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Ein Traum. Einmal auf einer großen Bühne stehen, dazu Unterstützung von professioneller Seite – danach sehnen sich viele Musiker.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Musikcontest „Potsdam on Stage“ startet wieder

Der Musikcontest „Potsdam on Stage“ startet erneut. Das Wettbewerbsthema: Elektronische Musik. Bewerbungen sind noch bis Ende April möglich.

Von Helena Davenport

Potsdam - Und wieder sucht Potsdam seine Lieblingsband. Und obwohl der Musikcontest „Potsdam on Stage“ bereits zum vierten Mal stattfindet, werden die Karten wieder neu gemischt: In diesem Jahr soll elektronische Musik im Mittelpunkt stehen. Genaueres erläuterte am Montagnachmittag Reiko Käske, Sprecher des Jugendkulturzentrums Lindenpark, das den Wettbewerb gemeinsam mit den Potsdamer Stadtwerken ausrichtet. Im ersten Jahr waren Singer-Songwriter gefragt, dann deutscher Pop, im vergangenen Jahr schließlich Rock. 2019 wird es nun wohl keine Band im klassischen Sinne – stattdessen sind Potsdamer Produzenten eingeladen, sich und ihre Musik zu präsentieren, um am Ende des Contests möglicherweise mit den Großen der Branche auf einer Bühne zu landen.

1000 Euro und Auftritt auf dem Stadtwerkefest

So sieht nämlich der Preis aus: Neben einer Prämie von 1000 Euro, erhält der Sieger die Gelegenheit, auf dem Stadtwerkefest am 29. Juni zu spielen. Darüber hinaus kann er während eines Studiotags im Zentrum für Popularmusik (ZPOP) einen Track unter professionellen Bedingungen realisieren. Die Zweit- und Drittplatzierten erhalten 300 und 200 Euro, sowie die Eintrittskarten zu einem ZPOP-Workshop. Bis zum 26. April können Solokünstler und Formationen – einzige Bedingung ist, dass mindestens einer einen Wohnsitz in der Landeshauptstadt hat – auf der Website des Wettbewerbs maximal zwei Titel hochladen. Diese können dann ab dem 30. April zwei Wochen lang von jedem Webseitenbesucher bewertet werden. Damit der Wettbewerb fair bleibt, erfährt der Besucher allerdings nicht, um welchen Musiker es sich jeweils handelt.

Der Gewinner rückt direkt ins Finale vor, während sich die Musiker von Platz zwei bis zehn noch einmal der Bewertung durch eine Fachjury aussetzen müssen. Der Berliner Komponist Christian Zippel, der Anfang der Nuller Jahre Titel von den Pet Shop Boys produziert hat, wird unter anderem in der Jury sitzen. Am 25. Mai stehen die besten fünf dann im Lindenpark vor Publikum und Jury auf der Bühne. Letztere entscheiden, wer zum Stadtwerkefest eingeladen wird. 2018 nahmen 21 Musikschaffende am Wettbewerb teil, das Rennen machte schließlich die vierköpfige Band „My Rain“ mit Frontsängerin Anna Conring.

Den lokalen Musikern soll eine Plattform geboten werden

„Potsdam on Stage“ solle die Vielfalt der hiesigen Musikszene präsentieren und gleichzeitig den Musikern eine Plattform bieten, sagte Chandra Fleig, selbst Musiker, und Dozent an der Potsdamer Filmuniversität, sowie Mitbegründer des ZPOP. Elektronische Musik werde immer bedeutender, insbesondere für Filme und Serien, betonte Fleig. An Studios mit professioneller Ausrüstung gebe es in ganz Brandenburg trotzdem kaum welche, entgegnete Thomas Östereich, ebenfalls vom ZPOP. Auch die Studios in Potsdam könne man an einer Hand abzählen.

Fleig wird den Gewinner durch seinen Studiotag begleiten. Zuerst stehe ein Gespräch an, erzählte er am Montag. Hier gehe es zunächst um die eigenen Ziele, auch das Arrangement im Song, um Fragen zum Mischen und Mastern. Vieles passiere sowieso zuhause am Rechner, sagte er, nichtsdestotrotz sei ab und zu eben auch Hilfe nötig. Im ZPOP stehen drei Arbeitsplätze zur Verfügung, zwei Studios, und im Keller soll ein zusätzlicher Workshopraum entstehen. „Wir leisten hier Aufbauarbeit“, sagte Käske bei einem kurzen Rundgang. Die Situation habe sich durch die Brandenburger Popbeauftragte schon verbessert, dennoch wolle man mehr Verständnis für die elektronische Erzeugung von Musik erzielen – so etwas wie Musicboard gebe es hier schließlich nicht.

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