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Naturkundemuseum Potsdam: Bilanz und Aussicht: Museum in der Warteschleife

Das Potsdamer Naturkundemuseum blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Doch wie es 2017 weitergeht und ob das Museum in die Biosphäre zieht, ist noch unklar.

Potsdam - Das Naturkundemuseum in der Breiten Straße blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Es zählte ähnlich wie im Vorjahr mehr als 21 600 Besucher, davon waren 60 Prozent Kinder und Jugendliche. Speziell das Aquarium mit den einheimischen Fischen hatte hohe Anziehungskraft. Für 2017 liegt dagegen noch einiges im Ungewissen, denn weder die Direktorenstelle ist bisher ausgeschrieben – wie berichtet ist der langjährige Leiter Detlef Knuth seit Oktober 2016 im Ruhestand – noch ist die Standortfrage geklärt. Eine Entscheidung, ob das Naturkundemuseum seinen neuen Sitz in der Biosphäre bekommt, soll in diesem Jahr fallen – wie berichtet ringt die Stadt um die Zukunft der defizitären Tropenhalle. Im Naturkundemuseum nimmt die Mannschaft um den stellvertretenden Direktor Jobst Pfaender nun erst einmal die Dinge in Angriff, die sich ohne Probleme bewältigen lassen. Zum Beispiel die zum „Insekt des Jahres 2017“ erkorene Gottesanbeterin: Deren Vorkommen soll zusammen mit den Mantidenfreunden Berlin-Brandenburg und allen anderen Hobbyentomologen – also Insektenexperten – in der Region erforscht werden. Laut Dirk Berger vom Naturkundemuseum sind auch schon erste Meldungen eingegangen. Bis Oktober werden sie gesammelt und die Vorkommen dann kartiert.

Auch an der Veranstaltung „Unterwegs im Licht“ am 21. Januar wird sich das Naturkundemuseum wieder beteiligen. Geplant ist auch die Fortsetzung der Arbeit mit Schulen und in der Forschung. Das Winterferienprogramm für Kinder läuft am 28. Januar an. Mit der Taschenlampe wird geheimnisvollen Tieren in der Nacht gefolgt. Am 12. März wird im Treppenhaus des Museums eine Sonderausstellung mit Werken des Caputher Malers Ralf Wilhelm Schmidt eröffnet.

Naturkundemuseum sieht einen möglichen Umzug ins Naturkundemuseum nicht negativ

Interims-Chef Pfaender würde gern die Dauerausstellung überarbeiten und sie auf den neuesten Stand bringen. Auf alle Fälle soll ein Großtrappenhahn im auffälligen Balz-Federkleid neu hinzukommen, sagte er. Auch die Aussagen zu Wolf und Biber müssten modernisiert werden. Die Ausstellung „In der Spur des Menschen“ wiederum könne verkleinert werden, um Platz für Sonderausstellungen zu schaffen. Doch wo und wann das geschehen kann, sei noch fraglich.

Man sehe einen Umzug in die Biosphäre nicht negativ, sondern ergebnisoffen, man werde aber Ansprüche anmelden, sagte Jobst Pfaender. Denn der Bestand wachse ständig. 2016 seien unter anderem 198 Tierpräparate einer forstwirtschaftlichen Sammlung aus Tharandt (Sachsen), eine Mineralien- und Fossiliensammlung aus Privatbesitz sowie die Bibliothek des Arbeitskreises der Berlin-Brandenburgischen Ornithologen hinzugekommen. Der Bestand der Objekte des Museums belaufe sich damit derzeit auf 410 000. Der Bau eines zentralen Depots ist aber auch erst angedacht – konkrete Pläne gibt es noch nicht. 

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Das Naturkundemuseum Potsdam stellt erstmals das Krokodil aus, das einst als Staatsgeschenk aus Kuba kam. Es ist nicht der einzige Exot, der im Wissenschaftsschaufenster zu sehen ist.

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