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Sebastian Frenkel organisierte die Spendenaktion "Potsdam hilft der Eifel" - jetzt vermittelt er Patenschaften.

© Andreas Klaer

Netzwerk für Fluthilfe: Potsdamer vermittelt Patenschaften in die Eifel

Der Potsdamer Sebastian Frenkel weitet seine Fluthilfe-Aktion "Potsdam hilft der Eifel" aus. Er wirbt jetzt für Patenschaften für Betroffene des Hochwassers.

Von Carsten Holm

Potsdam - Der Potsdamer Fotograf und Werbeagenturchef Sebastian Frenkel will nach seiner Fluthilfe-Aktion „Potsdam hilft der Eifel“ nun Patenschaften in die Hochwasserregion vermitteln. Wie berichtet hatte Frenkel im Juli mit Helfern 131 Bautrockner, 45 Stromgeneratoren und mehrere hundert Meter Kabel in die von der Flut schwer geschädigten Gebiete gebracht. Jetzt, sagte der 49 Jahre alte Spendenkoordinator am Sonntag den PNN, sei es wichtig, „Menschen aus Potsdam persönlich mit denen zusammenbringen, die so viel oder auch alles verloren haben“.

Potsdamer sollen Patenschaften für Flutopfer übernehmen

Seine Idee wird seit dem Wochenende Wirklichkeit: Es wächst ein System von Patenschaften, über das Potsdamer Bürger Flutopfern unkonventionell helfen können. Pate werden kann jeder auf der Homepage potsdam-hilft-der-eifel.de.

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„Ob es das geschenkte Fahrrad, ein Telefongespräch, Aufbauhilfe, Planungsunterstützung oder ein offenes Haus ist: Ihr könnt was tun“: Mit diesen Worten wirbt der Werbemann um Paten – mit Erfolg. Mit dabei ist Susanne Folz, Friseurmeisterin mit einem Salon in der Berliner Straße. Sie wisse, wie viel Arbeit das bedeutet, schreibt sie auf der Homepage: „Ich möchte meine Kollegen gern unterstützen, damit sie möglichst schnell ihre Existenz zurückerlangen.“ Spenden können weiterhin via Paypal übermittelt werden.

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„Als wir von der Aktion hörten, war sofort klar: wir werden Eifelpaten“, schreibt das Ehepaar Johl aus der Waldstadt. „Vor dem Hintergrund dieser unfassbaren Katastrophe verblassen sofort die eigenen emotionalen und wirtschaftlichen Folgen der Covid-Pandemie“, sagt Sandra Zeisberg, Inhaberin vom Eiscafé am Brandenburger Tor. Nun reiche es nicht, „Licht und Liebe zu senden – hier braucht es direkte Hilfe“. Sie übernehme eine Patenschaft für ein Café in der Krisenregion: „Wir sammeln!“

Die Potsdamerin Nina erfuhr, dass Spielplätze zerstört und aus den Gärten viel Kinderspielzeug weggerissen worden war. Sie entschloss sich, ihr Fahrrad zu spenden. Stephan Heinlein vom Architektenbüro Behrens & Heinlein ist auch Pate. Kaum vorstellbar seien die Folgen für gerade in der Umsetzung stehende Planungsprozesse bei Kollegen in der Region: „Wir möchten gern Kollegen, die nun vor schwierigen Aufgaben stehen, unterstützen, damit sie so schnell wie möglich wieder Fuß fassen.“

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