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Heute gedenken auch in Potsdam Menschen den vielen jüdischen Mitbürgern die während der Nazi-Herrschaft ums Leben kamen.

© Andreas Klaer

Update

Montag, 27. Januar 2020: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute ist auch in Potsdam ein Tag zum Innehalten - und wir meinen jetzt nicht den verkehrsbedingten Stillstand.

Potsdam - Ui, da haben wir aber erstmal einen großen Schreck bekommen: Die zunächst veröffentlichte Verkehrsprognose der Stadt Potsdam war wirklich lang. Aber ein geübter Blick und schnell wurde klar: Die Problemstraßen waren doppelt aufgeführt. Puh. Zudem haben wir noch die ein oder andere, in unseren Augen nicht so gravierenden Staufallen gestrichen. Herausgekommen ist diese gekürzte Aufzählung etwaiger Staufallen für diese Woche:

Eng wird es heute und in den kommenden Tagen/ Wochen weiterhin auf der L40. Die Vorbereitungen für den Abriss der Hochbrücken läuft auf Hochtouren. Dafür ist die L40 in beiden Fahrtrichtungen auf jeweils eine Fahrspur reduziert. Mehr Zeit müssen Autofahrer einplanen, die zu uns in die Stadt wollen. Da wird es sich erfahrungsgemäß stauen. Etwas mehr Fahrzeit als gewohnt sollten auch Verkehrsteilnehmer einrechnen, die sich auf der Friedrich-Engels-Straße fortbewegen. Für die Arbeiten an den Brückenpfeilern ist die Friedrich-Engels-Straße Höhe L40 halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird mit einer mobilen Ampel im Wechsel geregelt. Der Umbau des Leipziger Dreiecks ist natürlich auch noch nicht abgeschlossen. Die Probleme sind aber bekannt, die Auflistung hier daher überflüssig. Um an dieser Stelle Zeit zu sparen lassen wir hier auch andere verkehrstechnische Problemstellen in Potsdam weg, die bereits bekannt sind und sich in der Vergangenheit als halb so schlimm herausgestellt haben. Sollte es sich wider Erwarten dort doch stauen, haben Sie ja an dieser Stelle Zeit gespart. 😊

Ganz sicher holprig wird es auf der Breite Straße. Sie können sich an die einspurige Magistrale im Sommer erinnern? Damals war der Verkehr in Richtung Zeppelinstraße aufgrund der Baustelle in Höhe Marktcenter doch sehr zähflüssig. Am heutigen Montag könnte es ähnlich werden – in der anderen Richtung: Von 9 Uhr bis 15 Uhr wird die Breite Straße für Baugrunduntersuchungen in Höhe Marktcenter in Richtung Landtag temporär gesperrt.

Stilles Gedenken

Heute, am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, gedenken wir den ermordeten Juden. Auch in unserer Stadt wurden jüdische Mitbürger Opfer nationalsozialistischer Gräueltaten. Für viele Juden war die Bergstraße (heute Spitzweggasse) in Babelsberg der letzte Wohnort vor ihrer Deportation. Dort war im April 1940 ein sogenanntes Jüdisches Alten- und Siechenheim eingerichtet worden, das die Gestapo am 16. Januar 1943 räumte. Die Bewohner wurden deportiert und zumeist in Konzentrationslagern wie in Auschwitz ermordet. Seit Jahren werden in Potsdam Stolpersteine verlegt, die an die Schicksale der Menschen erinnern sollen, die von den Nazis ermordet wurden.

Bereits um 13 Uhr lädt die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße in der Innenstadt in Kooperation mit der Fördergemeinschaft "Lindenstraße 54" und der Stadtverwaltung zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung ein. Zu Gast werden unter anderem Oberbürgermeister Mike Schubert und Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, sein (beide SPD). Im Anschluss an das Gedenken findet gegen 13.45 Uhr eine partizipative Lesung zur Befreiung von Auschwitz mit Besucherbeteiligung im großen Saal statt. Auch in Babelsberg gedenkt man der Opfer. Das Fanprojekt des SV Babelsberg 03 der Stiftung SPI wird dort heute einen Stolpersteinspaziergang durchführen, der um 17 Uhr am Fanladen in der Rudolf-Breitsheid-Straße 19 startet und danach quer durch den Stadtteil zu den Stolpersteinen führt. An den zahlreichen Orten werden die Fans die individuellen Lebensgeschichten der Opfer des Nationalsozialismus vortragen, um an deren Leben zu erinnern. Dabei sollen die Stolpersteine auch gepflegt und geputzt werden. "Gerne dürfen auch Blumen zum Niederlegen mitgebracht werden", teilten die Veranstalter mit.

Um 19 Uhr findet eine weitere Gedenkveranstaltung statt. Wieder in der Innenstadt. Am Denkmal für die Opfer des Faschismus am Platz der Einheit will die Antifa Potsdam an die damaligen Geschehnisse erinnern und der Opfern des Nationalsozialismus gedenken: "Nur durch eine niemals endende Auseinandersetzung mit der Entstehung und Wirkungsweise des Nationalsozialismus wird es möglich sein, die gegenwärtigen Entwicklungen zu bewerten", heißt es in der Ankündigung. Der Abschluss der Veranstaltung wird am Soldatenfriedhof auf dem Bassinplatz beendet.

