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Neuer Anbau. Der Neubau des Max- Planck-Instituts soll Platz für Mitarbeiter und die Forschung schaffen.

© R. Budweth

Landeshauptstadt: Neubau für die Pflanzenforscher

Erste Bauphase für das neue Institutsgebäude abgeschlossen. Fertigstellung bis Frühjahr 2019 geplant

Golm - Zum Schluss wäre das Wichtigste fast vergessen worden: Als das Büfett feierlich eröffnet wird, steht der Richtkranz noch auf dem sandigen Boden vor dem Rohbau des neuen Institutsgebäudes. Mit einem Baukran wird der von roten und gelben Bändern umwickelte Kranz schließlich unter kräftigem Beifall in die Luft gehoben.

Am Dienstag feierte das Max-Planck- Institut für molekulare Pflanzenphysiologie im Wissenschaftspark Golm das Richtfest für seinen neuen Erweiterungsbau. Direkt am ersten alten Institutsbau entsteht seit September 2016 ein Komplex mit einer Gesamtfläche von 5200 Quadratmetern. In dem Gebäude sollen neue Büros, Labore und Pflanzenzuchtkammern ihren Platz bekommen sowie Raum für moderne Großgeräte geschaffen werden, wie Mark Stitt, geschäftsführender Direktor des Instituts, bei seiner Glückwunschrede sagte. Die Wege der Wissenschaftler sollen dank der direkten Anbindung an den ersten Bau kurz und barrierefrei bleiben. Außerdem soll die Cafeteria erweitert werden und eine überdachte Terrasse entstehen. Die komplette Fertigstellung soll im Frühjahr 2019 erfolgen. Die Gesamtkosten für den Neubau betragen etwa 17,4 Millionen Euro und werden von Bund und Ländern getragen.

Der Neubau war vor allem wegen der steigenden Anzahl von Mitarbeitern und des Ausbaus der Forschungstätigkeiten notwendig geworden. Das Institut erforscht seit der Fertigstellung des ersten Baus 1999 die komplexen pflanzlichen Stoffwechselprozesse und die Wechselwirkungen von Umweltfaktoren auf diese Prozesse. Das Ziel ist, pflanzliches Wachstum zu verstehen und Vorhersagen zum Pflanzenverhalten machen zu können.

Das Institut genießt, nach eigenen Angaben, international einen hervorragenden Ruf. Mittlerweile arbeiten über 360 Angestellte in dem Komplex im Golmer Wissenschaftspark. Seit 2006 mussten wegen des Platzmangels Container für Büroräume auf dem Gelände aufgestellt werden, wie Leopold Horinek, der mit für die Planung und Bauleitung zuständige Architekt vom Büro Horinek, Weber & Asplan, sagte.

Bereits die Entwurfsplanung von 1994 für die insgesamt drei Max-Planck-Institute im Wissenschaftspark sah eine mögliche Erweiterung der Gebäude vor. 2007 bekam das Institut für Gravitationsphysik seinen Anbau und 2015 wurde die Einrichtung für die Kolloid- und Grenzflächenforschung erweitert.

Durch den Neubau können etwa 100 neue Mitarbeiter eingestellt werden, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner Rede. „Die Forschungslandschaft im Wissenschaftspark hat sich profiliert“, so Jakobs. Auch viele private Investoren seien auf den Standort aufmerksam geworden. Der Wissenschaftspark Golm habe sich zu einem der größten und wichtigsten Wissenschaftsstandorte in Brandenburg entwickelt.

In den kommenden Jahren sind weitere Baumaßnahmen, wie etwa das Gründerzentrum „Go:In II“, geplant. Auch sollen auf dem Areal Labor- und Gewerbegebäude mit bis zu 30 000 Quadratmetern Gesamtfläche entstehen. In den kommenden zehn Jahren sollen dadurch etwa 1000 neue Arbeitsplätze in Potsdam geschaffen werden. Sarah Stoffers

Sarah Stoffers

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