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Das ehemaligen Kasernengelände Krampnitz - hier soll ein Wohnquartier für bis zu 10.000 Menschen entstehen.

© Soeren Stache/dpa

Naturschützer haben Bedenken: Bebauungsplan von Krampnitz in der Kritik

Naturschützer fürchten den Verlust von bedrohten Tierarten und Wald. Zudem kritisieren sie ein mögliches Blockheizkraftwerk. Ihr Aufruf an die Stadtverordneten: Keine Zustimmung für den jetzigen Bebauungsplan.

Potsdam - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und andere Naturschutzverbände äußern Kritik am Bebauungsplanentwurf für die Entwicklung des Kasernengeländes Krampnitz. Wie der BUND-Landesverband mitteilte, warnen die Umweltschützer in ihrer Stellungnahme im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens für den Bereich „Klinkerhöfe – Nord“ unter anderem vor einem Verlust von Fledermausquartieren und von Lebensräumen für bedrohte Vogelarten. Der BUND kritisiert zudem, dass bei der Schaffung eines Wohngebietes für zunächst 3600 und später 10.000 Einwohner „umfangreiche Eingriffe in den Gehölzbestand geplant sind“. Dabei handele es sich teilweise um Wald, der unter das Landeswaldgesetz fällt, so die Naturschützer.

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Zwar sei das Ziel eines klimaneutralen Stadtviertels positiv zu bewerten, sagte BUND-Landeschefin Michaela Kruse: „Dann darf aber auch kein Blockheizkraftwerk mit fossilen Energieträgern vorgesehen werden.“ Auch vor dem Hintergrund des 2019 ausgerufenen Klimanotstandes in Potsdam ruft der BUND die Stadtverordneten dazu auf, dem Bebauungsplan in seiner jetzigen Form nicht zuzustimmen.

Verkehrschaos befürchtet

Probleme sehen die Verbandsvertreter auch im zu erwartenden erhöhten Verkehrsaufkommen. Sie berufen sich auf den Landesentwicklungsplan für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg, der eine Konzentration der Bebauung in einem Siedlungsstern vorsieht, „während die Achsenzwischenräume, zu denen der Regionalpark Döberitzer Heide gehört, von Bebauung frei bleiben sollen“.

Wie berichtet warnen auch Anwohner vor einem Verkehrschaos durch die Entwicklung von Krampnitz. Neu Fahrlands Ortsvorsteherin Carmen Klockow (Bürgerbündnis) hatte zuletzt auf ein Verkehrsgutachten im Auftrag des kommunalen Entwicklungsträgers hingewiesen, das ebenfalls Probleme voraussagt. Beim Zeitplan für die Tramanbindung des Stadtviertels war die Stadt um mehrere Jahre zurückgeworfen worden. Statt wie ursprünglich vorgesehen 2023 soll die Tram nach aktuellem Plan erst 2029 fahren.

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