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Das Thusnelda von Saldern-Heim des Oberlinhauses, in dem Ende April die grausame Gewalttat geschah. 

© Andreas Klaer

Nach Gewalttat im Oberlinhaus: Psychiatrische Begutachtung läuft noch immer

Ende April wurden vier Bewohner eines Wohnheims für Menschen mit Behinderungen getötet. Die Tatverdächtige ist in einer psychiatrischen Klinik. Ob sie schuldfähig ist, wird noch immer geprüft.

Potsdam - Mehr als zwei Monate nach der Gewalttat mit vier Toten in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen des Oberlinhauses dauert die psychiatrische Begutachtung der Verdächtigen an. Sie sei noch nicht abgeschlossen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, Sebastian Thiele, am Freitag. Ein Termin für den Beginn des Strafprozesses stehe daher noch nicht fest. Die Prüfung der Schuldfähigkeit der Frau hatte einige Zeit nach der Tat begonnen.

Anwalt fordert 81600 Euro Abfindung für Verdächtige

In dem Wohnheim der diakonischen Einrichtung Oberlinhaus waren Ende April vier Bewohner getötet und eine Bewohnerin schwer verletzt worden. Tatverdächtig ist eine Pflegekraft, die viele Jahre dort arbeitete. Sie ist seitdem in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Nach ihrer Kündigung hatte ihr Anwalt eine Abfindung in Höhe von 81 600 Euro und Lohnfortzahlung bis Ende des Jahres verlangt.

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Das Oberlinhaus hält eine Abfindung auch mit Blick auf die Hinterbliebenen der Toten für unannehmbar. Der Anwalt der Frau hatte bei der Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Potsdam im Juni gesagt, der Arbeitgeber habe nicht auf Anzeichen von Überlastung bei der 52-Jährigen reagiert, die 32 Jahre in dem Haus beschäftigt gewesen sei.

Offen ist, ob das Verfahren bis zum Strafprozess ausgesetzt wird. Die Entscheidung der Vorsitzenden Richterin Birgit Fohrmann steht nach Angaben von Gerichtssprecher Robert Crumbach aus. Beide Parteien hätten dazu inzwischen Stellung genommen.

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