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Der Neubau. Blau ist das „Blaue Haus“ jedenfalls von außen nicht.

© Manfred Thomas

Nauener Vorstadt: Atelier-Atmosphäre mit Ausblick

„Blaues Haus“ für Kunst und Musik an evangelischer Grundschule eingeweiht.

Nauener Vorstadt - So blau wie es der Name erwarten lässt, ist das „Blaue Haus“ gar nicht – jedenfalls nicht von außen: An der evangelischen Grundschule in der Großen Weinmeisterstraße ist am Donnerstag ein neues Schulgebäude eingeweiht worden. Weil bei der Fassadengestaltung auch die Denkmalpflege und die Schlösserstiftung ein Wort mitzureden hatten und der Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zum Unesco-Welterbe entstanden ist, gab es spezielle Anforderungen bei der Gestaltung, wie der Architekt Stephan Heinlein erklärt. Das Blau ist im Außenbereich deshalb nur zurückhaltend vertreten und von der Straße aus praktisch gar nicht zu sehen.

Die Schule in Trägerschaft der Hoffbauerstiftung bekommt mit dem neuen Haus neue Räume für den Kunst- und Musikunterricht sowie für die Verwaltung. Das soll das Schulprofil stärken, sagte Schulleiterin Anke Völker. Gleichzeitig werden dadurch im historischen „Roten Haus“ Räume für die Ganztagsbetreuung und größere Klassenräume frei. Zwei Jahre dauerten die Bauarbeiten, 1,5 Millionen Euro investierte Hoffbauer. Schreckmoment am Einweihungstag: Bei der Inbetriebnahme der Abwasseranlage gab es eine Havarie, was zu einer Überschwemmung im Keller führte. Heinlein zeigte sich optimistisch, dass der Schaden noch am Abend behoben sein würde. Der eigentliche Umzug könne erst nach einer Trocknungsphase geschehen, sagte Schulleiterin Anke Völker.

Das neue Haus bietet auf zwei Etagen rund 300 Quadratmeter Fläche. Im Erdgeschoss befindet sich ein Theatersaal mit moderner Veranstaltungstechnik und Verdunklungsvorhängen, der auch in zwei Räume getrennt werden kann. Der Raum soll künftig nicht nur für Musik- und Instrumentenunterricht sowie die Chor- und Orchesterproben genutzt werden, sondern auch für Schulversammlungen, für die bisher noch die kleinere Turnhalle genutzt wird. Im Obergeschoss gibt es einen Kunstraum, der mit großen Fenstern und Oberlichtern Atelier-Atmosphäre und den Blick zum Pfingstberg bietet. Stauraum für Arbeitsmaterialien gibt es dort auch auf einer Galerie, über eine Loggia mit Treppe gelangen Schüler auch direkt ins Freie. Nebenan befinden sich die neuen Büros der Schulleitung.

„Wir geben der Kunst einen neuen Raum“, sagte Frank Hohn, der Vorstandsvorsitzende der Hoffbauerstiftung. Wie vielfältig das künstlerische Leben an der Schule aussieht, wurde bei der Einweihungsfeier deutlich: Lehrer und Schüler – an der vor 19 Jahren gegründete Schule lernen rund 300 Kinder – zeigten ein Programm mit Orchester, Gesang, ausgefallenen Masken und Trommeln. Hoffbauer betreibt in Potsdam vier Schulen mit insgesamt rund 2000 Schülern. jaha

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