschaftsplanerin Anja Hänel, Geschäftsführerin des ökologisch ausgerichteten Verkehrsclubs Deutschland (VCD), hatte bereits ihren VCD-Kollegen Thorsten Hagedorn zeitweise im Klimarat vertreten und übernimmt nun dessen Posten komplett. Hänel wird insbesondere für den Bereich Verkehr im Klimarat verantwortlich sein.

Zehnköpfiger Rat hat sich neuaufgestellt

Ein weiterer Neuzugang ist Michael Prytula, Forschungsprofessor für ressourcenoptimiertes und klimaangepasstes Bauen an der Fachhochschule Potsdam: Der gelernte Architekt ist auf nachhaltige Stadtentwicklung spezialisiert und im Klimarat für den Bereich Gebäude und Wohnen zuständig. Damit löst er Andreas Rieger von der brandenburgischen Architektenkammer ab.

Ebenfalls neu mit dabei ist Christina Meßner, Referentin für Umwelt und Entsorgung bei der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK). Sie ist Ingenieurin für Umwelttechnik und Umweltmanagement und war unter anderem 20 Jahre lang für verschiedene Wirtschaftsverbände der Metall-, Textil- und Automobilindustrie tätig. Im Klimarat ist sie für den Bereich Wirtschaft verantwortlich, im vergangenen Jahr hatte Ramona Schröder, Chefin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Arbeitsagentur, diese Stelle inne.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag gab der Klimarat die Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit bekannt: An erster Stelle steht die Umsetzung von Krampnitz als klimaneutrales Quartier, das als Modellprojekt Vorbildfunktion besitzen soll. Der Klimarat hatte dazu im vergangenen Jahr eine Ortsbegehung in Krampnitz vorgenommen. Ebenfalls unterstützen möchte das Gremium die Dekarbonisierungsstrategie des kommunalen Versorgers Energie- und Wasser Potsdam (EWP), die ihre CO2-Emissionen im Einklang mit dem Masterplan bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990 verringern möchte.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem neuen Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erarbeitung eines Leitbildes für eine autofreie Innenstadt und eine autoarme Gesamtstadt Potsdam, die zu den erklärten Zielen der Stadtverwaltung gehören. Hier gebe es noch Aufklärungsbedarf, sagte Anja Hänel: „Der Begriff autofreie Innenstadt löst bei vielen Menschen Sorgen aus, aber es gibt ja bereits autofreie Innenstädte.“

Gremium will Stadt in Klimafragen beraten

Der Klimarat tagt zehn Mal im Jahr und versteht sich als Berater der Stadtpolitik. Weitere Mitglieder sind Daniela Setton vom Institute for Advanced Sustainability für den Bereich nachhaltige Planung und die Diplom-Chemikerin Sophie Haebel vom Energie Forum Potsdam, die den Bereich Energieversorgung und -infrastruktur betreut. Der Soziologe Fritz Reusswig vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist für private Haushalte und Konsum zuständig. Die Öffentlichkeitsarbeit des Rats betreut Till Weishaupt von der ad modum GmbH, Ariane Walz von der Universität Potsdam kümmert sich um die Anpassung und Absenkung von Kohlendioxid. Für die Organisation Fridays for Future sitzen Anna Kowalkowski und Simon Jüngling mit im Klimarat. 

Zur Startseite