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St. Peter und Paul Kirche auf dem Bassinplatz in Potsdam

© Andreas Klaer

Nach Streit um Umgang mit AfD-Mann: Neuwahl des St.-Peter-und-Paul-Gemeinderats

Katholiken bestimmen das ehrenamtliche Gremium neu, nachdem unwissentlich ein damaliger Postenträger der AfD-Jugendorganisation Mitglied geworden war.

Potsdam - Nach der umstrittenen Wahl eines damals noch führenden AfD-Mitglieds in den Pfarrgemeinderat der katholischen St.-Peter-und-Paul-Gemeinde soll Mitte November die Neuwahl stattfinden. Das ist nun in einem Wochenbrief der rund 7000 Mitglieder starken Gemeinde bekannt gegeben worden. "Bis dahin bleibt der im November 2019 gewählte Pfarrgemeinderat geschäftsführend im Amt", heißt es in der Erklärung.

Der Propst sah Anfeindungen und Verdächtigungen

Beantragt hatte die Neuwahl Propst Arnd Franke. Die Atmosphäre in der insgesamt 7000 Mitglieder starken Gemeinde sei zunehmend von Anfeindungen, Verdächtigungen und gegenseitigem Misstrauen geprägt, hieß es bereits im März. Die Situation sei entstanden, weil grundlegende Informationen zu den Kandidaten - zum Beispiel Ehrenämter - „nicht bekannt waren“, so der Propst.

Wie berichtet war in die ehrenamtliche Gemeindevertretung im vergangenen November auch Hans-Cornelius Weber gewählt worden, der damalige Schatzmeister der als rechtsradikal geltenden AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) Brandenburg. Diese Informationen lagen der Gemeinde bei der Wahl aber nicht vor, was danach für viel Unruhe sorgte - auch mit Blick auf die Linie der Kirchenspitze, die eine klare Haltung gegen Rechtsnationalismus fordert. Das Thema fällt in eine sensible Phase für die Gemeinde: In diesem Jahr wird von ihr der 150. Jahrestag der Kirchweihe begangen.

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