Leider keine Plätze mehr frei sind bei der Podiumsdiskussion mit Zeitzeugen im Rahmen der Augenzeugen-Ausstellung im Foyer des Landtags.

Filmorte entdecken

Seit vergangenem Herbst ist Potsdam ja bekanntlich "Unesco-Filmstadt", das heißt, die brandenburgische Landeshauptstadt verfügt über eine ausgeprägte filmische Infrastruktur sowie Archive, Museen, private Sammlungen und Filmschulen. Aber wie sieht es im Alltag aus? Erkennt man, dass Potsdam eine "Filmstadt" ist? Wo gibt es Straßen, die nach Filmschaffenden benannt sind? Sind filmische Motive oder Bilder von Filmstars im öffentlichen Raum zu sehen? Schmücken sich Geschäfte mit Filmszenen? Oder wissenschaftlich ausgedrückt: Wo lassen sich filmische "Knotenpunkte" feststellen? Die Initiatoren des Projekts "Das filmische Gesicht Potsdams" freuen sich über Fundstücke. Wie, wo und wann man das Projekt am besten unterstützen kann, steht unter filmische-stadt.projekte-filmuni.de.  Wer mehr wissen möchte, kann außerdem unser Interview mit Medienwissenschaftlerin Anna Luise Kiss lesen.

Wissenschaftslabor im Truck

Heute kommt der doppelstöckige InnoTruck nach Potsdam. Am frühen Morgen begrüßt Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam den Forschungstruck, der eine interaktive Ausstellung rund um Innovationen und wichtige Zukunftstechnologien geladen hat. Heute von 8:30 bis 10:30 sowie von 16 bis 17:30 Uhr ist der InnoTruck für alle interessierten Gäste kostenfrei geöffnet. Auf zwei Stockwerken mit rund 100 Quadratmert Ausstellungsfläche bietet sich eine spannende und multimediale Entdeckungsreise von der Forschung über die Technologie und die Anwendung bis hin zu Berufsbildern und Mitmachangeboten.

Schwerer Raub

Die Staatsanwaltschaft wirft drei Personen vor, am 1. August 2019 maskiert und mit Elektroschockern bewaffnet in eine Wohnung in Golm eingedrungen zu sein. Vor Ort waren damals der Mieter und zwei weitere Personen – einen davon war das Ziel der Attacke. Die drei Täter hätten diese Person verdächtigt, ihnen 30.000 Euro gestohlen zu haben, heißt es in der Anklageschrift. Dafür bekam er und ein zweites Opfer mehrfach Schläge ins Gesicht und wurden mit Kabelbindern gefesselt. Auch der Besitzer der Wohnung wurde geschlagen, ihm gelang jedoch die Flucht aus der Wohnung und er informierte die Polizei. Schnell rückten damals die Beamten an, doch die Täter waren schon geflohen. Erbeutet hatten sie eine Umhängetasche mit Bargeld, einer Bankkarte sowie einer Monatsfahrkarte. Die drei mutmaßlichen Täter wurden jedoch geschnappt - und müssen sich für die Tat heute vor dem Landgericht verantworten.

Wie geht's weiter in Europa?

Der Brexit steht vor der Tür, die Europäische Union verliert recht bald ein Mitglied. Was bedeutet aber der Brexit für die Europäische Union und für Großbritannien?

Darüber wird uns heute Nachmittag ein ausgewiesener Europarechtsexperte Auskunft geben. Alexander Thiele von der Universität Göttingen ist ab 16 Uhr beim Potsdamer Juristischen Salon im Hörsaal H03 auf dem Campus der Juristischen Fakultät in Griebnitzsee zu Gast. Der Eintritt frei.

Damals war's

Heute vor dreißig Jahren wurde die Sternkirche im Stadteil Am Stern eingeweiht. Dass es damals dann noch geklappt hat, war ja nicht so ganz klar. Im November 1988 gab es plötzlich einen Baustopp. Die damalige SED-Führung hatte verfügt, dass alle Kapazitäten in den Wohnungsbau gesteckt werden sollte. Da musste der Kirchenbau zurückstecken - obwohl er bereits zu 95 Prozent fertig war. Erst im folgenden Frühjahr wurde "dieser unsinnige Beschluss aufgehoben", wie es am 27. Januar 1990, am Tag der Einweihung, in den Potsdamer Neueste Nachrichten stand.

Das Gotteshaus war im Mai 1997 durch ein Feuer fast völlig zerstört worden. Der vermutlich durch einen technischen Defekt ausgelöste Brand verursachte einen Schaden von insgesamt 2,3 Millionen Mark.

Zum Schluss das Wetter

Heute vor genau 78 Jahren, also mitten im Zweiten Weltkrieg, zeigte das Thermometer in Potsdam minus 22,2 Grad Celsius. Das war der viertkälteste Wert im Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Potsdam im Jahr 1893, berichtet das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung.

Wir lehnen uns sicher nicht zu weit aus dem Wetter, wenn wir behaupten: So kalt wird es heute nicht.

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