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Nach Brandbrief: Landesregierung greift bei Steuben-Schule ein

Nach schweren Vorwürfen soll die Schule externe Unterstützung unter anderem durch Fortbildungen und Beratung bekommen.

Potsdam - Die Landesregierung will die Potsdamer Steuben-Gesamtschule künftig besser unterstützen. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Potsdamer Landtagsabgeordneten und CDU-Kreischef Steeven Bretz hervor. Es sei notwendig, die Kommunikation innerhalb der Schule, zwischen Schülern und Schulleitung sowie zwischen Lehrkräften und Schulleitung zu verbessern, heißt es darin. Die Schule soll externe Unterstützung unter anderem durch Fortbildungen und Beratung bekommen.

Hintergrund sind Vorwürfe, dass Bedrohungen, Sexismus, Antisemitismus und Rassismus Alltag an der Steuben-Schule seien und eine Angstkultur prägen. Über die Vorwürfe aus einem anonymen Brief hatten die PNN im Mai berichtet. Die Landesregierung hält sie zwar für überzogen, will sie aber dennoch ernst nehmen, heißt es nun. Vorgesehen ist unter anderem ein Konzept zur Elternarbeit. Damit sollen Eltern angeleitet werden, ihre Kinder im schulischen Alltag besser zu unterstützen. Die Stadt Potsdam prüfe außerdem Unterstützungsmöglichkeiten durch das Jugendamt. Ende September soll es wie berichtet ein weiteres Krisentreffen zwischen Bildungsministerium, Stadt und Schule geben.

„Eine Kultur des Wegschauens ist weder angemessen noch hilfreich“

Im Sinne der Betroffenen sei es wichtig, die Vorwürfe aufzuklären, sagte Bretz den PNN. Er erkenne das Bemühen des Ministeriums, auch wenn sich die Vorwürfe nicht im vollen Umfang bestätigt hätten. Man sollte sensibel mit den Problemen umgehen. „Eine Kultur des Wegschauens ist weder angemessen noch hilfreich“, so Bretz. Er hatte auch nach Erkenntnissen über Drogenkonsum an der Schule gefragt. Laut Landesregierung gebe es allenfalls Einzelfälle. Allerdings räumt sie ein, dazu gar keine Statistik zu führen. Gleiches gilt für den Krankenstand der Lehrer.

Die Stadt hatte wie berichtet die geplante Erweiterung der bei wichtigen Prüfungsergebnissen unter dem Landesnotenschnitt liegenden Schule von fünf auf sieben Klassenzüge bereits abgesagt. Im kommenden Schuljahr wird es zudem statt fünf nur noch vier siebte Klassen geben. Hintergrund ist ein Rückgang der Anmeldungen um ein Drittel seit 2016, wie aus der Antwort der Landesregierung hervorgeht.

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