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Die Josephinen-Wohnanlage in der Potsdamer Innenstadt.

© Ottmar Winter

Nach Massenkündigung von Senioren: Josephinen-Anlage in Potsdam zu verkaufen?

Das Rathaus prüft einen Rückkauf des Gebäudes in der Burgstraße, hat aber noch keinen Termin für Verhandlungen mit dem Eigentümer bekommen. Auch eine Kostenschätzung liegt noch nicht vor. 

Potsdam - Nach der Massenkündigung von mehr als 100 Senioren der Josephinen-Wohnanlage durch den dortigen Eigentümer erwägt die Stadt den Rückkauf des Gebäudes. Doch ob das Haus zum Verkauf steht, ist unklar.  

Stadtsprecherin Juliane Güldner bestätigte den PNN auf Anfrage einen Bericht der „Märkischen Allgemeinen“, man prüfe auch einen Kauf, „sofern dies dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit entspricht“. Eine Kostenschätzung liege aber noch nicht vor. Ferner müssten noch Gespräche mit dem Eigentümer aufgenommen werden. Bis Dienstagmittag seien vom Eigentümer des Hauses „keiner der von der Stadt unterbreiteten Terminvorschläge angenommen worden“, so die Rathaussprecherin.  

Inhaber lässt Zukunft des Hochhauses offen

Das Haust selbst war einst in kommunaler Hand und von der Bauholding Pro Potsdam an die MK–Klinikgruppe verkauft worden – Inhaber ist nun eine Tochtergesellschaft dieses deutschlandweit aktiven Konzerns aus Hamburg, die SGG Soziale Grundbesitzgesellschaft Potsdam mbh. Diese hatte Ende Oktober die Kündigungen für die Senioren ausgesprochen – bei einer Kündigungsfrist von vielfach drei Monaten. 

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Begründet wurde das unter anderem mit Personalmangel bei der Betreuung der Bewohner und anhaltenden Problemen bei der Sanierung des Gemeinschaftsspeisesaals: Man könne dort die eigenen Qualitätsstandards nicht mehr halten. Was aus dem Hochhaus nahe der Freundschaftsinsel werden soll, hat der Inhaber bisher offen gelassen. 

Betroffenen wird ein Widerspruch empfohlen

Allerdings hatten der Potsdamer Mieterverein und zuletzt auch die Stadtverwaltung die Kündigungen als rechtlich nicht wirksam eingestuft. Den Betroffenen wird ein Widerspruch empfohlen. Die SGG-Gesellschaft erklärte dazu den PNN auf Anfrage, dass man sich an die Rechtsgrundlagen halte. 

Wie berichtet hatten die Stadtverordneten auch beschlossen, dass Rathauschef Mike Schubert (SPD) direkt mit dem Eigentümer verhandeln soll – auch mit dem Ziel, die Einrichtung mit einer gegebenenfalls neuen Trägerschaft zu erhalten. Das kommentierte die SGG: „Der Stadt steht es frei, Beschlüsse zu fassen, dies ist Angelegenheit der Stadt. Falls sich der Oberbürgermeister bei uns meldet, haben wir nichts dagegen.“ Zu den Kauferwägungen der Stadt äußerte sich der Eigentümer nicht.  

Für die Mieter selbst hatte es zuletzt einige Hilfsangebote gegeben: So bietet die Verbraucherzentrale am nächsten Samstag von 11 bis 16 Uhr eine kostenlose Rechtsberatung vor Ort an. 

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