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Museum Barberini Potsdam: Ein wertvoller Ort für Potsdamer

Ein erster Rundgang durch das Museum Barberini zeigt: Dieses Gebäude ist ein Geschenk für die Stadt Potsdam.

Potsdam - Auch Fernsehmoderator Günther Jauch ist schon durch das neue Kunstmuseum Barberini geführt worden. Danach haben die Museumsmacher den prominenten Potsdamer nach seinen Eindrücken gefragt und ihn dabei gefilmt. „Was jetzt hier gebaut worden ist, das ist etwas ganz Besonderes“, sagt Jauch in dem Werbefilm. Der Clip wurde am Donnerstagmittag zum Ende der ersten offiziellen Pressekonferenz im von Potsdam-Mäzen und Software-Unternehmer Hasso Plattner und seiner Stiftung wiederaufgebauten Palais Barberini gezeigt – auch als Einstimmung auf die kommenden Tage der offenen Tür im leeren Museum, die am Montag beginnen.

Wer Barberini-Dauergast sein will, kann sich das durchaus leisten

Bei der Führung lässt sich erahnen, wie wertvoll dieses mit einer aufwendigen barocken Fassade geschmückte Gebäude für die Stadt sein wird. „Wir wollen den Potsdamern ein lebendiges Programm bieten“, sagte Direktorin Ortrud Westheider. Wie der 1945 beim Bombenangriff auf Potsdam zerstörte Vorgängerbau solle das Museum ein Ort werden, an dem sich die Potsdamer treffen können – nicht nur bei hochkarätigen Ausstellungen, sondern auch bei Lesungen oder anderen Veranstaltungen im großen Saal des Hauses. Wer Dauergast sein will, kann sich das durchaus leisten: Die Jahreskarte für regelmäßige Nutzer wird 30 Euro kosten, für ein erwachsenes Paar 50 Euro. Kinder und Teenager kommen kostenlos ins Museum. Zum Vergleich: Der einmalige Besuch, den sicher oft Touristen planen, kostet 14 Euro.

Doch auch ganz ohne Eintritt lässt sich das imposante, von Säulen geprägte Foyer des Hauses erleben, denn es erlaubt einen freien Durchgang vom Havelufer zum Alten Markt – oder andersherum. Das Café im Erdgeschoss ist separat vom Museumsbetrieb geöffnet.

Leiterin Westheider: „Wir finden die Räume so schön, dass wir sie auch in leerem Zustand zeigen möchten“

Erste Einblicke erhalten die Potsdamer unter dem Motto „Empty Museum“ ab Montag – für sieben Tage täglich ab jeweils 12 Uhr. Es seien bereits 7700 kostenlose Tickets über die Webseite des Museums gebucht worden. Es gäbe aber auch noch Karten an der Museumskasse, allerdings müsse bei zu viel Andrang mit Wartezeiten gerechnet werden, hieß es am Donnerstag. „Wir finden die Räume so schön, dass wir sie auch in leerem Zustand zeigen möchten“, sagte Westheider. 7800 Quadratmeter Grund- und 2200 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind zu entdecken. Chefarchitekt Thomas Albrecht verwies auf die großzügigen Schnitte der Räume, auf die verwendeten teuren Materialien wie Bronze für Fensterrahmen oder Jura-Kalkstein, der sonst nur in Kirchen oder Schlössern zu finden sei. Gleichwohl seien die Räume zurückhaltend gestaltet – die Aufmerksamkeit soll den Bildern gelten.

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Nach der offiziellen Eröffnung am 23. Januar 2017 mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werden drei Ausstellungen gezeigt – mit 90 Gemälden aus dem Impressionismus, 60 Werken der Klassischen Moderne und 20 DDR-Kunst-Bildern. Sie kommen aus der Sammlung Plattners, aber auch von internationalen Leihgebern. Für die Bilder bestünde absolute Sicherheit, sagte Bauherrenvertreter Willy Athenstädt – und meinte damit nicht nur Umwelteinflüsse. Die nötige Technik bleibt dem Auge komplett verborgen. Dafür musste ein komplettes Untergeschoss unter anderem für die Klimaanlage ausgehoben werden, die konstant eine Temperatur von 20 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit hält. Athenstädt verwies auch auf die farblich regulierbaren LED-Lichtdecken: „So etwas haben die allerwenigsten Museen.“ Auch bei den Multimedia-Anlagen habe Plattner auf dem neuesten Stand der Technik bestanden. Mit Blick auf die frühere Absicht, das Barberini als Hotel aufzubauen, stellte Architekt Albrecht fest, dass das Museum ein Glücksfall sei: „Kein Sechs-Sterne-Hotel kann diese Architektur finanzieren.“

Begeistert ist auch Günther Jauch: Seit er das Museumsprojekt kenne, befinde er sich in „chronischer Vorfreude“, so der Moderator: „Und diese wird nicht nachlassen, wenn das Haus eröffnet ist.“ 

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