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Landeshauptstadt: Nein zum ICE-Zubringer

Direktverbindung nach Spandau ist nicht von Dauer

Nach dem Ende der Sanierung der Bahnstrecke zwischen Berlin-Charlottenburg und Wannsee werden die Potsdamer auf die schnelle Regionalbahnverbindung über Golm nach Spandau wieder verzichten müssen. Obwohl die Stadtverwaltung darauf drängt, diese Interimsvariante zu verstetigen, stehen die Zeichen dafür schlecht. Eine direkte Verbindung Berlin-Spandau-Golm sei „nicht beabsichtigt und auch im Zielkonzept des Landes nicht enthalten“, schreibt die Deutsche Bahn auf eine Anfrage der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein. Als „Regellösung“ stelle die Bahn stattdessen die „kurze Umsteigesituation“ in Wustermark bereit. Die direkte Verbindung nach Spandau – wo fast alle ICEs halten – bringt gegenüber der S-Bahn-Zuckelei über Westkreuz rund eine Viertelstunde Zeitersparnis.

Wicklein nannte die Auskunft der Bahn am Donnerstag „enttäuschend“. Ähnlich äußerte sich die SPD-Landtagsabgeordnete Klara Geywitz. Die Forderung der Landeshauptstadt nach einer dauerhaften Direktverbindung Potsdams an Spandau „sollte so Eingang in den Landesnahverkehrsplan finden“, sagte sie auf PNN-Anfrage.

Wenig Hoffnung macht die Bahn auch bei der Verbesserung der Sicherheit am Bahnhof Marquardt. Laut Wicklein steigen dort täglich viele Kinder aus, die die Neue Grundschule in Marquardt besuchen. Diese müssten dann ihre Fahrräder über die Brücke schleppen, was manche Schüler dazu verleite, über die Gleise zu rennen, was lebensgefährlich sei, so Wicklein. Einer seit langem geforderten Führungsschiene für Fahrräder, die das Schieben erleichtert, erteilte die Bahn indes erneut eine Absage. Die Brücke sei dafür mit zwei Metern schlicht zu schmal, hieß es. Wicklein kritisierte die Sicherheitslage am Bahnhof Marquardt als „ungenügend“.

Ungewiss ist weiterhin, wann der Bahnhof Pirschheide wie geplant wieder für den Zugverkehr fit gemacht wird. Dafür müssten zwei neue Bahnsteige gebaut werden, die Kosten dafür schätzt die Bahn auf zwei Millionen Euro. „Eine Bestellung dieser neuen Anlagen ist durch das Land Brandenburg zu veranlassen“, schreibt die Bahn. Das Infrastrukturministerium hatte wie berichtet erst vor wenigen Tagen auf PNN-Anfrage erklärt, dass die Finanzierung derzeit nicht gesichert sei.

Immerhin: Gebaut wird am Bahnhof Charlottenhof. Dank des vom Bund aufgelegten Infrastrukturbeschleunigungsprogramms bekommt der Bahnhof wie berichtet zwei Aufzüge und wird damit behindertengerecht ausgebaut. Die 930 000 Euro teuren Arbeiten sollen Ende 2013 abgeschlossen sein. pee

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