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Naturkundemuseum will online sichtbarer werden: Vorsichtige Schritte ins Digitale

Potsdam - Die Zahlen liefern die Argumente: 26 217 Besucher kamen im vergangenen Jahr ins Potsdamer Naturkundemuseum an der Breiten Straße – und damit hat das Museum zum dritten Mal die 20 000er-Marke geknackt. Das teilte Direktor Jobst Pfänder am Donnerstag mit.

Von Valerie Barsig

Potsdam - Die Zahlen liefern die Argumente: 26 217 Besucher kamen im vergangenen Jahr ins Potsdamer Naturkundemuseum an der Breiten Straße – und damit hat das Museum zum dritten Mal die 20 000er-Marke geknackt. Das teilte Direktor Jobst Pfänder am Donnerstag mit. „Mit solchen Zahlen kann man bei der Stadt Potsdam anklopfen und nach neuen Stellen fragen“, sagte er. Denn die sind bitter nötig: Gerade was die Museumspädagogik angeht, sei man an der Kapazitätsgrenze, Kindergeburtstage würden von freien Mitarbeitern durchgeführt. Auch für den Online-Auftritt des Museums wären weitere Mitarbeiter notwendig. Ein Auftritt des Museums in den sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook oder Instagram sei mit einer Mitarbeiterin in der Öffentlichkeitsarbeit nicht machbar. Immerhin: In diesem Jahr soll das Museum voraussichtlich eine eigene Internetseite bekommen. Ziel sei es, sich auch bei großen Museen, wie dem Museum für Naturkunde in Berlin sichtbar zu machen – durch den Verweis via Internetlink im Netz. Die Sichtbarkeit zu erhöhen ist auch nötig, um Jugendliche mehr auf sich aufmerksam zu machen – denn es waren zwar rund die Hälfte der Besucher im Museum nicht im Erwachsenenalter, aber Jugendliche seien laut den Museumsverantwortlichen eine schwer zu erreichende Gruppe. Das soll sich in diesem Jahr durch mehr Mitmach-Angebote ändern, zum Beispiel für die Themen Ökologie und Evolution für die Sekundarstufe II. Vorstellbar wäre laut Pfänder beispielsweise ein Museumskoffer für den Schulunterricht.

Die Besucherzahlen liefern Pfänder auch Argumente für einen möglichen Neubau für das Museum – auf eine solche Vergrößerung nebenan in der Breiten Straße hatte auch der ehemalige Direktor Detlef Knuth gedrängt. Noch sei dies nicht im Gespräch, betonte Pfänder, schließlich sei man erst im dritten Jahr über der 20 000er-Marke. „Aber mittelfristig schließe ich eine Erweiterung nicht aus.“

Bis zum Jahr 2025 soll das Gesamtkonzept des Museums überarbeitet werden, dazu gehört die Umgestaltung des Obergeschosses des Museums bis 2019. Die Säugetierausstellung wird um vier Elche erweitert – beziehungsweise um ihre Präparate. Dazu gehört auch der bei Fürstenwalde auf der A12 tot geborgene Elch (PNN berichteten), dessen Fell, Schädel und Herz ab heute im Museum zu sehen sein werden. Ergänzt werden soll auch der Vogelsaal, in dem voraussichtlich ab 2019 die hauptsächlich in Brandenburg vorkommende und geschützte Großtrappe – eine Vogelart – zu sehen sein wird, gemeinsam mit weiteren Wiesenbrütern. Im vergangenen Jahr kamen 15 Wölfe und neun Fischotter neu ins Museum – insgesamt sind inzwischen 460 000 Objekte erfasst.

Auch in Sachen Inklusion gibt es Neues: In einem Pilotprojekt mit dem Museumsverband Brandenburg und dem Kompetenzzentrum Demenz sollen pflegebedürftige ältere Menschen mit und ohne Demenzerkrankung Museumsführungen bekommen. An dem Projekt nehmen auch das Potsdam Museum und das Museum Barberini teil.

In diesem Jahr wird auch das Forschungsprojekt zur Gottesanbeterin weitergeführt. Dabei können Bürger Sichtungen des Insekts an das Naturkundemuseum oder an die Kooperationspartner Mantidenfreunde Berlin-Brandenburg melden, um die Ausbreitung der Gottesanbeterin in Brandenburg zu erforschen. 40 Meldungen sind im vergangenen Jahr eingegangen, darunter auch eine Sichtung aus Bornstedt.

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