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Muslime in Potsdam: Potsdam bietet Orangerie der Biosphäre als Gebetsraum an

Die einzige Moschee in Potsdam ist zu klein, viele Gläubige müssen beim Freitagsgebet auf dem Gehweg beten. Nun gibt es eine Lösung.

Potsdam - Für die Potsdamer Moschee ist eine Lösung in Sicht. Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) hat am Freitagmorgen bei einem Besuch in der bisherigen Al Farouk Moschee dem Trägerverein die Nachricht überbracht, dass künftig die Orangerie in der Biosphäre als Gebetsraum genutzt werden kann. Am Nachmittag will sich der Verein die Orangerie anschauen und dann entscheiden, ob man die Lösung annimmt. Wie berichtet zeichnete sich dieser Vorschlag bereits am Mittwoch dieser Woche ab. Auch andere Standorte wurden debattiert. 

Wie die PNN zuerst in der vergangenen Woche berichteten, ist die einzige Potsdamer Moschee zu klein, beim Freitagsgebet müssen deshalb viele Muslime auf dem Gehweg beten. Anwohner reagierten genervt und die Potsdamer AfD nutzte die Situation aus. Bereits im Oktober 2015 besuchte Oberbürgermeister Jann Jakobs die Moschee zum Freitagsgebet und versprach, angesichts der Raumnot eine schnelle Lösung zu finden. Erst jetzt, also fast ein Jahr später, gibt es diesen Vorschlag. Die Orangerie soll aber nur eine Übergangslösung sein, parallel suchen Stadt und Verein weiter nach einer langfristigen Lösung. Allerdings betonte Sozialdezernent Schubert im Gespräch mit dem rbb-Inforadio, dass er hierbei das Land Brandenburg in der Pflicht sieht.

Der Moschee-Trägerverein plant ein Gemeindezentrum für soziale Arbeit mit Platz für 500 Menschen. Unter anderem fehle separater Platz für weibliche Muslime bei den Gottesdiensten, so der Verein. Auch sollten Gläubige nicht nach Berlin abwandern, sondern in der Potsdamer Moschee eine Heimat finden.

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Auch zum heutigen Freitagsgebet plant die AfD erneut, einen Infostand in der Nähe der Moschee aufzubauen. Eine offizielle Gegenkundgebung wird es heute zwar nicht geben, um die Situation nicht zusätzlich aufzuheizen, hieß es vorab. Mitglieder von "Potsdam bekennt Farbe" wollen aber vor Ort über die Lage mit Anwohnern ins Gespräch kommen, um über die Situation aufzuklären.  Ob linke Gruppen noch extra gegen den AfD-Stand mobilisieren, blieb unklar.

Hetzerische Sticker an der Potsdamer Moschee

Wie die Bild-Zeitung berichtet, haben vor dem heutigen Freitagsgebet Unbekannte vier hetzerische Aufkleber an der Moschee hinterlassen, die unter anderem die "Schließung aller Moscheen in Deutschland" fordern. Es sei nicht das erste Mal gewesen, auch in der vergangenen Woche wurden solche Sticker geklebt, teilte der Verein mimt. Mike Schubert entfernte die Hetz-Aufkleber beim heutigen Treffen in der Moschee.

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Zum bundesweiten Tag der Moschee am kommenden Montag gibt es auch Führungen durch die Einrichtung. Geplant sind Gespräche zur Integration. 

Mehr zur Al Farouk Moschee finden Sie hier >>

Weitere Hintergründe zu dem Thema lesen Sie in der Wochenendausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten

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