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Ulrike Trost vom Café Nähgern in Babelsberg. 

© Varvara Smirnova

Nähcafé in Babelsberg: Ein Nachfolger für das „Nähgern“ ist gefunden

Ein Nähladen, in dem man auch Kaffee trinken und Kuchen essen kann: Das ist das "Nähgern" in Babelsberg. Dort übernimmt jetzt ein Feinmechaniker.

Potsdam - Ulrike Trost musste für ihr Nähcafé in der Karl-Liebknecht-Straße in Babelsberg nicht lange nach einem Nachfolger suchen: Der 29-jährige Tommy Ehnert, ein gelernter Feinmechaniker und Maschinenbau-Bachelor, übernimmt mit seiner Frau Rita zum Jahresanfang das beliebte „Nähgern“. Neben dem bereits bestehenden Angebot aus Stoffen, Zubehör, und Nähkursen will er dort eine Nähmaschinenwerkstatt aufbauen und eine Änderungsschneiderei für Kleider von Kindern mit Behinderung anbieten.

Auch das zum Nähladen gehörende Café mit Kuchen und Mittagstisch bleibt bestehen. Die bisherige Inhaberin Trost freut sich über die gut geglückte Unternehmensnachfolge, die ihr die Industrie- und Handelskammer Potsdam über die Online-Börse „nexxt-change“ vermittelt hat. „Herr Ehnert ist als Feinmechaniker eine Bereicherung und gleichzeitig versiert im Nähen“, sagt die 51-Jährige. Deshalb habe sie ihn unter den insgesamt zehn Bewerbern ausgewählt. Es sei ihr wichtig gewesen, dass das Nähcafé als Institution in Potsdam erhalten bleibt. Sei tritt zurück, weil sie beruflich kürzer treten möchte.

Ab Januar ist der Neue da

Vor zehn Jahren hatte sie nach einem Pharmaziestudium und langjähriger Arbeit als Schneiderin die Idee für das „Nähgern“, das sie zunächst als Werkstatt für Näh- und Filzarbeiten in der Großbeerenstraße aufzog. „Ich wollte meiner kreativen Ader nachgehen“, begründet sie heute die Entscheidung. Schnell kamen ein Team aus Schneidern und Textildesignern als Unterstützung und ein Café hinzu. Vor drei Jahren erst zog das „Nähgern“ in die Karl-Liebknecht-Straße um.

Im Januar will Ulrike Trost den neuen Inhaber Ehnert ins Geschäft einarbeiten und plant bereits eine Zusammenarbeit: Ihren Nähkurs im Café will sie freiberuflich weiterführen. Auch Kunden aus ihrer mobilen Nähwerkstatt, bei der man Nadel und Faden zu einer kleinen Reise mitnimmt, möchte sie an das „Nähgern“ vermitteln. Viele von ihnen kämen aus Berlin angereist, so Trost. Auch für die Potsdamer wollen Tommy Ehnert und seine Frau das Geschäft ausbauen und beispielsweise dem nahen Oberlinhaus bei der Versorgung von Kindern mit Behinderung mit passender Kleidung helfen.

Am Abend des 03. Januar 2020 lädt das „Nähgern“ zur feierlichen Übergabe in die Karl-Liebknecht-Straße 16 ein.

Sophie Laass

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