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Wiederverwendet. Die Schüler bauten unter anderem Vogelhäuser.

© Andreas Klaer

Nachhaltigkeit: Ein Mini-Haus aus Sperrmüll

Schüler des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder haben aus Sperrmüll auf dem Freiland-Gelände Neues geschaffen

Stolz betrachten die Schüler des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder ihre entstandenen Werke: Vogelhäuser, Nistmöglichkeiten und Möbel – alles gebaut aus Sperrmüll, Schanieren, Schrauben und anderen Gegenständen. Auch ein sogenanntes „Tinyhouse“ haben die Achtklässler gebaut – eine Art Minihaus, das später als Wetterschutz und Schlafgelegenheit für Obdachlose dienen soll. „Es war supercool und hat viel Spaß gemacht“, sagt die Achtklässlerin Tilda. Auch ihr Mitschüler Anton stimmt ihr zu. Die beiden waren mit ihrer Klasse, der 8L, ihrem Lehrer Joachim Rinder und mit den Bussen des Berliner Vereins Linie 94 unterwegs in Sachen Nachhaltigkeit. Linie 94 will Menschen unterschiedlicher sozialer, ökonomischer und kultureller Gruppen zusammenbringen und ermöglicht verschiedene Projekte mithilfe ihrer Busse.

Das Nachhaltigkeitsprojekt mit den Potsdamer Gymnasiasten dauerte neun Wochen. Dabei sprachen die Schüler unter anderem über Müll und verschiedene Facetten des Begriffs Nachhaltigkeit. Sie besichtigten ein Heiz- und Elektrizitätskraftwerk. Im letzten Teil des Projektes wurden sie dann handwerklich tätig – und bauten auf dem Gelände des Jugendkulturzentrums Freiland verschiedene Dinge aus Sperrmüll. „Die Vogelhäuser werden auf der Insel aufgehängt“, erklärt Lehrer Rinder. Eine Schülergruppe erstellte zudem eine Internetseite über das Projekt, die noch online gehen soll.

Aus Achtsamkeit vor der Natur

„Mir war schon vor dem Projekt bewusst, dass es wichtig ist, darauf zu achten, wie man mit Müll umgeht“, erklärt die 14-jährige Tilda. „Jetzt nach dem Projekt will ich noch stärker darauf achten“, meint sie weiter. Die Schülerin glaubt, dass Nachhaltigkeit ein immer größeres Thema wird und vor allem in den Bereichen Umwelt und Lebewesen etwas getan werden muss. „Der Müll muss anders verwertet und nicht einfach nur weggeschmissen werden. Er zerstört sonst Ökosysteme“, sagt die 14-Jährige. Auch ihrem Mitschüler Anton war schon vorher bewusst, wie bedeutend Nachhaltigkeit ist. Trotzdem habe er vor allem bei der sozialen Nachhaltigkeit dazugelernt, sagt er. Durch Technik könnte ein Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit entstehen, hofft er.

Die Idee zur Teilnahme an dem Projekt kam vom Klassenlehrer Jan Lehmann, um das soziale Miteinander und den Teamgeist der 26 Schüler zu stärken. Die Kosten wurden über ein Förderprogramm der Stadt, das Jugendamt und den Verein Linie 94 getragen. „Die 8L war die erste Klasse des evangelischen Gymnasiums, die an diesem Projekt teilgenommen hat, aber sicherlich nicht die letzte“, meint Rinder. 

Ida Stadie

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