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Nach Kritik von Badegästen: blu-Chefin: Schwimmbad nicht zu klein geplant

Badnutzer hatten nach Einlassstopps Vorwürfe erhoben, das neue Schwimmbad in Potsdam sei zu klein geplant. blu-Chefin Ute Sello kontert die Kritik: Einlassstopps gehörten auch in anderen Bädern zur Normalität.

Potsdam - Das neue 40 Millionen Euro teure Schwimmbad blu ist nicht zu klein geplant. Das betonte die Chefin der kommunalen Bäderlandschaft GmbH, Ute Sello, am Mittwochabend im Hauptausschuss. Ein stundenweiser Einlass-Stopp an Spitzentagen, wie in den Weihnachtsferien zweimal passiert, sei für Freizeitbäder in ganz Deutschland „alltäglich“. Da dies aber nur wenige Tage des Jahres betreffe, sei es wirtschaftlich nicht sinnvoll, „ein Bad auf diese maximale Besucherzahl auszulegen“, sagte Sello. Besonders unter der Woche kämen in das Familienbad pro Tag manchmal nur wenige Dutzend Besucher.

Damit reagierte sie auf Kritik von Badnutzern, die wegen des Einlassstopps von einem zu mickrigen Bad für eine wachsende Stadt gesprochen und etwa lange Wartezeiten an der einzigen Großrutsche beklagt hatten. Sello erklärte zugleich, dass insbesondere die Besucherzahlen im Sport- und im Familienbadbereich über den Erwartungen lägen. So sei man 2017 von rund 105 000 Besuchern im preislich besonders günstigen Sportbad ausgegangen – tatsächlich kamen fast 133 000 Gäste. Im Familienbad, dessen triste Gestaltung vielfach kritisiert worden war, seien mehr als 92 000 Badende erwartet worden – es kamen 5000 mehr als gedacht, allerdings seit Oktober mit abnehmender Tendenz. Besonders im Dezember lagen die Besucherzahlen demnach unter den Erwartungen. Sello sagte, nach dem typischen Eröffnungshype hätten sich die Zahlen auf Planniveau „normalisiert“. Beim besonders preisintensiven Saunabereich liegen die Besucherzahlen dagegen bisher bei knapp 20 000, das sind 6000 Gäste weniger als erhofft. Was das wirtschaftlich für den Bäderbetrieb bedeutet, konnte Sello noch nicht sagen. Allerdings betonte sie, man erhalte viel Lob für die Attraktivität der Badbereiche.

Nur am Rande spielte im Ausschuss eine Rolle, dass Kommunalpolitiker fast aller Fraktionen kurz nach der Eröffnung des Bades gefordert hatten, dass die Familienkarte nicht nur für zwei, sondern für mehr Kinder gelten solle. Neun Prozent der Potsdamer Familien würden mit mehr als vier Personen kommen, so Sello. 

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