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Muslime in Potsdam: Nehmen islamistische Gefährder an den Freitagsgebeten teil?

Nehmen an den Freitagsgebeten der Muslime in Potsdam auch islamistische Gefährder teil und war der Berlin-Attentäter Anis Amri in der Landeshauptstadt? Das will die AfD vom Brandenburger Innenministerium wissen. Die Auskunft der Behörde ist eindeutig.

Bornstedter Feld - Über einen Fragenkatalog an das Landesinnenministerium will die rechtspopulistische AfD herausfinden, ob an den Freitagsgebeten des Vereins der Muslime in Potsdam auch islamistische Gefährder teilnehmen. Allerdings ist die Auskunft der Verfassungsschutzbehörde, die extremistischen Aktivitäten nachspüren soll, eindeutig: Derzeit gebe es keine Erkenntnisse zu möglichen islamistischen Gefährdern bei den Gebeten in Potsdam, sagte ein Ministeriumssprecher auf PNN-Anfrage. Offiziell beantwortet ist die AfD-Anfrage noch nicht.

Keine Erkenntnisse über Anis Amri

Der AfD-Abgeordnete Thomas Jung, zugleich Kreischef der Partei in Potsdam, fragt darin auch, ob etwa auch der tunesische Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, an den Gebeten teilgenommen habe. Auch dazu gebe es keine Erkenntnisse, so der Ministeriumssprecher gegenüber den PNN. Gleiches gelte zur Frage nach anderen möglichen Straftätern oder potenziellen Besuchern des jetzt in Berlin verbotenen Moscheevereins „Fussilet 33“, zu denen AfD-Mann Jung in der Anfrage ebenfalls um Auskunft ersucht.

Der 1998 gegründete Verein der Muslime in Potsdam lehrt den klassisch-sunnitischen Islam und distanziert sich von Gewalt und politischen Zielen. Derzeit betreibt er die Al Farouk-Moschee in der Straße Am Kanal – die allerdings zu klein geworden ist, sodass im vergangenen Herbst schon Gläubige auf der Straße beten mussten. Deswegen wird derzeit ein neuer Standort gesucht. Als provisorische Notlösung darf der Verein nach Vermittlung durch das Rathaus vorerst einen Veranstaltungsraum der städtischen Biosphäre für seine Freitagsgebete nutzen. Die AfD kritisiert die gewährte Hilfe durch die Stadt.

Potsdamer Imam wirbt für "gemäßigten Weg des Islam" 

Beim ersten Gebet in der Biosphäre im vergangenen Oktober hatte Imam Kamal Abdallah vor den Gläubigen explizit für den „gemäßigten Weg des Islam“ geworben. „Der Islam fordert uns zu gutem Benehmen und Moral gegenüber allen Menschen auf, sei es auf der Straße, in den Schulen, auf der Arbeit oder zum Nachbarn, gleich ob dieser Mensch ein Muslim ist oder nicht“, hatte Abdallah appelliert, der seit mehr als 16 Jahren in Potsdam lebt. Der Verein nimmt nach eigenen Angaben keine Unterstützung von arabischen Staaten oder zwielichtigen Islam-Organisationen an und ist daher auf Spenden seiner Mitglieder angewiesen.

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