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Der Gottesdienst findet um 18 Uhr in der Nikolaikirche statt.

© Andreas Klaer

Nach dem Verbrechen im Oberlinhaus: Gedenkgottesdienst für Gewaltopfer

Auch mit einer stadtweiten Schweigeminute und Glockengeläut soll am Abend der Opfer gedacht werden. Für Beileidsbekundungen steht ein digitales Kondolenzbuch zur Verfügung.

Potsdam - Mit einem Gedenkgottesdienst in der Nikolaikirche wollen die Stadt Potsdam und die diakonische Einrichtung Oberlinhaus am Donnerstag an die Opfer der Gewalttat im Babelsberger Behinderten-Wohnheim Thusnelda-von-Saldern-Haus erinnern. Zu dem Gottesdienst am Donnerstagabend, 18 Uhr, seien neben Angehörigen der Opfer und Bewohnern des Heims auch Potsdamer Bürger nach vorheriger Anmeldung eingeladen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Um 19 Uhr sollen zum Gedenken an die Opfer die Glocken aller Potsdamer Kirchen läuten und eine Schweigeminute eingehalten werden.

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„Angesichts der traurigen und unfassbaren Ereignisse vom 28. April und der tiefen Verwurzelung des Oberlinhaus in unserer Stadt wollen wir den Potsdamerinnen und Potsdamern die Gelegenheit geben, gemeinsam zu trauern“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD). „Wir können nur unsere Ohnmacht ausdrücken. Gemeinsames Schweigen kann trösten“, erklärte Matthias Fichtmüller, Theologischer Vorstand des Oberlinhauses. 

Neben Schubert und Fichtmüller wollen auch Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und der Bundesbeauftragte für Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, an dem Gedenken mitwirken.

Gedenken an die Opfer des Gewaltverbrechens im Thusnelda-von-Saldern-Haus.
Gedenken an die Opfer des Gewaltverbrechens im Thusnelda-von-Saldern-Haus.

© Andreas Klaer

Für Teilnahme am Gottesdienst ist Anmeldung erforderlich

Der Besuch in der Kirche ist auf 140 Plätze begrenzt. Die Anmeldung zum Gedenkgottesdienst ist über die Webseiten www.potsdam.de und www.oberlinhaus.de. Einzeltickets sind bereits ausverkauft. Paartickets für zwei Personen aus einem Haushalt konnten am Donnerstagmorgen noch gebucht werden. Vor der Nikolaikirche besteht die Möglichkeit sich in ein Kondolenzbuch einzutragen. Der Gottesdienst wird auch per Livestream bei rbb24 übertragen. 

Das Oberlinhaus und die Stadt Potsdam haben unter www.wir-kondolieren.de ein digitales Kondolenzbuch für Beileidsbekundungen zur Verfügung gestellt. "Meine Gedanken gelten den Opfern und meine Anteilnahme den Angehörigen. Es ist eine grauenhafte Tat, die die Stadt Potsdam und ganz Brandenburg zutiefst erschüttert. Dem schwer verletzten fünften Opfer wünsche ich Genesung. Im Oberlinhaus, dessen Arbeit ich sehr schätze, leben insbesondere Menschen, die unseres besonderen Schutzes bedürfen. Umso erschreckender ist die Tat", schrieb Woidke.

In dem Behinderten-Wohnheim des Oberlinhauses waren am Mittwoch vergangener Woche vier Bewohner getötet und eine Bewohnerin schwer verletzt worden. Als Tatverdächtige wurde eine mittlerweile 52-jährige Pflegekraft festgenommen.

Klaus Peters

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